Donauwörth: Drittes Gleis Richtung Augsburg kommt
Das Geschäft für Lebensmittel und Drogerieprodukte soll in der Reichsstraße aufmachen. Was sich die Bürger wünschen
Es galt bereits als totgesagtes Projekt, jetzt ist es wieder auf der Agenda: Das dritte Bahngleis nach Augsburg wird gebaut.
Donauwörth Wer derzeit durch die Donauwörther Einkaufsstraßen bummelt, der blickt an einigen Stellen in leere Schaufenster. In der Reichsstraße und der Blumenstraße haben viele Geschäfte aufgegeben. Doch es soll wieder Leben in die Stadt kommen. Ein Stadtladen soll Kunden anziehen und damit der Innenstadt wieder Auftrieb verschaffen. Die Pläne dafür werden jetzt konkret.
Die Idee des Stadtladens – ähnlich wie ein Dorfladen, nur deutlich größer in Fläche und Sortiment – kommt bei den Bürgern gut an. Das hat eine Befragung ergeben, deren Ergebnisse Grundlage für das Konzept sind. 1400 Personen aus der Innenstadt, anderer Stadtteile und einiger Nachbarorte haben mitgemacht und so gut wie jeder (92 Prozent) wünscht sich eine bessere Einkaufsmöglichkeit für Lebensmittel in der Donauwörther Innenstadt. 82 Prozent finden die Idee eines Stadtladens gut und würden dort einkaufen gehen.
Abgefragt wurde auch, welches Sortiment so ein Stadtladen bieten müsste. Regionale Produkte, Drogerieartikel und Bioware waren die meistgenannten Artikel. „Deshalb werden wir das auch anbieten“, sagt Christine Kickum, Geschäftsführerin der City-Initiative Donauwörth. Mögliche Zulieferer haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe Stadtladen bereits angesprochen. 37 Anbieter regionaler Lebensmittel hätten Interesse, einen Stadtladen in Donauwörth zu beliefern. Parallel laufen Verhandlungen mit einem Großhändler und einem Lieferanten für Drogerieartikel.
Bleibt die Frage, wo der Stadtladen am Ende eröffnet werden soll. Derzeit sind drei verschiedene Standorte in der Reichsstraße im Gespräch. „Wir wollen bewusst in die Reichsstraße, um die Kernmeile zu stärken“, erklärt Kickum. Außerdem braucht das Geschäft mindestens 300 Quadratmeter Fläche. Am wahrscheinlichsten ist nach Informationen unserer Zeitung, dass der Stadtladen in die Räume einer ehemaligen Drogerie im Hinterhaus der Metzgerei Schlecht einzieht. Auch das Tanzhaus ist wohl in der näheren Endauswahl, doch die Sanierung würde das Projekt unnötig verzögern. Bereits am 20. November soll die Gründungsveranstaltung im Zeughaus stattfinden. Bis zu diesem Datum haben Interessierte die Möglichkeit, Anteile an der Gesellschaft zu erwerben. Sollten die nötigen 100 000 Euro eingesammelt werden, steht der Umsetzung des Stadtladens nichts mehr im Wege. „Da das Projekt nur zustande kommt, wenn sich genügend Anteilszeichner finden, die sich in dieser Form für ihren Laden engagieren, hoffen wir auf rege Beteiligung“, sagt Projektleiter Hubert Gerstmeir.
Zahlen müssen die Anteilszeichner nur dann, wenn das Projekt auch verwirklicht wird. Es gilt also nichts vorzuschießen.
Wenn alles nach Plan läuft, könnte der Stadtladen bereits im ersten Halbjahr 2019 eröffnen. Das hängt natürlich dann noch davon ab, wie schnell man sich mit dem Vermieter der Geschäftsräume einigt und mit Einrichtung, Warenanlieferung und Personalsuche vorankommt. Kickum ist zuversichtlich: „Der Stadtladen ist ein Projekt, das das Potenzial hat, das Image der ganzen Innenstadt wieder aufzupolieren.“