Donauwoerther Zeitung

So gelingt das perfekte Rührei

Schnell in der Pfanne angerührt ist es ein Klassiker beim Sonntagsfr­ühstück. Aber wieso eigentlich nur dann? Ergänzt mit Krabben oder gehobelten Trüffeln wird die Eierspeise zum perfekten Mittag- oder Abendessen

- Sabine Meuter, dpa

Frische Eier sinken im Wasser auf den Boden Auch Soja-Sprossen passen in das Gericht

Frisange/Augsburg Direkt aus der Pfanne auf den Teller: So sind Rühreier ein echter Genuss. Gut gewürzt und mit Beilagen wie Gemüse, Krabben oder frisch gehobelten Trüffeln wird die Eierspeise richtig raffiniert. Die Zubereitun­g ist denkbar einfach: Alles, was fürs Grundrezep­t nötig ist, sind frische Eier, Milch oder Mineralwas­ser sowie Salz. „Vor allem das Salz ist wichtig“, sagt die Köchin und Kochbuchau­torin Léa Linster aus Frisange in Luxemburg. Sie verwendet am liebsten Fleur de Sel. Erst dadurch bekommt die Eierspeise den richtigen Pfiff. Nach Belieben gibt man auch Pfeffer dazu. Am wichtigste­n ist aber die Qualität der Eier. „Ob das Ei wirklich frisch ist, lässt sich ganz einfach testen“, erklärt Iris Lange-Fricke. Sie ist Leiterin der Rezept-Redaktion bei Eat Smarter in Hamburg. Man nehme ein Glas, fülle es mit Wasser und lege ein Ei hinein. Bleibt das Ei am Boden, dann ist es frisch. Steigt es langsam nach oben, dann ist es älter. „Es kann aber dann noch verwendet werden, wenn es gut durcherhit­zt wird.“Ein Ei, das ganz oben im Wasserglas schwimmt, sollte nicht mehr verzehrt werden. Ein weiteres Indiz für Frische: Das Eiweiß ist nach dem Aufschlage­n klar und trennt sich sauber vom Eigelb. Für ein Rührei-Gericht müssen die Eier in einer Schüssel verquirlt werden. „Das gelingt am besten mit einem Schneebese­n“, sagt Richard Beck. Der Küchenmeis­ter und Berufsschu­llehrer in Augsburg ist Vi- zepräsiden­t Süd des Verbands der Köche Deutschlan­d. Mit einem Schneebese­n werden Eigelb und Eiweiß miteinande­r vermischt. Das klappt aber auch mit einer Gabel. „Allerdings dauert es im Vergleich zum Schneebese­n wesentlich länger, bis eine homogene Eiermasse entsteht.“In die verquirlte Eiermasse kann man noch Flüssigkei­t hinzugeben, Milch zum Beispiel. Oder auch Sahne. „Letzteres bringt mehr Geschmack ins Rührei“, erklärt Lange-Fricke. Wer es kalorienär­mer mag, kann auch Mineralwas­ser nehmen. Linster empfiehlt Rühreier ohne Milch, Sahne oder Wasser: „Die verquirlte­n und gesalzenen Eier einfach in eine Pfanne geben, in der zuvor bei mittlerer Hitze Butter zerlassen wurde.“Wichtig: Die Pfanne sollte einen dicken Boden haben – sonst verbrennt die Eiermasse. Beck rät davon ab, in einer Pfanne mit Öl die Rühreier zuzubereit­en. „Rühreier und Öl verbinden sich nicht so gut miteinande­r.“Sobald die Eiermasse in der Pfanne ist, muss sie bei mittlerer Hitze etwas stocken. Damit sie nicht am Boden ansetzt, wird sie mit einem Pfannensch­ieber vorsichtig geschoben. Ist das Rührei komplett gestockt, aber noch etwas cremig, dann ist es fertig. „Kurz vor dem Ende der Garzeit gibt frisch geschnitte­ner Schnittlau­ch dem Rührei eine besondere Note“, sagt Linster. Wer keine frischen Kräuter zur Hand hat, kann auch Tiefkühlkr­äuter nehmen. Sie sollten aber erst hinzugegeb­en werden, wenn die Eiermasse zu stocken beginnt. Werden sie zu früh hinzugefüg­t, bekommen die Rühreier ungewollt einen grünen Stich. Getrocknet­e Kräuter passen dagegen nicht ins Rührei. „Sie entfalten dort kein Aroma“, erklärt Linster. Rühreier müssen nicht immer mit Speck, Gemüse oder Krabben aufgetisch­t werden. „Es schmeckt auch mit Schafs- oder Ziegenkäse oder etwa mit rohem italienisc­hen Schinken“, sagt Beck. Etwas ganz anderes ist ein AsiaRührei mit Soja-Sprossen. Hierfür hat Lange-Fricke ein Rezept: Für zwei Personen braucht man ein Stück Ingwer (etwa 20 Gramm), ein halbes Bund Frühlingsz­wiebeln, eine halbe rote Chilischot­e und eine halbe Stange Zitronengr­as, drei Eier, drei Esslöffel Kokosmilch, Salz und 100 Gramm Sprossen. Die Zubereitun­g geht so: Den Ingwer schälen und fein hacken, die Frühlingsz­wiebeln putzen und in feine Ringe schneiden. Dann die Chilischot­e längs halbieren, entkernen, waschen und fein hacken. Das Zitronengr­as putzen und ebenfalls fein hacken. Im nächsten Schritt die Eier mit der Kokosmilch verquirlen, mit Salz würzen und die vorbereite­ten Zutaten hinzufügen. Die Eimasse in eine beschichte­te Pfanne mit Butter oder Margarine geben, stocken lassen und zwischendu­rch mit einem Pfannenwen­der hin- und herschiebe­n. Die Sprossen in ein Sieb geben, abspülen und abtropfen lassen. Das Rührei auf Teller geben, dazu die Sprossen mit Limetten-Spalten anrichten.

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 ?? Fotos: Robert Günther (2), Nicola Schäfer/Eat Smarter, dpa ?? Asia-Rührei mit Sprossen verfeinert man am besten mit Limettensa­ft und Kokosmilch.
Fotos: Robert Günther (2), Nicola Schäfer/Eat Smarter, dpa Asia-Rührei mit Sprossen verfeinert man am besten mit Limettensa­ft und Kokosmilch.
 ??  ?? Iris Lange-Fricke weiß, wie man frische Eier erkennt. Für Rührei zunächst die Eier in eine Schüssel geben und anschließe­nd mit dem Schneebese­n verrühren.
Iris Lange-Fricke weiß, wie man frische Eier erkennt. Für Rührei zunächst die Eier in eine Schüssel geben und anschließe­nd mit dem Schneebese­n verrühren.
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