Donauwörther Firma druckt Plakate der Bayern SPD
Die Spitzenkandidatin der Partei besucht die Firma. Warum sie trotz schlechter Umfragewerte zuversichtlich ist
Donauwörth In München hängen die ersten Plakate schon, mit denen die Parteien und deren Kandidaten um die Stimmen bei der Landtags- und Bezirkstagswahl in Bayern am 14. Oktober werben. In Donauwörth darf ab sechs Wochen vor der Abstimmung plakatiert werden. Sehr viele Plakate, die dann wieder am Straßenrand zu sehen sind, werden bei der Firma Staudigl-Druck in Donauwörth hergestellt. Genauer gesagt alle Plakate, die die SPD in Bayern aufhängen wird. In jedem der 91 Stimmkreise werden es etwa 2000 sein.
Das Ergebnis sah sich jetzt die Spitzenkandidatin der Partei, Natascha Kohnen, vor Ort an und freute sich über die Einblicke in die Firma und die moderne Technik. „Ich komme ursprünglich selber aus dem Verlagswesen. Es ist spannend und beeindruckend, wie sich die Branche in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Aber ist diese Art der Werbung im digitalen Zeitalter noch zeitgemäß? „Sie ist unverzichtbar, aber nicht wahlentscheidend“, sagt Kohnen. Helmut König, Produktmanager des Unternehmens, verweist auf einen anderen Vorteil dieser Art von Werbung. Sie könne weder weggeschaltet noch weggeklickt werden. Kohnen, die auch Landesvorsitzende der SPD ist, lobte die Qualität der Plakate. „Nur wenn die passt, wie in diesem Fall, schauen die Menschen auch hin.“
Sie gibt sich trotz der schlechten Umfragewerte der SPD kämpferisch. Ihre Partei sei in Bayern wie im Bund durch ein Tal gegangen, jetzt gelte es, sich aufzurappeln. Es gehe ihr darum, für eine offene und solidarische Gesellschaft einzutreten, auch im Interesse der nächsten Generation, so die 50-Jährige. Auch glaube sie, dass die Wahl völlig offen sei. „Es gibt sehr viele Wähler, die noch unentschlossen sind und von der Politik der CSU irritiert bis abgestoßen sind.“Diese müssten die Sozialdemokraten überzeugen. Als hoffnungsvolle Signale wertet Kohnen zwei Aspekte. So sei die „verunsicherte CSU“so früh wie nie zuvor in den Wahlkampf eingestiegen. Zum anderen erinnert sie an die vor Kurzem stattgefundene Demonstration gegen die Asylpolitik der CSU in München, zu der trotz strömenden Regens mehr als 25000 Teilnehmer kamen.
Inhaltliche Schwerpunkte sind bei der SPD-Spitzenkandidatin unter anderem die Themen bezahlbarer Wohnraum und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.