Superschlau und superschön
Für viele war die Schauspielerin Hedy Lamarr die schönste Frau der Welt. Außerdem war sie sehr schlau. Eine Erfindung von ihr vor etwa 80 Jahren nutzen wir jeden Tag
Anton kennt diesen Witz:
Eine Kundin im Geschäft: „Ich hätte gerne eine Deutsch landfahne in Blau.“Die Verkäu ferin: „Die Deutschlandfahne gibt es nur in Schwarz Rot Gold.“Darauf die Kundin: „Gut, dann nehme ich die in Rot.“ Die Geschichte von Hedy Lamarr klingt wie eine Art Abenteuerfilm. Sie war als Schauspielerin berühmt und viele fanden, sie sei die schönste Frau der Welt. Sie selbst soll aber einmal gesagt haben: „Jedes Mädchen kann schick sein. Du musst nur still stehen und dumm dreinschauen.“
Aber Hedy Lamarr war alles andere als dumm. Sie interessierte sich für Technik und war auch Erfinderin. Eine ihrer Ideen ist heute noch sehr wichtig. Man braucht sie etwa, um mit dem Handy ins Internet zu gehen und für das WLAN.
So konnten Torpedos nicht so leicht entdeckt werden
Geboren wurde Hedy Lamarr vor etwas mehr als 100 Jahren in der Stadt Wien in unserem Nachbarland Österreich. Damals hieß sie Hedwig Eva Maria Kiesler. Sie interessierte sich schon als Kind für Technik. Als Sechsjährige wollte sie wissen, wie ihre automatische Spieldose funktioniert. Also zerlegte die kleine Hedy das Gerät, um das herauszufinden.
Als junge Frau heiratete sie Friedrich Mandl, einen reichen Mann und Hersteller von Waffen. Er soll sehr eifersüchtig gewesen sein und verbot Hedy, weiter als Schauspielerin zu arbeiten. Stattdessen begleitete sie ihn zu Besprechungen. Fachleute meinen, dabei erfuhr sie viel über die Technik von Waffen. Das half ihr später wohl bei ihrer Erfindung.
Aber Hedy Lamarr verließ ihren Mann, legte sich einen Künstlernamen zu und ging in die Vereinigten Staaten von Amerika – nach Hollywood. Dort drehte sie wieder Kinofilme und wurde ein Star! Doch zu dieser Zeit tobte ein fürchterlicher Krieg, der Zweite Weltkrieg. Die Armeen kämpften dabei auch unter Wasser. Mit Torpedos versuchten sie, die Schiffe des Gegners zu versenken. Aber oft verfehlten die UnterwasserRaketen ihr Ziel. Denn die Torpedos wurden mit einem Funksignal gesteuert, das leicht gestört werden konnte.
Da hatte Hedy Lamarr zusammen mit dem Komponisten George Antheil eine Idee: Sie entwickelten ein „geheimes Kommunikationssystem“. Dabei wechseln sich verschiedene Signale in unterschiedlicher Reihenfolge ab. Das Signal springt also wie zufällig hin und her. Deshalb heißt die Technik auch: Frequenz-Sprung-Verfahren. Der Gegner weiß dadurch nie genau, mit welchem Signal die Torpedos gerade gesteuert werden. Er kann deshalb das Signal auch nicht stören oder abhören. Sie ließ sich die Erfindung patentieren. Das heißt: Sie bekam eine Urkunde, dass sie die Erfindung gemacht hat. Nun galt sie offiziell als Erfinderin.
Hedy Lamarr bot ihre Technik der amerikanischen Armee an. Sie wollte, dass die Amerikaner gegen Hitlerdeutschland gewinnen. Aber die Armee lehnte ab und Hedys Erfindung wurde erst mal vergessen. Geld bekam sie dafür auch nicht.
Erst nach ihrem Tod wurde sie als Erfinderin geehrt
Erst später erkannten Fachleute, wie nützlich die Erfindung ist. Heute ist das Frequenz-SprungVerfahren ein wichtiger Teil der Mobilkommunikation und für die kabellose Verbindung ins Internet. Im Jahr 2014 wurde Hedy Lamarr als besondere Erfinderin geehrt – 14 Jahre nach ihrem Tod. Sie konnte also viel mehr als still rumstehen und dumm gucken! Kürzlich erschien der Film „Geniale Göttin“, in dem es um ihr abenteuerliches Leben geht. Von Hedy Lamarr stammen übrigens auch diese klugen Worte: „Die größten Persönlichkeiten mit den besten Ideen können von den kleinsten Menschen mit dem kleinsten Verstand mundtot gemacht werden. Strebe trotzdem nach Größe!“(dpa, lea)
● Das gefällt mir besonders Die 16 Kapitel sind leicht zu lesen und an den Seitenrändern sind jeweils lustige kleine Zeichnungen angebracht (Noten, Herzchen, Sterne, Sonnenbrillen, Briefumschläge ...). Auch das pinkfarbene Cover finde ich supercool. In diesem Buch wird gezeigt, was Freundschaft und Zusammenhalt alles bewirken können. Weniger gut gefallen hat mir die zickige Victoria und deren Mutter. Ein sehr schönes Buch für Mädchen, die sich für Internatsgeschichten und Tanzen interessieren.
● Info Boje, 160 Seiten, 10 Euro, Altersempfehlung: 10 bis 12 Jahre. Teil 1 heißt „Bühne frei für Leonie – Das Tanzinternat“.