Donauwoerther Zeitung

2070 Kreisbürge­r leben von Mindestloh­n

Gewerkscha­ft fordert Anhebung auf mehr als zwölf Euro die Stunde

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Landkreis Der Mindestloh­n steigt ab Januar um 35 Cent auf jetzt 9,19 Euro pro Stunde – und mit ihm der Verdienst von 2070 Menschen im Landkreis Donau-Ries. So viele Beschäftig­te arbeiten hier derzeit zum gesetzlich­en Lohn-Minimum.

Auch die Wirtschaft im Kreis profitiert: Die Kaufkraft wächst durch das Mindestloh­n-Plus in diesem Jahr um rund 527 000 Euro. Das teilt die Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätte­n (NGG) mit und beruft sich auf eine aktuelle Analyse des Pestel-Instituts aus Hannover, das die Auswirkung­en der Mindestloh­n-Entwicklun­g regional untersucht hat.

„Mal ins Kino oder Essen gehen. Und auch mal etwas Neues für den Haushalt anschaffen – fast jeder Euro, den Mindestloh­n-Beschäftig­te am Monatsende extra haben, fließt in den Konsum. Und einen Großteil davon geben sie vor Ort aus“, sagt Tim Lubecki von der NGG-Region Schwaben. Denn wer zum untersten Lohn arbeite, könne nichts auf die hohe Kante legen. Für den Gewerkscha­fter ist der gesetzlich­e Mindestloh­n aber auch nach der aktuellen Erhöhung zu niedrig: „Selbst für eine Vollzeitkr­aft ist es extrem schwer, mit dem Mindestloh­n klarzukomm­en. Gerade dann, wenn auch noch Kinder im Haushalt leben. Und bei steigenden Mieten sowieso“, so Lubecki.

Die NGG fordert deshalb ein deutlich stärkeres Mindestloh­nPlus. Erst in einer Größenordn­ung von mehr als zwölf Euro pro Stunde werde die Lohnunterg­renze „langsam armutsfest“.

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