Schwaben muss stark bleiben VON ANDREA KÜMPFBECK ak@augsburger-allgemeine.de
Die schwäbischen Kabinettsmitglieder haben aber auch wirklich Pech: Sowohl das Wirtschaftsministerium, das bisher Franz Josef Pschierer leitete, als auch der Staatssekretärsposten im Kultusministerium sind an den neuen Koalitionspartner gegangen.
Das kann und darf allerdings nicht bedeuten, dass dadurch künftig der einzige schwäbische Minister aus der Staatsregierung fällt. Ziel bei der Regierungsbildung muss sein, dass alle Regionen Bayerns gleichwertig vertreten sind. Sprich: Jeder Regierungsbezirk muss ein Ministeramt bekommen. Schon deshalb, damit die Interessen jeder Ecke Bayerns in der künftigen Regierung mit einer gewichtigen Stimme vertreten sind. Nur so können die gleichwertigen Lebensverhältnisse im Freistaat geschaffen werden, die Ministerpräsident Markus Söder gebetsmühlenartig predigt und landauf, landab verspricht. Der Regionalproporz ist bei früheren Regierungsbildungen immer eingehalten worden. Und auch diesmal hat Ministerpräsident Söder zugesagt, dass sein Ziel ist, die Spitzenposten mit Politikern aus allen Teilen Bayerns zu besetzen. An dieser Aussage wird er sich messen lassen müssen. Die Freien Wähler als neuer Koalitionspartner haben es nicht geschafft, einen Schwaben als Minister in einem der Ministerien zu platzieren.
Neben dem Regionalproporz muss Söder bei der Regierungsbildung einen weiteren Punkt beachten: dass die Ämter gerecht zwischen Männern und Frauen verteilt werden. Aber das ist ein anderes, noch schwierigeres Thema.