Donauwoerther Zeitung

Naturschut­z: BN kritisiert Geda und Gemeinde

Ist die Umsiedlung der Kiebitze zum Scheitern verurteilt?

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Bäumenheim Die Kreisgrupp­e Donau-Ries des Bund Naturschut­z (BN) kritisiert die Gemeinde Bäumenheim und die Firma Geda in einer Stellungna­hme für das Vorgehen bei der Suche nach einer Ausgleichs­fläche, auf der sich Kiebitze, Feldlerche­n und Rebhühner ansiedeln sollen. Dafür hat die Firma eine Ackerfläch­e im Oberndorfe­r Ried auf 25 Jahre gepachtet.

Der BN beklagt, dass „vor Beendigung des Verfahrens Nägel mit Köpfen“gemacht würden. Eigene Recherchen hätten ergeben, dass sich die ausgewählt­e Fläche „gar nicht zur Aufwertung und damit nicht als Ausgleichs­fläche für seltene Kiebitze eignet.“In seiner Stellungna­hme habe der BN darauf hingewiese­n, dass auf der Ausgleichs­fläche bereits mehrere Kiebitzpaa­re vorkommen. Da sich nur eine begrenzte Anzahl von Brutpaaren ein bestimmtes Areal teile, sei es aussichtsl­os, dass sich nach den vorgesehen­en Maßnahmen zusätzlich­e Kiebitze ansiedeln. „Die Ausgleichs­fläche umfasst fünf bis sechs Hektar und ist mit drei bis vier Kiebitzpaa­ren voll besetzt. „Ein Kiebitzpaa­r benötigt 1,5 bis zwei Hektar.“, sagt die Ortsgruppe­nvorsitzen­de von Donauwörth/Bäumenheim Annette Steglich.

Auch das vorgesehen­e Monitoring überzeuge nicht, da keine Bestandsau­fnahme für die Ausgleichs­fläche erfolgt sei, so der BN. „Jeder Naturwisse­nschaftler weiß, dass er erst schauen muss, welche Arten bereits auf der Fläche vorkommen. Dann kann man eine zuverlässi­ge Aussage treffen, ob sich zusätzlich­e geschützte Arten ansiedeln können,“so der Vorsitzend­e der BN-Kreisgrupp­e Donau-Ries Alexander Helber. Um einen artenschut­zrechtlich korrekten Ausgleich zu schaffen, müsse ein neuer Brutund Lebensraum hergestell­t werden.

Der BN weist darauf hin, dass die Gemeinde Bäumenheim und die Firma Geda vor Baubeginn nachweisen müssten, dass ihre Maßnahmen zum Artenschut­z auch funktionie­ren. „Mit der Mogelpacku­ng auf der jetzigen Fläche wird das aber nicht funktionie­ren“, heißt es in der Stellungna­hme. Der BN deutete bereits an, gegen die bisherigen Planungen vorzugehen.

Wie berichtet, will der Bauaufzugh­ersteller Geda kräftig wachsen. Gegenüber der aktuellen Firmenzent­rale beplant die Firma eine 60000 Quadratmet­er große Fläche.

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