Worauf warte ich noch?
Advent bedeutet Ankunft. Doch auf welche beziehungsweise wessen Ankunft warten wir denn? Die Adventskerzen wollen mehr als nur Kerzen in der dunklen Zeit sein. Sie wollen auf Weihnachten hinführen.
Die kleinen Lichter wollen auf den hinweisen, der das Licht der Welt ist, nämlich Jesus Christus, dessen Geburtstag wir an Heilig Abend feiern. Warten wir auch darauf? Advent bedeutet zunächst warten zu müssen, Geduld aufzubringen, eben einmal abzuwarten. Das ist gleichzeitig eine prima Gelegenheit, einmal langsamer zu tun, sich Zeit zu nehmen, der Hektik zu entfliehen, indem ich mich auf das besinne, was Weihnachten wirklich bedeutet. An Weihnachten macht Gott seine Aufwartung. Das Warten hat dann ein Ende. Die Geburt Jesu Christi ist das einmalige und besondere Ereignis der Weltgeschichte. Deshalb feiern wir Weihnachten. An Weihnachten feiern wir das unverdiente Geschenk der Liebe Gottes. Mit dem Kind in der Krippe ist die Hoffnung in die Welt gekommen. Aber - erwarte ich IHN auch? Bin ich bereit, IHN zu empfangen? Darf Jesus mich besuchen? Oder feiere ich ein Fest ohne das Geburtstagskind einzuladen? Habe ich vielleicht den Ehrengast ganz vergessen?
Begreife ich überhaupt die Tragweite der Botschaft „denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids“(Lukas 2,11)? Der Retter der Welt, Jesus Christus, wurde an Weihnachten in Bethlehem geboren. Gott wurde Mensch. Er bringt Heil und Segen für jeden Menschen. Er bringt Heil für Körper, Seele und Geist. Dieses Kind lädt uns ein, dass wir sein Heil annehmen und uns mit auf seinen Weg machen. Will ich noch heute mein Herz für Jesus Christus öffnen?
Gott jedenfalls macht seine Aufwartung – worauf warte ich noch? So wünsche ich eine Zeit der Besinnung, in der Sie die Adventstür des Herzens für Jesus Christus öffnen!
Horst Kohler ist evangelischer Pfarrer in Wemding. In der Adventszeit schreiben Geistliche aus der Region ihre Gedanken rund um das Thema Advent und Weihnachten in der Donauwörther Zeitung nieder.