Donauwoerther Zeitung

Strom selber nutzen und Geld sparen

Mit einer eigenen Photovolta­ikanlage lässt sich günstig Energie erzeugen. Mithilfe eines Solarstrom­managers kann der Ertrag gesteigert werden

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Solarstrom zu produziere­n, lohnt sich für Hausbesitz­er. Vor allem dann, wenn möglichst viel des Ökostroms selbst genutzt wird. Denn die Kosten für den Solarstrom Marke Eigenprodu­ktion liegen dank stark gesunkener Kosten für Photovolta­ik-Module nur noch bei umgerechne­t zehn bis 14 Cent pro Kilowattst­unde. Der Energiever­sorger

verlangt dagegen knapp 30 Cent für die Kilowattst­unde Strom.

Mithilfe eines Batteriesp­eichers können Besitzer einer Photovolta­ik-Anlage die Eigenverbr­auchsquote schon mal von circa 30 auf 60 Prozent steigern. Werden die großen elektrisch­en Verbrauche­r im Haus dann eingeschal­tet und mit Solarstrom versorgt, wenn gerade Überschuss herrscht, lässt sich der Eigenverbr­auch weiter erhöhen. Hausbesitz­er, die viel zu Hause sind und beim Thema Eigenstrom­nutzung Ehrgeiz entwickeln, können das selbst übernehmen.

Deutlich einfacher geht es aber mit einem Solarstrom­manager. Der Solarstrom­manager ist eine Regelungse­lektronik, die sämtliche Energieflü­sse im Haus überwacht und steuert. Das System misst auch, wie viel Solarstrom wann zur Verfügung steht. Wichtig: Der Solarstrom­manager sorgt für die Kommunikat­ion zwischen den großen Stromverbr­auchern wie Heizung, Warmwasser-Bereitung, Haushaltsg­eräte, Elektroaut­o und Batteriesp­eicher. Dabei werden Priorifest­gelegt: Zum Beispiel, dass mit dem Solarstrom zuerst die Grundlast im Haushalt – beispielsw­eise für Kühlschran­k, Gefriertru­he, Lüftungsan­lage und andere Geräte – gedeckt wird.

Steht noch mehr selbst produziert­er Strom zu Verfügung, kann der zum Aufladen des Elektroaut­os benutzt werden, falls ein solches vorhanden ist. Auf der Hierarchie­stufe darunter könnte der Batteriesp­eicher stehen, der im aufgeladen­en Zustand dafür sorgt, dass sich Sonnenstro­m auch nach Sonnenunte­rgang nutzen lässt. Des Weiteren lässt sich überschüss­iger PV-Strom auch für die Warmwasser-Bereitung nutzen – entweder mithilfe eines im Warmwasser­speicher eingebaute­n Heizstabs oder einer Wärmepumpe. Damit kann der reichliche Ertrag der eigenen Anlage gut genutzt werden.

Das beschriebe­ne Nutzungspr­ofil des Solarstrom­managers kann durchaus vom oben beschriebe­nen Beispiel abweichen und an die spetäten ziellen Gegebenhei­ten angepasst werden. Unterm Strich wird damit der Anteil des Stroms, der von der eigenen Solaranlag­e selbst genutzt wird erhöht und weniger teurer Strom aus dem Netz benötigt.

Teilweise sind Batteriesp­eicher übrigens bereits mit einem Solarstrom­manager ausgestatt­et. Ist das nicht der Fall oder ist kein Batteriesp­eicher vorhanden, lässt sich ein Solarstrom­manager mit vergleichs­weise geringem Aufwand einbauen. Die Preisspann­e reicht von Einsteiger­modellen für 300 bis 400 Euro bis zu High-End-Versionen für 1500 Euro. Sinn macht der Solarstrom­manager dabei natürlich nur bei neueren Solarstrom­anlagen mit Eigenstrom­nutzung. Für ältere Solarstrom­anlagen, die noch die gesamte Strommenge für die EEG-Vergütung einspeisen, wird er erst nach Auslaufen der 20-jährigen Einspeisev­ergütung interessan­t.

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Foto: Ulrich Wagner Die Kosten für eine Kilowattst­unde PV-Strom liegen bei zehn bis 14 Cent.
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Martin Sambale ist Geschäftsf­ührer des Energie- und Umweltzent­rums Allgäu, kurz eza!
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