Pariser dürfen nicht mehr Auto fahren
Wie sich die Hitze in Europa auswirkt
Paris Die Hitzewelle hat nicht nur Deutschland fest im Griff, sondern auch viele andere europäische Länder. Mit zum Teil erheblichen Auswirkungen, wie Blicke nach Frankreich, auf die iberische Halbinsel und nach Griechenland zeigen.
● Frankreich Wegen hoher Ozonwerte haben Paris und weitere französische Städte Fahrverbote verhängt. Im Großraum der Hauptstadt durften besonders umweltschädliche Autos und Lastwagen am Montag überhaupt nicht mehr fahren. Zudem wurde die Höchstgeschwindigkeit auf vielen Straßen um 20 Stundenkilometer gesenkt. Auch Straßburg, Lyon und das südostfranzösische Département Isère rund um Grenoble schränkten den Verkehr ein. Gründe für die hohe Ozonbelastung sind nach Angaben von Meteorologen die anhaltende Hitze sowie der erhebliche Urlaubsverkehr in vielen Regionen.
● Iberische Halbinsel Auch die iberische Halbinsel ist von der Hitze betroffen. Spaniens heißeste Region ist die Extremadura im Südwesten des Landes, wo bis zu 44 Grad im Schatten gemessen wurden. Bei einem Flächenbrand an der Algarve im Süden Portugals sind mindestens 24 Menschen verletzt worden. Eine 72-jährige Frau sei in so ernstem Zustand, dass sie mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Lissabon geflogen werden musste. Der Waldbrand in der bergigen Gegend um die Kleinstadt Monchique ist weiterhin nicht unter Kontrolle. Mehrere Orte mussten evakuiert werden. Die höchste Temperatur Portugals wurde im Ort Alvega im Distrikt Santarém im Zentrum des Landes verzeichnet. Mit einem Wert von 46,8 Grad sei das Dorf am Samstag in die Geschichte der portugiesischen Meteorologie eingegangen, berichteten Medien.
● Griechenland Zwei Wochen nach den verheerenden Bränden im Raum Athen mit mehr als 90 Toten müssen immer mehr Funktionäre ihren Hut nehmen. Am Montag trat der Chef des Zivilschutzes, Giannis Kapakis, zurück. Am Vortag waren die Chefs der griechischen Feuerwehr und der Polizei entlassen worden. Bereits am Freitag war der stellvertretende Innenminister Nikos Toskas zurückgetreten. Die Regierung unter Alexis Tsipras wird von der Opposition und in vielen Medien für die Katastrophe verantwortlich gemacht. Die von ihr eingesetzten Chefs der Feuerwehr, der Polizei und des Zivilschutzes seien kläglich daran gescheitert, im Ernstfall den Menschen zu helfen und die betroffenen Regionen rechtzeitig zu evakuieren, hieß es. Bei den Bränden wurden auch große Teile der Ferienorte Mati und Neos Voutzas im Osten Athens zerstört, tausende Menschen haben ihre Häuser verloren. Die Justiz ermittelt.