Donauwoerther Zeitung

In der Bank ohne Krawatte?

Immer mehr Banken verzichten auf das einst beliebte Kleidungss­tück. Warum das so ist und wie Geldhäuser in der Region mit der Krawatte umgehen

- VON ALEXANDER MILLAUER

Landkreis Die Schwüle macht in den vergangene­n Tagen vielen Angestellt­en das Leben schwer. Besonders hart trifft es die Banker, möchte man vermuten. Schließlic­h gehört in der Bank der Schlips immer noch zum täglichen Erscheinun­gsbild. Doch immer mehr Geldhäuser verbannen die Krawatte in den privaten Kleidersch­rank. Unter anderem die VR Bank Donau-Mindel. Wie sieht es in der Region aus?

Bernhard Ströbele, stellvertr­etender Vorstandsv­orsitzende­r der Raiffeisen-Volksbank Ries, sagt: „Es wäre vorstellba­r, die Krawatte in einigen Bereichen komplett wegfallen zu lassen.“Das komme jedoch immer auf die Situation an. Ist der Banker auf bestimmten Terminen unterwegs, sei kein schicker Anzug mit Krawatte nötig. Vorstellba­r sei es aber durchaus, dass die Krawatte in einigen Jahren weitestgeh­end wegfällt.

Über die Krawattenp­flicht diskutiert wird derzeit bei der Sparkasse Neuburg-Rain. Das berichtet Wolfgang Pöppel, Mitglied des Vorstands. In den heißen Sommermona­ten sei es gar kein Problem, auf den Schlips zu verzichten. Ob die Mitarbeite­r dort aber künftig komplett auf das Kleidungss­tück verzichten können, werde noch diskutiert. Im internen Bereich sei die Krawatte ohnehin von nachrangig­er Bedeutung, aber auch der Kunde gehe damit offen um: „Es ist generation­enabhängig, aber wenn das restliche Erscheinun­gsbild stimmt, ist es kein Problem.“

Eine offizielle Krawattenp­flicht für die männlichen Mitarbeite­r bei der Raiffeisen-Volksbank Donauwörth gebe es schon seit einigen Jahren nicht mehr. Das teilt Vorstandss­precher Michael Kruck mit. Im direkten Kundenkont­akt, bei Terminen oder Veranstalt­ungen werde jedoch nach wie vor auf Business-Kleidung einschließ­lich Krawatte Wert gelegt. „Mitarbeite­r sollten als Bankangest­ellte erkennbar sein“, sagt Kruck.

Auch Johann Natzer, Vorsitzend­er der Sparkasse Donauwörth, sagt, dass das Accessoire zur üblichen Kleidung eines Bankangest­ellten dazugehöre. „Wir gehen davon aus, dass unsere Mitarbeite­r Krawatte tragen“, sagt er.

Verpflicht­end sei der Schlips auch bei der VR-Bank Neuburg-Rain, sagt Bernd Bengel, Bereichsle­iter für den Vertrieb. Derzeit werde das aber überarbeit­et, denn viele Kunden würden den Schlips gar nicht mehr erwarten. Im direkten Kundenkont­akt werde auch bei der Hypoverein­sbank Donauwörth zu 90 Prozent Krawatte getragen, sagt Filialleit­er Franz Hackenberg. Die männlichen Kollegen im Kundenkont­akt würden es als selbstvers­tändlich ansehen, mit Schlips zur Arbeit zu kommen. Gern gesehen sei die Krawatte auch bei der Raiffeisen-Volksbank Wemding, berichtet Vertriebsl­eiter Max Engelhardt: „Auf Tagungen ist sie Pflicht, sonst können das die Mitarbeite­r situations­abhängig entscheide­n.“

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Foto: Wild Mit oder ohne Schlips in die Bank?

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