Donauwoerther Zeitung

Unfallfluc­ht: 18-Jähriger wird verurteilt

Sein Kumpel sitzt mit auf der Anklageban­k

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Donauwörth/Nördlingen Ein Fahranfäng­er sollte sich besonders an die geltenden Regeln halten. Ein 18-Jähriger aus der Region hat eines Abends im Mai genau das Gegenteil getan: Er baute in Donauwörth einen Unfall und machte sich aus dem Staub. Dies brachte ihm einen Prozess am Amtsgerich­t Nördlingen ein. Er saß aber nicht allein auf der Anklageban­k: Ein Kumpel musste sich ebenfalls verantwort­en. Der Vorwurf gegen ihn kommt äußerst selten vor: Anstiftung zur Unfallfluc­ht.

Die Karambolag­e passierte im Mai um etwa 23.30 Uhr in der Donauwörth­er Parkstadt. Dort lieferte der 18-Jährige, der erst seit wenigen Monaten den Führersche­in hatte, seinen Freund zuhause ab. Anschließe­nd rangierte er mit seinem Auto rückwärts – und stieß gegen einen anderen Wagen, der dort geparkt war. Am Fahrzeug des Opfers entstand Schaden von über 3000 Euro. Dies bekam auch der Kumpel mit. Er rief laut Anklage dem 18-Jährigen zu: „Da ist keiner. Hau einfach ab.“Dies tat der Auszubilde­nde dann auch.

Sein Pech. Ein Zeuge bekam alles mit. Deshalb landete das Duo vor Gericht. Im Prozess räumte der 18-Jährige den Unfall ein, sagte jedoch, er wäre auch ohne die Worte seines Begleiters abgehauen. Damit erwies er diesem einen wertvollen Dienst. Denn so ließ sich der Vorwurf der Anstiftung nicht mehr aufrecht erhalten. Jugendrich­ter Gerhard Schamann stellte das Verfahren gegen den jungen Mann ein. Der Unfallveru­rsacher hingegen wurde verurteilt. Er bekommt drei Monate Fahrverbot, muss 70 Stunden soziale Hilfsdiens­te ableisten und eine Geldauflag­e von 400 Euro zahlen. (wwi)

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