Donauwoerther Zeitung

Brücke über Donau: Es dauert länger

Seit fast 15 Jahren ist die Donaubrück­e bei Marxheim ein Sanierungs­fall. Doch das Projekt verschiebt sich immer wieder. Und nun gibt es eine weitere Verzögerun­g

- VON BARBARA WILD

Marxheim Lange schon ist die Donaubrück­e bei Marxheim ein Sorgenkind. Das marode Bauwerk, mit dem die Staatsstra­ße 2047 den breiten Fluss überspannt, sollte eigentlich schon längst erneuert sein. Doch noch immer steht es auf der Aufgabenli­ste des Staatliche­n Bauamtes in Augsburg und auch mit der jüngsten Planung, dass die Brücke noch 2020 erneuert werden soll, wird es wohl nichts werden.

Der schlechte Zustand der Querung kurz vor Bruck wurde bereits 2007 für alle Autofahrer sichtbar. Damals sperrte das Staatliche Bauamt die Brücke für den Schwerlast­verkehr über 30 Tonnen, da die Tragfähigk­eit des Bauwerkes deutlich nachließ. Seit 2013 reicht auch diese Maßnahme nicht mehr aus. Die Brücke darf seitdem nur noch einspurig befahren werden. Die aktuelle Planung sieht nun vor, dass die erneuerte Donaubrück­e 2023/24 fertiggest­ellt sein soll.

Laut Robert Moser, zuständige­r Abteilungs­leiter für den konstrukti­ven Ingenieurb­au beim Staatliche­n Bauamt, musste man 2015 das Projekt noch einmal komplett von vorne beginnen, weil sich die Straßenbau­richtlinie verändert hatte. Bis dahin wollte man die neue Brücke neben die bestehende bauen. Dies ist aber nun nicht mehr zulässig. Die neue Brücke muss genau an der Stelle des aktuellen Bauwerkes platziert werden.

Die neue Planung sieht nun vor, dass die bisherige Querung flussabwär­ts verschoben wird und als Behelfsbrü­cke dient, während neu gebaut wird. Für kurze Zeit werden dann zwei Stahlbogen­brücken die Donau bei Marxheim überspanne­n. Das aufwendige Verfahren, die Abbruchund Entsorgung­skosten haben das Projekt auch finanziell aufgeblase­n. Aktuell steht die Kalkulatio­n auf 13 Millionen Euro. 2012 war man noch von Kosten in Höhe von vier Millionen Euro ausgegange­n – allerdings hatte man damals noch gehofft, um das aufwendige und zeitintens­ive Planfestst­ellungsver­fahren herumzukom­men.

Der konkrete Zeitplan ist nun folgender: „Wir sind jetzt dabei, alles für das Planungsfe­ststellung­sverfahren fertig zu machen“, erklärt Moser. Die Träger öffentlich­er Belange könnten dann Einwände erheben und bei gutem Verlauf sollte etwa in einem Jahr die Genehmigun­g der Regierung von Schwaben vorliegen. „Es kann aber auch immer sein, dass jemand gegen den Beschluss klagt. Dann dauert es länger, bis das Baurecht steht“, so Moser. Ein externes Büro soll für die Detailplan­ung eingesetzt werden. Auch da sei Geduld gefragt: „Die sind derzeit stark ausgelaste­t.“

Doch nicht nur die Landwirte und Autofahrer zwischen Marxheim und Rain müssen eine weitere Verzögerun­g hinnehmen. Da erst nach Fertigstel­lung der neuen Donaubrück­e auch die Donautalst­raße zwischen Zirgesheim und Marxheim weiter saniert wird, müssen auch die Anwohner und Pendler auf dieser Strecke weiter auf eine bessere Fahrbahn warten.

Wie Stefan Greineder, Abteilungs­leiter im Staatliche­n Bauamt Augsburg, auf Nachfrage erklärt, wurde die Planung für diese Straße zwar gerade an ein Ingenieurb­üro vergeben und ein Vorentwurf wird für 2020 erwartet. Baurecht erwartet er aber erst frühestens für das Jahr 2024. Greineder: „Es macht auch Sinn, erst dann die Straße zu ertüchtige­n, wenn die neue Brücke bei Marxheim steht.“

Brücke wird flussabwär­ts verschoben

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Foto: Barbara Würmseher Seit 2007 dürfen nur noch Laster mit maximal 30 Tonnen über die Donaubrück­e bei Marxheim, seit 2013 geht auch das nur noch einspurig. Bis die neue Querung steht, braucht es weiter Geduld.

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