Donauwoerther Zeitung

Rößle: Chancen für Landkreis

Landrat sieht in den Zielen der schwarz-orangen Regierung eine Reihe von Vorteilen für die Region – von den Schulen über das Almarin bis zur Hochwasser­strategie

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Landkreis Der Koalitions­vertrag, den CSU und Freie Wähler im Landtag geschlosse­n haben, enthält nach Ansicht von Landrat Stefan Rößle verschiede­ne Punkte, „die interessan­te Parallelen zu unserer Landkreisp­olitik aufweisen und direkte Auswirkung­en auf unseren Landkreis erwarten lassen“. Dazu zählt Rößle unter anderem die angestrebt­e Schuldenfr­eiheit, die Förderung für Schwimmbäd­er und die Umwandlung ehemaliger Bundeswehr­flächen.

Zum schwarz-orangen Ziel, Bayern bis zum Jahr 2030 schuldenfr­ei zu machen, merkt der Landrat an, dass für die Mehrheit des Kreistags bereits vor einigen Jahren kein Zweifel darüber bestanden habe, „dass die künftigen Herausford­erungen der Kreispolit­ik nur unter dem Dach solider Finanzen zu bewältigen sind“. Im Oktober 2017 habe man die Schlussrat­e überwiesen, der Landkreis sei seither schuldenfr­ei. Für die Entlastung der Kommunen stünden seither Mittel zur Verfügung, die der Landkreis zuvor für Tilgungsle­istungen und Zinsen aufbringen habe müssen: „Das Konzept des Landkreise­s Donau-Ries war deshalb keine Entschuldu­ng zu Lasten der Kommunen, sondern zur Entlastung für die Kommunen.“

erfreulich wertet der Landrat, dass der Freistaat die Investitio­nsmittel nach dem Bayerische­n Finanzausg­leichgeset­z (FAG) um 50 Millionen Euro pro Jahr aufstocken will. Rößle verweist auf das ZehnJahres-Investitio­nsprogramm mit einem Gesamtvolu­men von rund 100 Millionen Euro. Diese Summe werde der Landkreis voraussich­tlich für die Erweiterun­g, Sanierung und Modernisie­rung seiner Schulen ausgeben: „Zusätzlich­e staatliche Fördermitt­el würden die Umsetzung der Maßnahmen erleichter­n.“Die geplante Erhöhung der FAG-Mittel sei aber auch für die Städte und Gemeinden eine positive Nachricht, die für ihre Grund- und Mittelschu­len verantwort­lich sind.

Dass die schwarz-orange Koalition für die Sanierung kommunaler Schwimmbäd­er 20 Millionen Euro pro Jahr in die Hand nehmen und interkommu­nale Lösungen besonders berücksich­tigen möchte, kommentier­t der Landrat so: Mit dieser Aussage der neuen Staatsregi­erung steige die Chance auf die Wiederinbe­triebnahme des Almarin in Mönchsdegg­ingen deutlich. Die Sa- nierungsko­sten könnten durch die Gemeinde Mönchsdegg­ingen allein nicht gestemmt werden: „Die Gründung eines Zweckverba­ndes wird daher wohl die einzig gangbare Lösung sein.“

Stefan Rößle begrüßt zudem die Absicht der Staatsregi­erung, auch nach Wegfall der Straßenaus­baubeiträg­e die Finanzieru­ng von Straßenaus­baumaßnahm­en im Sinne der Kommunen planungssi­cher zu regeln. Durch die gesetzlich beschlosse­ne Stichtagsr­egelung im Zusammenha­ng mit der Abschaffun­g der Straßenaus­baubeiträg­e sei es zu komplizier­ten Abgrenzung­sfällen gekommen. Auch in unserem Landkreis seien Kommunen und Bürger betroffen. Der Landrat erinnert hier beispielsw­eise an die Gemeinden Mönchsdegg­ingen und Wechingen und hofft, dass diese Fälle eventuell über den angekündig­ten Härtefallf­onds geregelt werden können.

CSU und Freie Wähler haben auch festgeschr­ieben, die Kommunen bei der Militärkon­version weiter nachhaltig zu unterstütz­en. Somit werden laut Rößle das Regionalun­d Konversion­smanagemen­t in der Stabsstell­e Kreisentwi­cklung des Landratsam­tes weiter als Ansprechpa­rtner für Heimatbela­nge wie Bildung, Ehrenamt, Kunst, Flächenman­agement, Dorfläden oder regioAls nale Produkte zur Verfügung stehen „und so einen wichtigen Anteil an der positiven Entwicklun­g des Landkreise­s einnehmen“.

Rößle zitiert in einer Pressemitt­eilung außerdem folgende Passage aus dem Koalitions­vertrag: „Wir werden die Bayerische Hochwasser­strategie gezielt weiterentw­ickeln. Mit dem Bayerische­n Gewässer-Aktionspro­gramm 2030 sorgen wir für einen nachhaltig­en Schutz vor Hochwasser und Sturzflute­n. Unsere Hochwasser­strategie werden wir stärker auf dezentrale Regenrückh­altung und ein modernes Staustufen­management ausrichten. Das Flutpolder­konzept werden wir ohne die Standorte Bertoldshe­im und Eltheim/Wörthhof weiterverf­olgen.“

Dazu merkt der Landrat an: Nachdem von dem Standort Tapfheim/Schwenning­en bereits in der Vergangenh­eit Abstand genommen worden sei, stehe mit dieser Aussage der neuen bayerische­n Staatsregi­erung fest, dass im Landkreis DonauRies kein Flutpolder kommen werde: „Den Argumentat­ionen der betroffene­n Gemeinden, einen Flutpolder in unserer Region nicht umzusetzen, wurde Rechnung getragen.“Rößle sieht hierin einen Erfolg für die Bürger, die sich aktiv in die Dialogvera­nstaltunge­n eingebrach­t haben.

Strabs: Geld für Härtefälle in der Region?

 ?? Foto: Wolfgang Widemann ?? Wenn es nach der neuen Staatsregi­erung geht, sollen zusätzlich­e Fördermitt­el für Landkreise und Kommunen zur Verfügung stehen. So können – davon geht Landrat Stefan Rößle aus – Schulsanie­rungen besser finanziert werden. Auf dem Archivbild ist die Realschule in Wemding zu sehen.
Foto: Wolfgang Widemann Wenn es nach der neuen Staatsregi­erung geht, sollen zusätzlich­e Fördermitt­el für Landkreise und Kommunen zur Verfügung stehen. So können – davon geht Landrat Stefan Rößle aus – Schulsanie­rungen besser finanziert werden. Auf dem Archivbild ist die Realschule in Wemding zu sehen.

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