„Goldfinger“Rolls als Hit
Großes Spektakel um die Leidenschaft für altes Blech. Epochen der Automobilgeschichte waren in Donauwörth zu sehen
Donauwörth 727 Fahrzeuge sind von ihm produziert worden, doch nur zwei im typischen „Goldfinger-Style“: Einer dieser legendären RollsRoyce Phantom III aus dem JamesBond-Bestseller aus dem Jahre 1938 stahl beim Oldtimer-Tag in Donauwörth allen anderen „Schätzchen“die Schau. Dabei war die Konkurrenz groß, wie zum Beispiel ein Peugeot, Baujahr 1933, dessen Besitzer mit seinem Oldie immer noch auf den Straßen unterwegs ist – oder die schicken Topolinos von Fiat.
Eines dieser Modelle zog schon allein die Aufmerksamkeit auf sich, weil es über 20 Jahre in den Straßenschluchten von San Francisco fuhr, ehe es sein neuer Besitzer in den Landkreis Weißenburg holte. Seine Leidenschaft für Oldtimer teilt der Franke mit über tausend Fans alter Fahrzeuge, die am Samstag am siebten Oldtimer-Tag der City-Initiati- ve-Donauwörth (CID) teilnahmen. Mit ihren Autos verwandelten sie die Donauwörther Innenstadt (also Reichsstraße, Ried und den Heilig Kreuz-Garten) in ein wohl weit und breit ziemlich einzigartiges Freilichtmuseum.
Die Autobesitzer hatten ihre Schmuckstücke natürlich auf Hochglanz poliert, sodass die Tropfen des zwischenzeitlichen Regens am Lack abperlten. Besonders Mutige hatten bei flotten Zweisitzern das Deck geöffnet, mussten es dann doch schließen. Ein Autofan wollte nicht klein beigeben: Immer wieder polierte er den Chrom am Kühlergrill, ebenso natürlich die klassische Jaguarfigur.
Mitorganisator Peter Hurle hatte viel zu besprechen, zu organisieren, zu regeln. Seine Sorge, angesichts des nun plötzlich nicht mehr hochsommerlich anmutenden Wetters, könnte das Besucherinteresse geringer als vor zwei Jahren sein, erwies sich als unbegründet. „Es gibt so viel Interessantes zu bewundern“, sagte Hurle. Am liebsten würde er jeden einzelnen Besucher auf all die besonderen Hingucker hinweisen. Doch dann ruft die Arbeit und Hurler braust mit seinem Roller die Reichsstraße hinunter. Erst am späten Nachmittag hatte auch er Zeit, sich umzusehen und die Raritäten zu bewundern. 50 Helfer sorgten rund um den Oldtimer-Tag für eine perfekte Organisation.
Die bunte Parade war vielfältig. Da etwa das Franzosentreffen, dort die Volkswagen-Fans. Nicht ohne Stolz zeigt Kurt Schnuse aus Mertingen auf einen Abschlepp-Unimog von Mercedes, den sein Großvater erworben und umgebaut hatte. 30 Jahre habe er gute Dienste geleistet, sagt Schnuse, „jetzt ist er zum Schaustück geworden“. Ähnlich verhält es sich mit einem Güllewagen in Allradversion – für damalige Zeiten mit seinen Zwillings-Hinterrädern eine regelrechte Offenbarung in der Klasse der geländegängigen Fahrzeuge.