„Ocean Cleanup“funktioniert noch nicht
Doch der Initiator des Plastikmüll-fängers für den Pazifik glaubt dennoch an einen Erfolg
Rotterdam/san Francisco Das System „The Ocean Cleanup“zur Säuberung des Pazifiks von Plastikmüll funktioniert noch nicht. Knapp zwei Monate nach dem Start hat die Anlage noch kein Plastik eingesammelt, sagte ein Sprecher des Projekts. Sie fängt das Plastik zwar ein, aber hält es nicht fest. Der Initiator des Projekts, der Niederländer Boyan Slat, sprach von unvorhergesehenen Problemen, die man aber in den Griff bekommen werde.
Die Organisation hatte bereits vor einigen Wochen von Problemen berichtet. Eine Lösung sei noch nicht gefunden. Das System bewege sich zu langsam im Wasser, sagte Sprecher Jan van Ewijk. „Der genaue Grund dafür ist noch nicht deutlich.“In Computermodellen und Tests sei das Problem nicht aufgetaucht. Die Anlage besteht aus einer 600 Meter langen Röhre in U-form. Daran ist ein drei Meter langer Vorhang befestigt, der den Müll in dem U festhalten soll. Der Plastikmüll soll von Schiffen abgeholt und zur weiteren Verarbeitung an Land gebracht werden.
Damit „The Ocean Cleanup“funktioniert, muss das System den Betreibern zufolge schneller durch das Wasser treiben als die Plastikteile, die es einfangen soll. Möglicherweise bremsen aber Wind und Wellen das System ab. Eine andere Erklärung für den ausbleibenden Erfolg ist, dass die Enden der Röhre wellenförmige Bewegungen verursachen, die das System abbremsen.
Der Müllfänger war Anfang September aus der Bucht von San Francisco aufs offene Meer zum Great Pacific Garbage Patch (dt. großer Pazifikmüllfleck) geschleppt worden. An diesem Strömungswirbel sollen sich nach Schätzungen von Wissenschaftlern 1,8 Billionen Plastikteile sammeln. Die Anlage war am 17. Oktober ausgelaufen.