Damit die Hand belastbar bleibt
Gesundheit Es gibt viele verschiedene Verletzungen. Welche Therapien möglich sind
Donauwörth Eine Verletzung am Bein kann natürlich auch schmerzhaft sein und zu Einschränkungen führen. Doch bei Verletzungen an der Hand ist man in seinem Handeln erst recht gehandicapt. Und es gibt eine ganze Vielzahl möglicher Blessuren an der Hand. Darüber, und wie man sie am besten behandeln kann, referiert Dr. Susann Borgwardt am morgigen Donnerstag bei einem Gesundheitsvortrag in der Volkshochschule (Vhs).
Borgwardt ist im Donauwörther Maximilium als Handchirurgin tätig. Sie sagt, man könne die Verletzungen an der Hand in drei Kategorien aufteilen: Einerseits kann es zu einem Knochenbruch kommen, andererseits können Sehnen oder Nerven betroffen sein.
Zunächst müsse immer auch geklärt werden, ob eine konservative Behandlung möglich ist oder ob eine Operation nötig wird. „Wenn die Fraktur korrekt steht, dann reicht eine Ruhigstellung. Das bedarf aber der Disziplin des Patienten“, meint die Expertin.
Einen gebrochenen Finger müsse man rund fünf Wochen ruhigstellen, „da muss sich der Patient auch dran halten“. Und in der anschließenden Ergotherapie müsse der Patient gut mitarbeiten.
Schwieriger zu behandeln sind derweil Verletzungen der Sehnen. Da brauche es einen erfahrenen Chirurgen, sagt Borgwardt. „Und ganz wichtig sind wöchentliche Kontrollen über den Fortschritt, um Bewegungseinschränkungen zu verhindern. Da kommt es auch auf die Zusammenarbeit zwischen dem Patienten, dem Arzt und dem Ergotherapeuten an“, sagt Borgwardt. Sehnen brauchen zunächst rund zwölf Wochen Schonung, ehe sie wieder belastet werden können. Eine ganz elementare Bewegung ist das komplette Schließen der
Faust.
Heikel sind auch Verletzungen der Nerven.
Da müsse zügig reagiert werden.
„Nach zwei Wochen kann man den Nerv nicht mehr ordentlich nähen. Er vernarbt und zieht sich zusammen“, erläutert die Ärztin. Bei Operationen von Sehnen werde häufig mit Mikroskop und Lupenbrille gearbeitet, sagt Borgwardt. „Die Hand ist sehr klein und hat viele verschiedene Strukturen. Das ist alles fein und filigran“, erklärt sie.
Und weil eine Verletzung ebenso vielschichtig sein kann, bedarf es weiterer Kenntnisse, beispielsweise in der Gelenk- oder Neurochirurgie. „Üblicherweise wird man zunächst zum Orthopäden und Unfallchirurgen ausgebildet, ehe man sich auf die Handchirurgie spezialisiert“, erklärt die Ärztin. Denn schon zu Beginn einer Handverletzung müsse der Arzt wissen, wie es mit der späteren Behandlung und Nachsorge aussehen wird, sagt Susann Borgwardt.
OInfo Am heutigen Donnerstag findet der Vortrag von Dr. Susann Borgwardt statt. Beginn ist um 19 Uhr in der Volkshochschule, Spindeltal 5, Raum 4, 1. Stock. Eine Voranmeldung ist nicht nötig, der Eintritt ist frei.