Polizei tötet Verdächtige
Anschlag Ägypten greift nach Attentat zu drastischen Mitteln
Kairo Nach dem Anschlag auf einen Touristenbus in Ägypten hat die Polizei 40 mutmaßliche Dschihadisten getötet. Die „Terroristen“seien am Samstag bei Razzien in Gizeh und auf der Sinai-Halbinsel getötet worden, teilte das Innenministerium mit. Die Polizei hatte demnach Hinweise auf weitere Anschlagspläne. Bei dem Anschlag auf den Touristenbus waren am Freitag in der Nähe der Pyramiden von Gizeh vier Menschen getötet worden. Bei den Todesopfern handelte es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft um drei Vietnamesen und ihren ägyptischen Reiseführer.
30 „Terroristen“wurden den Angaben zufolge bei zwei Razzien in der Provinz Gizeh getötet, zehn weitere in der Stadt El-Arisch auf dem Sinai. Die Verdächtigen hätten eine Serie von Anschlägen auf staatliche Institutionen, Touristenziele, Sicherheitskräfte und Kirchen geplant, erklärte das Ministerium. Bei den Razzien wurden demnach Waffen, Munition und Material zum Bombenbau gefunden.
Es war der erste Anschlag auf Urlauber in Ägypten seit Juli 2017 und ein neuer Rückschlag für die Tourismusbranche in dem nordafrikanischen Land. In der Vergangenheit waren in Ägypten wiederholt tödliche Anschläge auf Urlauber verübt worden. Zuletzt hatte im Juli 2017 im Badeort Hurghada ein Mann mit einem Messer zwei deutsche Frauen getötet und vier weitere Menschen verletzt. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen handelte es sich bei dem Täter um einen Islamisten.
Wegen der wiederholten Angriffe wurden die Sicherheitsvorkehrungen an Touristenorten in Ägypten verstärkt. Die Vorkehrungen rund um die Pyramiden um Gizeh wurden allerdings wiederholt als nicht ausreichend kritisiert. Die Pyramiden von Gizeh sind das einzige der sogenannten sieben Weltwunder, das noch existiert. Zuletzt hatte sich der Tourismus in Ägypten erholt. Nach 5,3 Millionen Besuchern im Jahr 2016 kamen 2017 8,2 Millionen Besucher ins Land. Damit ist Ägypten aber noch weit von den fast 15 Millionen Touristen im Jahr 2010 entfernt.