Ein großartiges Duo
Tipp des Tages Die beiden Ermittler machen den neuen „Prag-Krimi“zum Erlebnis
ARD, 20.15 Uhr Eigentlich steckt ein Künstler in ihm – doch Jan Koller (Roeland Wiesnekker) arbeitet als Kommissar beim BKA in Berlin. Seine Chefin Renate Unterberg (Marion Mitterhammer) schickt ihn in seine Geburtsstadt Prag, wo sein früherer Kollege Frank Müller (Dirk Borchardt) tot aus der Moldau gefischt wurde. Das ist die Ausgangslage für die erste Folge der neuen ARD-Reihe „Der Prag-Krimi“; „Wasserleiche“heißt die Auftaktfolge und ist an diesem Donnerstag um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen. Die zweite, „Der kalte Tod“, folgt eine Woche später.
Müller jedenfalls soll mit Ermittlungen um Kunstfälschungen beauftragt und bestechlich gewesen sein. Und Koller muss nun genau dorthin, wohin er aufgrund seiner Vergangenheit nie wieder wollte. Direkt am Zug wird er von seiner tschechischen Kollegin Klára Majerova (Gabriela Maria Schmeide) empfangen, die zur Streifenpolizistin degradiert wurde. Sie bilden fortan ein Team: Koller, der intuitive Ermittler, und seine Kollegin, die direkt und aufbrausend ist. Schmeide spielt die Figur mit großer Wärme und sehr glaubhaft.
Richtig spannend ist aber die Hauptfigur des Ermittlers, der ständig mit seiner Vergangenheit und mit den Dämonen kämpft, die in ihm wohnen. Dieser Koller arbeitet mit fast schon therapeutischen Methoden. So verzichtet er darauf, alle fünf Verdächtigen in Gewahrsam zu nehmen. Stattdessen stellt er etwa die letzte Begegnung von Müller mit seinem Bruder bei dessen Hochzeitsparty wie eine Familienaufstellung nach. Wie Roeland Wiesnekker das alles macht, das ist überaus stimmig. Krimi mit Klasse!