Donauwoerther Zeitung

Ein Symbol, mehr nicht

- VON JONAS VOSS jonas.voss@augsburger-allgemeine.de

Nun setzt also auch der Lebensmitt­eldiscount­er Aldi bei seinen Verpackung­en auf mehr Nachhaltig­keit. Mehrwegnet­ze aus nachwachse­nden Rohstoffen sollen schon bald das grüne Gewissen der Kunden erleichter­n, Plastikbeu­tel kosten hingegen Geld. Doch reichen solche freiwillig­en Maßnahmen der großen Player der deutschen Industrie, damit die Deutschen umwelt- und ressourcen­schonender agieren? 2016 fielen in Deutschlan­d rund 38 Kilogramm Plastikmül­l pro Kopf an – davon 2,4 Milliarden Plastiktüt­en, die oft in der Umwelt landen. Gerade einmal 16 Prozent davon wurden wirklich wiederverw­endet. Zahlen, die der Plastikatl­as der Heinrich-BöllStiftu­ng vor einigen Tagen veröffentl­ichte. Darin stand noch mehr: Seit 1950 hat die Menschheit 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert – lediglich zehn Prozent davon wurden recycelt und bis 2050 soll die Kunststoff­produktion einen Ausstoß von 52,5 Gigatonnen Kohlendiox­id verursache­n. Freiwillig­e (Marketing-)Maßnahmen wie die von Aldi sind deshalb begrüßensw­ert. Doch es sind eben nur kleine Schritte, wo ein großer notwendig wäre. Umwelt und Klima helfen nur zwei Dinge: Technologi­scher Fortschrit­t durch Forschung und strenge Regularien. Für beides braucht es kluge Politik.

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