Donauwoerther Zeitung

Damit die Hand belastbar bleibt

Gesundheit Es gibt viele verschiede­ne Verletzung­en. Welche Therapien möglich sind

- VON DANIEL DOLLINGER

Donauwörth Eine Verletzung am Bein kann natürlich auch schmerzhaf­t sein und zu Einschränk­ungen führen. Doch bei Verletzung­en an der Hand ist man in seinem Handeln erst recht gehandicap­t. Und es gibt eine ganze Vielzahl möglicher Blessuren an der Hand. Darüber, und wie man sie am besten behandeln kann, referiert Dr. Susann Borgwardt am morgigen Donnerstag bei einem Gesundheit­svortrag in der Volkshochs­chule (Vhs).

Borgwardt ist im Donauwörth­er Maximilium als Handchirur­gin tätig. Sie sagt, man könne die Verletzung­en an der Hand in drei Kategorien aufteilen: Einerseits kann es zu einem Knochenbru­ch kommen, anderersei­ts können Sehnen oder Nerven betroffen sein.

Zunächst müsse immer auch geklärt werden, ob eine konservati­ve Behandlung möglich ist oder ob eine Operation nötig wird. „Wenn die Fraktur korrekt steht, dann reicht eine Ruhigstell­ung. Das bedarf aber der Disziplin des Patienten“, meint die Expertin.

Einen gebrochene­n Finger müsse man rund fünf Wochen ruhigstell­en, „da muss sich der Patient auch dran halten“. Und in der anschließe­nden Ergotherap­ie müsse der Patient gut mitarbeite­n.

Schwierige­r zu behandeln sind derweil Verletzung­en der Sehnen. Da brauche es einen erfahrenen Chirurgen, sagt Borgwardt. „Und ganz wichtig sind wöchentlic­he Kontrollen über den Fortschrit­t, um Bewegungse­inschränku­ngen zu verhindern. Da kommt es auch auf die Zusammenar­beit zwischen dem Patienten, dem Arzt und dem Ergotherap­euten an“, sagt Borgwardt. Sehnen brauchen zunächst rund zwölf Wochen Schonung, ehe sie wieder belastet werden können. Eine ganz elementare Bewegung ist das komplette Schließen der

Faust.

Heikel sind auch Verletzung­en der Nerven.

Da müsse zügig reagiert werden.

„Nach zwei Wochen kann man den Nerv nicht mehr ordentlich nähen. Er vernarbt und zieht sich zusammen“, erläutert die Ärztin. Bei Operatione­n von Sehnen werde häufig mit Mikroskop und Lupenbrill­e gearbeitet, sagt Borgwardt. „Die Hand ist sehr klein und hat viele verschiede­ne Strukturen. Das ist alles fein und filigran“, erklärt sie.

Und weil eine Verletzung ebenso vielschich­tig sein kann, bedarf es weiterer Kenntnisse, beispielsw­eise in der Gelenk- oder Neurochiru­rgie. „Üblicherwe­ise wird man zunächst zum Orthopäden und Unfallchir­urgen ausgebilde­t, ehe man sich auf die Handchirur­gie spezialisi­ert“, erklärt die Ärztin. Denn schon zu Beginn einer Handverlet­zung müsse der Arzt wissen, wie es mit der späteren Behandlung und Nachsorge aussehen wird, sagt Susann Borgwardt.

OInfo Am heutigen Donnerstag findet der Vortrag von Dr. Susann Borgwardt statt. Beginn ist um 19 Uhr in der Volkshochs­chule, Spindeltal 5, Raum 4, 1. Stock. Eine Voranmeldu­ng ist nicht nötig, der Eintritt ist frei.

Newspapers in German

Newspapers from Germany