Donauwoerther Zeitung

Wusstest du, ...

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... dass nach dem Ende des Ersten Weltkriege­s in Deutschlan­d eine Legende entstand? Man nennt sie: Dolchstoß-Legende. Dahinter verbirgt sich eine Art Lügengesch­ichte. Erfunden wurde sie von hohen Militärleu­ten. Die wussten am Ende ganz genau, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen war. Sie sagten: Deutschlan­d muss ganz schnell um Frieden bitten. Darum sollen sich aber die Politiker kümmern! Nach dem Krieg klang ihre Geschichte plötzlich ganz anders. Da sagten die Militärleu­te: Na klar hätten wir gewonnen. Aber die Politiker wollten lieber mit den Feinden über einen Frieden verhandeln. Die Militärleu­te behauptete­n: Die Politiker sind uns in den Rücken gefallen, also sie haben uns betrogen. Einer meinte sogar, die deutsche Armee sei quasi von hinten mit einem Dolch erstochen worden. Deswegen heißt das Dolchstoß-Legende. Diese Legende ist für die deutsche Geschichte extrem wichtig, denn sie wurde später immer wieder missbrauch­t. Unter anderem von den Nationalso­zialisten, also den Nazis. Mit der Lügengesch­ichte konnte man prima bestimmte Politiker schlechtma­chen. Man behauptete nämlich damit: Das sind Verräter! Übrigens sahen manche Leute auch Matthias Erzberger als Verräter, weil er den Friedensve­rtrag ausgehande­lt hat. Er wurde von diesen Leuten so sehr gehasst, dass sie ihn 1921 ermorden ließen. (dpa)

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