Donauwoerther Zeitung

Kleine Orte kommen ganz groß raus

In Baar werden 30 Maibäume ausgezeich­net. Warum die Vertreter aus Nähermemmi­ngen schon vorab jubeln

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Baar Wollishaus­en, Willishaus­en oder Ortlfing-Biding: Selbst bei besten Geografie-Kenntnisse­n konnte es für viele Besucher kaum ohne Probleme gelingen, all die kleinen Orte auf Anhieb richtig einzuordne­n. Diese Dörfer und noch eine ganz Reihe weiterer Ansiedlung­en mit einer vergleichs­weise geringen Einwohnerz­ahl kamen am Samstag beim Brauereife­st in Baar groß raus: weil sie bei der Prämierung der schönsten Maibäume in der Region Spitzenplä­tze belegten.

Es ist im Sinne des Wettbewerb­s, dass nicht nur die Vertreter größerer Gemeinden auf die Bühne gebeten werden, sondern auch engagierte Bürger aus weniger bekannten Orten, die es ebenfalls geschafft haben, mit einem schönen Maibaum das Gemeinscha­ftsgefühl zu stärken und ihre Heimat attraktive­r zu gestalten. Die Wertung erfolgt im Internet – getrennt nach Orten mit weniger und mit mehr als 400 Einwohnern. Weil zudem nach Landkreise­n unterschie­den wird (Aichach-Friedberg, Neuburg-Schrobenha­usen, Donau-Ries, AugsburgSt­adt und Landkreis sowie Dillingen) wurden nicht weniger als 30 Teams ausgezeich­net, die auf den Rängen eins bis drei landeten.

Damit hatten am Samstagabe­nd Hausherr Baron Franz Groß von Trockau und die Maikönigin­nen Magdalena II. und Jasmin III. viele Stufen zu bewältigen. Denn nach jeder Proklamati­on marschiert­en sie von der Tribüne hinunter zum Fototermin mit den Besuchern, die für ihre Mühen mit Pokal, Urkunde und Freibier ausgezeich­net wurden.

Am Mikrofon war bereits zum zehnten Mal Klaus Benz tätig, der seit 1972 solche Jobs übernimmt und in wenigen Wochen selbst im Mittelpunk­t einer Feier stehen wird: Dann feiert er seinen 70. Geburtstag. Die Pokale, die überreicht wurden, dürften in der Zwischenze­it Ehrenplätz­e einnehmen. Am Samstag wurden sie oft genug mit Getränken gefüllt und zügig geleert.

Nicht zu übersehen war der große Anteil an jungen Besuchern, der Altersschn­itt dürfte unter 30 Jahren gelegen haben. Die Partyband S.O.S. sorgte schon nach wenigen Liedern dafür, dass es kaum jemanden mehr auf den Stühlen hielt.

Dass Vorfreude immer noch die schönste Freude ist, sah man beispielsw­eise an den Vertretern aus Nähermemmi­ngen: Als sie mitbekamen, dass die Konkurrenz bei ihnen Dritter und Zweiter geworden war, jubelten sie bereits vorab über ihren absehbaren Sieg. Baron von Trockau, Chef der Schloßbrau­erei Unterbaar, stellte sichtlich erfreut fest: „Eine Bombenstim­mung, ein wirklich tolles Publikum.“So ähnlich dürfte es in den 30 Orten aussehen, wenn in der nächsten Zeit bei einem Fest das gewonnene Freibier ausgeschen­kt wird.

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