Brettspiel Wechselt der Klassiker wirklich seinen Namen?
Der Spielekonzern Mattel hat kürzlich kräftig im Buchstabensäckchen gewühlt und einen neuen Namen für den Wortpuzzle-Klassiker Scrabble präsentiert: Das Spiel solle auf den hippen Namen „Buchstaben-Yolo“umgetauft werden. Die ersten Exemplare der neu gestalteten Marke würden angeblich bald zu kaufen sein. Im Internet rief diese Ankündigung tagelang große Belustigung und auch Kritik hervor. Dann löste die Firma den Spaß auf: Man habe humorvoll auf den 70. Geburtstag des Spieleklassikers aufmerksam machen wollen.
Während sich Scrabble-Spieler der älteren Generation angesichts der Bezeichnung „Buchstaben-Yolo“irritiert am Hinterkopf gekratzt haben dürften, war für Jugendliche sicher alles klar: „Yolo“ist ein Ausdruck der Jugendsprache, wurde zum Jugendwort gekürt und steht für „You only live once“, zu Deutsch etwa „Du lebst nur einmal“. Mattel hatte angekündigt, auch andere Begriffe aus der Jugendsprache ins offizielle ScrabbleWörterbuch aufzunehmen.
Scrabble wurde nach seiner Erfindung in den 1930er Jahren erfolglos unter den Namen „Lexiko“und „Criss-CrossWords“ vermarktet, bis es vor 70 Jahren als „Scrabble“weltweit bekannt wurde. „Oft merkt man erst, wenn etwas weg ist, wie lieb man es hat“, hieß es in Mattels jüngster Erklärung. Eine tatsächliche Umbenennung des Klassikers habe nie zur Debatte gestanden. Doch hätte sich die angekündigte Verjüngungskur bewährt, hätten sich hiesige Spielefreunde womöglich auf weitere neue Namen gefasst machen müssen. „Mensch ärgere dich nicht“hätte womöglich zu „Chill mal dein Leben“werden können. Wer weiß?