Landrat Rößle wird Botschafter
Ehrenamt Das Engagement für Afrika belohnt Entwicklungsminister Müller mit einem Posten
Landkreis Landrat Stefan Rößle ist die Begeisterung anzusehen. Wenn er von der kommunalen Entwicklungshilfe in Afrika spricht, leuchten seine Augen. Es ist mittlerweile zu einer Herzensangelegenheit für den Landkreischef geworden, für den Bau von Schulen zu werben und dafür Spendengelder einzusammeln. Jetzt hat das Projekt eine neue Dimension erreicht.
Nicht nur, dass mittlerweile aus „Zehn Schulen für Afrika“das Projekt „1000 Schulen für die eine Welt“geworden ist (DZ berichtete). Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat nun die Schirmherrschaft für das Programm übernommen, das nun bundesweit Schule machen soll. Die kommunalen Spitzenverbände – der deutsche Landkreistag, der deutsche Städtetag und auch der deutsche Städte- und Gemeindebund – haben sich ebenfalls hinter die Aktion gestellt. Sie passt auch einfach zu gut in die Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die mit Investitionen und Bildung vor Ort verhindern will, dass immer mehr Flüchtlinge zu uns nach Europa kommen, weil sie in ihren Heimatländern keine Zukunft und Perspektive sehen.
Zusammen mit der Stiftung „Fly&Help“des Reiseunternehmers Reiner Meutsch konnten nun mittlerweile Spenden im Wert von über einer Million Euro gesammelt werden. 36 Schulen können davon finanziert werden.
Bei der Jubiläumsfeier des Bundesverbandes der Kommunalpolitischen Vereinigung in Koblenz konnte Landrat Stefan Rößle weitere, prominente Unterstützer finden. Denn nicht nur Armin Laschet, CDU-Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, und CSU-Europapoltiker Manfred Weber, waren vor Ort. Auch die drei Bewerber für das Amt des Parteivorsitzes, Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn ließen sich von Rößle informieren und haben sich von der direkt wirkenden Entwicklungshilfe begeistern lassen.
Der nächste Höhepunkt nun ist für Stefan Rößle die Beförderung in ein ganz besonderes Ehrenamt. Am kommenden Donnerstag wird er von Entwicklungsminister Gerd Müller zum „Botschafter für kommunale Entwicklungszusammenarbeit“ernannt.
Rößle: „Ich hätte nie gedacht, dass das Projekt eine solche Dynamik entwickelt.“Er habe mittlerweile für viele Landratskollegen Kontakte zu Fly&Help hergestellt, die wiederum nach strengen Regularien geeignete Schulprojekte verwirklichen. So muss beispielsweise der Grund, auf dem die Schule steht, in der Hand der Gemeinde sein und diese sich verpflichten, den Unterhalt zu sichern. Zudem muss der Staat Lehrer entsenden und für deren Bezahlung sorgen.