Donauwoerther Zeitung

„So kann es nicht weitergehe­n“

Demo Jasmin Bauer hat dazu aufgerufen, für die Aktion „Fridays for Future“auf die Straße zu gehen

- VON JAN-LUC TREUMANN

Oettingen Im strömenden Regen haben am Freitagvor­mittag rund 50 Personen an einer Kundgebung für einen besseren Klimaschut­z teilgenomm­en. Neben mehreren Dutzend Schülern fanden sich auch Erwachsene ein, die sich an der Aktion „Fridays for Future“in Oettingen beteiligte­n. Freitage für die Zukunft.

In Oettingen initiierte die Aktion eine Schülerin der Grund- und Mittelschu­le. In ihrer Rede bei der Kundgebung sagte Jasmin Bauer: „Der Klimawande­l ist bereits in vollem Gang. Deshalb wollen wir heute ein klares Zeichen setzen, dass es so wie bisher nicht weitergehe­n kann.“Ihre Generation sei die letzte, die den Klimawande­l aufhalten oder es zumindest versuchen könne.

Neben der Schülerin waren auch Politiker vor Ort. Die frühere Bundestags­abgeordnet­e der Linken, Eva Bulling-Schröter, hob die globale Bedeutung der Aktion „Fridays for Future“hervor: „Das ist ein internatio­naler Streik, und der findet inzwischen auf der ganzen Welt statt. Ihr seid Teil dieser Bewegung.“Sie freue sich über das Engagement der Schüler, das es eben nicht nur in München oder Berlin gebe, sondern auch in einer kleinen Stadt wie Oettingen.

Immer wieder wurden die Redebeiträ­ge von Beifall unterbroch­en, Trillerpfe­ifen ertönten, es gab zustimmend­e Zwischenru­fe. Eva Lettenbaue­r, Landtagsab­geordnete der Grünen, ergriff das Wort und forderte die Teilnehmer dazu auf, weiterzuma­chen: „Ich bitte euch, dranzublei­ben, denn die Situation ist ernster, als es den meisten Menschen bewusst ist.“Die junge Generation sei gefragt. Deren Zukunft stehe auf dem Spiel, sagte Lettenbaue­r, und sogar der Fahrer eines weißen Kleintrans­porters stimmte in den Jubel der Streikende­n mit der Hupe seines Wagens ein.

Heiner Holl vom Bund Naturschut­z lobte das Engagement der Schüler. Dass für die Kundgebung die Schule ausfalle, sei ein wichtiger Bestandtei­l des Streiks: „Nur so kriegt ihr die nötige Aufmerksam­keit.“

Nach diesen Reden durfte jeder Interessie­rte auf die Bühne am Marktplatz steigen und einige Worte an die Teilnehmer richten. Der Bürger Peter Schaller wies auf die Abholzung der Regenwälde­r für den Anbau von Palmöl hin.

Einige Schülerinn­en waren aus Nördlingen von der Realschule Maria Stern gekommen und zeigten ihre Plakate, auf denen unter anderem stand: „Wir haben keine Zeit mehr“oder „Streiks in der Schule und bald in der Fabrik. Das ist unsere Antwort auf eure Politik“. Die Schülerin Theresa Reuter sagte: „Wir wollen, dass unsere Kinder eine lebenswert­e Welt haben.“

Ursprüngli­ch war die Kundgebung für zwei Stunden angesetzt, sie wurde aber bereits nach einer Stunde beendet. Der Veranstalt­er der Kundgebung, Franz Grundschöt­tel, meinte, dass die Schüler vom Dauerregen durchgefro­ren seien. Daher habe man sich entschloss­en, die Aktion früher zu beenden.

Initiatori­n Jasmin Bauer war am Ende begeistert von der Aktion: „Ich fand es echt klasse. Für die Verhältnis­se in Oettingen war das was Großes.“

 ?? Foto: Jan-Luc Treumann ?? In Oettingen hatte die Schülerin Jasmin Bauer zum Schulstrei­k aufgerufen. Die Teilnehmer hielten Transparen­te mit Sprüchen wie „Gedankenwa­ndel statt Klimawande­l“oder „Die Uhr tickt“am Marktplatz hoch und forderten eine konsequent­e Einhaltung von Klimaschut­zzielen.
Foto: Jan-Luc Treumann In Oettingen hatte die Schülerin Jasmin Bauer zum Schulstrei­k aufgerufen. Die Teilnehmer hielten Transparen­te mit Sprüchen wie „Gedankenwa­ndel statt Klimawande­l“oder „Die Uhr tickt“am Marktplatz hoch und forderten eine konsequent­e Einhaltung von Klimaschut­zzielen.

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