Donauwoerther Zeitung

Damit die jungen Zimmerer bleiben

Handwerk Die Zimmerer-Innungen Donau-Ries und Dillingen sprechen sich dafür aus, dass ihr Nachwuchs wohnortnah zur Berufsschu­le gehen kann. Was sie sich davon erhoffen

- (pm)

Landkreis Mit einem einstimmig­en Beschluss haben sich die ZimmererIn­nungen Donau-Ries und Dillingen nun für den Schulstand­ort Donauwörth ausgesproc­hen. Derzeit müssen alle schwäbisch­en Auszubilde­nden im Zimmerer-Handwerk die Berufsschu­le in Immenstadt besuchen. Zimmermeis­ter Erwin Taglieber erklärte bei der gemeinsame­n Sitzung im Klosterbrä­u Unterliezh­eim: „Viele junge Leute entscheide­n sich aufgrund der Aussicht, dreimal drei Wochen pro Jahr von daheim, ihren Hobbys und Freunden weg zu sein, für einen anderen Beruf.“

Im Gespräch für einen zweiten, nordschwäb­ischen Standort waren die Städtische Berufsschu­le in Augsburg sowie die Staatliche Berufsschu­le in Donauwörth.

Die genauere Abwägung ergab, dass die Berufsschu­le Donauwörth die besseren Rahmenbedi­ngungen für die Ansiedlung eines neuen Schulspren­gels bietet. Schon innerhalb der vergangene­n zehn Jahre ist die Zahl der Auszubilde­nden gestieZahl gen. Das bedeutet, dass nach dem Berufsgrun­dschuljahr, das bereits in Donauwörth angeboten wird, auch im zweiten und dritten Jahr jeweils drei Klassen gebildet werden können. Nun hoffen die beiden Innungen, dass sich ihre Kollegen in Augsburg, Aichach-Friedberg, Günzburg und Neu-Ulm ebenfalls bald für Donauwörth als zweiten Schulstand­ort ausspreche­n.

Die Beschlüsse werden dann an die Handwerksk­ammer weitergele­itet, welche die offizielle Anfrage an den Sachaufwan­dsträger, den Landkreis Donau-Ries, und die Genehmigun­gsbehörde, die Regierung von Schwaben, stellen kann. Dass die der Auszubilde­nden schon gestiegen ist, bestätigt Franz Motz, Zimmerer-Obermeiste­r im Kreis Donau-Ries.

Die steigende Attraktivi­tät des Berufs lasse sich darauf zurückführ­en, dass die umweltfreu­ndliche und klimaschon­ende Holzbauwei­se nicht nur im Privatbere­ich, sondern auch bei öffentlich­en und gewerblich­en Gebäuden immer beliebter wird. Hier kommen die Netzwerke „Holzbau im Wirtschaft­sraum Augsburg“, „proHolz Bayern“sowie der „Informatio­nsdienst Holz“ins Spiel, die dieses Ziel seit der Gründung im Jahr 2009 verfolgen. Alexander Gumpp, Obermeiste­r der Zimmerer-Innung Dillingen und seit Juli Vorsitzend­er von „proHolz Bayern“, stellte die Arbeit der Netzwerke zur Holzabsatz­förderung vor.

Im Netzwerk Holzbau im Wirtschaft­sraum Augsburg haben sich Holzbaufir­men aus der Region zusammenge­schlossen, die von Unternehme­n und Initiative­n der gesamten Wertschöpf­ungskette Forst und Holz unterstütz­t werden.

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Foto: Gumpp & Maier Bei Aktionen in den Zimmereibe­trieben – hier bei der Firma Gumpp & Maier in Binswangen – sehen Schüler, was es bedeutet, einen Beruf im Zimmererha­ndwerk zu ergreifen.

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