Ein Buch für die Ewigkeit
Roland Bügelsteiber recherchiert mehrere Jahre über die Heimat. Jetzt ist die Ortsgeschichte von Bäumenheim und Hamlar auf 424 Seiten festgeschrieben
Man darf es fast als Lebenswerk bezeichnen, jenes Buch, das der Bäumenheimer Roland Bügelsteiber zusammengestellt hat. Auf 424 Seiten hat er die Geschichte und Gegenwart seiner Heimat zusammengetragen. „Es war die Arbeit über Jahre“, sagt Bürgermeister Martin Paninka. Bügelsteiber habe mit Engagement und Enthusiasmus die Entwicklung der Ortschaften dargestellt, dazu Fotos und Dokumente gesammelt sowie mit professioneller Kenntnis ein ansprechendes Layout gestaltet.
Roland Bügelsteiber ist mittlerweile in Ruhestand, doch früher war er als Setzer tätig. Das merkt man natürlich beim Durchblättern des reich bebilderten Buches. Für Martin Paninka ist das Buch mehr als nur ein Erinnerungsband. Er sieht dokumentiert, wie er sagt, wie sich „unsere Gemeinde zu einem aufstrebenden, familienfreundlichen Wohn- und Wirtschaftsstandort mit hoher Lebensqualität entwickelt hat“. Das Buch beinhaltet die professionellen Beiträge aus den bisherigen beiden Heimatbüchern. Bügelsteiber hat sie digitalisiert und mit seinen Bildern und Texten vervollständigt.
Bügelsteiber blickt in seinem Buch hundert Jahre zurück. Ausgehend vom Wappen über Ansichtskarten und eine vollständige Liste der Gemeinderäte ab 1911 widmet sich das Buch in Gastbeiträgen der Vor- und Frühgeschichte (von Dieter Götz), einem ersten Aufschwung durch den Bau der Bahnlinie (von Wilhelm Bernert) und prägenden Persönlichkeiten wie dem Geistlichen Rat Josef Dunau oder Dr. Oskar Mey.
Der Autor lässt Ereignisse lebendig werden, an die sich nur noch die Älteren erinnern, wie zum Beispiel den Abriss der Kirche Maria Immaculata. Die Kirchen- wie auch die Schulgeschichte werden dargestellt und die Aktivitäten der Glaubensrichtungen bis hin zur Fatih- Moschee beschrieben. Alte Klassenfotos ergänzen den Rückblick, ebenso wie wichtige Gebäude gezeigt werden: das Straßerhaus, die Bau- und Möbelschreinerei Karl Bauer oder die Villa Kotter.
Weitere Beiträge beschäftigen sich mit der Königsmühle, der Firma Droßbach, dem Consumverein, dem Arbeiterhaus, dem Säuglingsheim, aber auch den schweren Schicksalsstunden während des Weltkriegs, als am 19. März 1945 amerikanische Bomber Bäumen- heim angriffen und Verwüstung und Leid hinterließen. Das KZAußenlager in Bäumenheim wird von Clemens Jung beschrieben, ergänzt durch Zeichnungen des Zeitzeugen Emmeran Mayr. Schließlich werden die Gastwirtschaften vorgestellt. Die letzte von ihnen, der Unterwirt in der Römerstraße, hat zum Ende vergangenen Jahres geschlossen. In seinem Beitrag hofft Bürgermeister Martin Paninka, dass am Marktplatz bald neue Gastronomie die alte Tradition wieder beleben werde. Einen breiten Raum widmet Bügelsteiber den Vereinen in Bäumenheim und seinem Ortsteil Hamlar. Kirchliche Feiern kommen nicht zu kurz, die Tradition des Kinder- und Volksfestes in Bäumenheim wird dargestellt, und die letzten fünf Seiten des Buches setzen sich mit AsbachBäumenheim 2018 auseinander: mit aktuellen Bildern vom Ort, von den Sport- und Freizeiteinrichtungen und idyllischen Plätzen an der Schmutter.