Weitere Standorte der Bundeswehr, die von der Reform 2011 betroffen sind
● Penzing Die Unsicherheit am Standort Penzing ist mit den Händen zu greifen. Eigentlich ist vorgesehen, dass die frühere Heimat des Lufttransportgeschwaders 61, das vor rund einem Jahr den Betrieb auf dem 270-Hektar-Areal einstellte, 2019 endgültig geschlossen wird. Doch nun, da die Bundeswehr doch wieder im Wachsen begriffen ist, mischen sich leise Zweifel in das Schließungsszenario. Allein schon die schiere Größe der Fläche macht Penzing zu einem Thema, das im Landkreis hohe Priorität genießt. Klar ist, dass die kleine Gemeinde Penzing mit der Konversionsplanung überfordert wäre. Im Gespräch ist, einen Zweckverband zu gründen, an dem der Freistaat Bayern, der Landkreis Landsberg sowie die Kommune Penzing und die Stadt Landsberg beteiligt sind. Auf diese Weise wäre die Planung auf mehreren Schultern verteilt. Allein die Summe, die für den Kauf des Flugplatzes fällig würde, dürfte im dreistelligen Millionenbereich liegen. Eigentümer des Areals ist der Bund. Ob und wann der Fliegerhorst an die Bundesanstalt für Immobilien (Bima) zur Vermarktung geht, ist noch immer ungewiss. Die Gemeinde hat ein Gutachten erarbeiten lassen, das sich mit der Entwicklung des Geländes durch private Investoren und den Automobil-Klub ADAC befasst. Auch der Wohnungsbau ist eine interessante Option. Zuletzt waren in Penzing noch rund 50 Soldaten und Beschäftigte tätig, die Transall-Maschinen zerlegten. Von 1999 bis 2017 wurden die legendären Transportmaschinen in Penzing instand gesetzt.
● Füssen Die Stadt Füssen gilt als eine der wenigen Gewinnerinnen der Bundeswehrreform von 2011. Rund 2000 Frauen und Männer sind aktuell dort für die Truppe tätig. Das zur Gebirgsjägerbrigade 23 gehörende Gebirgsaufklärungsbataillon 230 ist mit seinen fünf Kompanien in Füssen stationiert. In der Allgäukaserne ist zudem das Gebirgsversorgungsbataillon 8 untergebracht. Über 40 Millionen Euro wurden in den Standort investiert. Immer wieder sind Soldaten aus Füssen dabei, wenn es um Einsätze im Ausland geht. (ska)