In großer Spiellaune
Matthias Ginter gewann jedes Kopfballduell. Marco Reus in starker Verfassung
Mainz Die deutsche Nationalmannschaft marschiert nach dem 8:0 gegen Estland mit Riesenschritten Richtung EM. Nachfolgend die Einzelkritik.
● Manuel Neuer Der Kapitän war meist Zuschauer. Ballkontakt fast nur mit den Füßen. Parierte einen Freistoß (45.) und einen Flachschuss (56.).
● Thilo Kehrer Rechtsaußen statt Außenverteidiger: Präzise Vorlage zum ersten Tor von Reus. Der Profi aus Paris kombinierte gut mit.
● Matthias Ginter Der Gladbacher klärte das wenige, was zu klären war – bis auf einen Freistoß, den er verursachte. Gewann jedes Kopfballduell.
● Niklas Süle Der Abwehrchef musste einmal vor zwei Esten klären (18.). Estlands einziger Stürmer Zenjov kam zumindest an ihm nicht vorbei.
● Nico Schulz Auf der linken Seite 45 Minuten fast nur im Vorwärtsgang. Seinen Flanken fehlte die Präzision. Ein Gewinner des Umbruchs.
● Joshua Kimmich Der Dauerbrenner. Absolvierte als einziger Akteur alle 900 Saisonminuten. Flankengeber bei Goretzkas Kopfballtor. Umtriebig.
● Leon Goretzka Der Münchner stieß immer wieder dynamisch in die Spitze vor. Köpfte das 3:0 (20.), holte den Elfmeter raus. Sehr aktiv. ● Ilkay Gündogan Der Toreinleiter von Mainz. Seine Pässe lösten das frühe 2:0 aus. Verwandelte seinen ersten Elfmeter im DFB-Dress eiskalt.
● Marco Reus In Mainz platzte 2014 beim letzten Test sein WM-Traum durch eine schwere Verletzung. Nun die Rückkehr mit Doppelpack (10./25.) und Lattenschuss (30.). Der Dortmunder war in großer Spiellaune.
● Serge Gnabry Hatte wenig Raum in der Spitze, aber der reichte für zwei Tore (2:0, 6:0). Sieben Treffer in acht Länderspielen – Top-Quote. ● Leroy Sané Legte Kumpel Gnabry fein das 2:0 auf. Nach zwei aberkannten Abseitstoren traf er doch noch zum 8:0. Fixpunkt vorne.
● Marcel Halstenberg Der Leipziger kam zur Pause. Marschierte links nach vorne. Seine Hereingabe drückte Gnabry über die Linie (62.). ● Julian Draxler Übernahm Gündogans Part im Mittelfeld und leitete mit einem öffnenden Pass das 6:0 ein. Nimmt den Konkurrenzkampf an.
● Timo Werner Der Leipziger kam für den starken Reus. In den 25 Minuten sehr bemüht. Belohnung: Beim dritten Versuch traf er zum 7:0 (70.).