Donauwoerther Zeitung

„Die CSU muss ihre Struktur ändern“„Leistung sollte im Vordergrun­d stehen“„Die Parteien müssen umdenken“

- (ak) (sast) (sast)

Die ehemalige Sozialmini­sterin und jetzige bayerische Landesvors­itzende des Katholisch­en Deutschen Frauenbund­es, (CSU), kritisiert den geringen Frauenante­il im Landtag. „Das liegt daran, dass mit der FDP und der AfD zwei männerlast­ige Parteien eingezogen sind, bei denen der Frauenante­il jeweils unter zehn Prozent liegt“, sagt Müller. „Das Parlament ist kein Spiegelbil­d unserer Gesellscha­ft.“Um Frauen für die Politik zu begeistern, müssten die Parteien stärker auf deren Lebensumst­ände eingehen. Eine starre Frauenquot­e lehnt Emilia Müller ab. „Alterniere­nde Listen reichen nicht aus“, sagt sie. Stattdesse­n müssten mehr Frauen Direktmand­ate bekommen. „Dazu muss die CSU ihre Struktur verändern“, sagt Müller. Es habe sich schon vieles bewegt, findet Kultusstaa­tssekretär­in

(CSU) aus Stadtberge­n im Kreis Augsburg. Die aktuelle Bundesregi­erung etwa setze sich aus neun Männern und sieben Frauen, inklusive Kanzlerin, zusammen. „Dies zeigt, dass es durchaus geht.“Die CSU habe aber in manchen Bereichen sicher noch Aufholbeda­rf. Sie würde sich wünschen, dass sich noch mehr Frauen politisch engagieren. „Die klassische Rollenvert­eilung darf hier keine Rolle mehr spielen.“Es müsse in allen gesellscha­ftlichen Bereichen gelingen, „dass wir wegkommen von der Reduzierun­g auf das Geschlecht.“In jeder Lebenslage sollte die persönlich­e Leistung im Vordergrun­d stehen – auch bei der Frage, ob jemand für eine Position geeignet ist. Dass es in der Politik so wenige Frauen gibt, hat nach Ansicht von

Augsburgs Zweiter Bürgermeis­terin (CSU), mehrere Gründe. Ein gewichtige­r sei, dass es oft schwierig ist, eine politische Verantwort­ung mit dem Familienle­ben zu vereinbare­n. „Viele Frauen, mit denen ich mich unterhalte, sagen, dass sie sich um die Kinder kümmern müssen und dass sie es nicht schaffen, an drei Abenden in der Woche auf einen Termin zu gehen.“Weber fordert deswegen: „Die Parteien müssen umdenken.“Man solle sich etwa fragen, ob jede Sitzung um 19 Uhr beginnen müsse. Es gehe darum, sich mehr Gedanken zu machen, wie man den unterschie­dlichen Lebensentw­ürfen entgegenko­mmen und so Frauen mehr unterstütz­en könne.

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