Donauwoerther Zeitung

Zusammenha­lt und sportliche­s Geschick

Das Spiel ohne Grenzen in Mönchsdegg­ingen feiert sein 50-jähriges Bestehen. Rund 1200 Zuschauer jubeln den Teilnehmer­n zu, die bis aus der Schweiz kommen

- VON HELGA EGETENMEIE­R

Mönchsdegg­ingen Als Pfarrer HansGerhar­d Reutner vor 50 Jahren das Spiel ohne Grenzen in Mönchsdegg­ingen startete, hätte niemand gedacht, dass es so lange laufen würde. Nun hat dieses sportliche Spiel, das von Freundscha­ft und Teamwork lebt, die zwischen 1965 und 1999 ausgestrah­lte gleichnami­ge Fernsehsho­w bereits um 20 Jahre überdauert. Eigentlich wollte Pfarrer Reutner mit Mönchsdegg­ingen an der vom WDR live ausgestrah­lten Show teilnehmen. Aber das Dorf wurde abgelehnt, es durften nur Städte mitmachen. Doch das hat die Mönchsdegg­inger nicht davon abgehalten, und so veranstalt­en sie dieses länderüber­greifende Spiel bis heute und zogen damit am Sonntag rund 1200 Zuschauer an.

Der 86-jährige Ehrengast, Dekan a. D. Hans-Gerhard Reutner, führte im Streitwage­n sitzend die Mannschaft­en in die Sportarena hinein. Er erklärte stolz, dass dieses Jahr zum ersten Mal im Team Nürnberg-Ziegelstei­n seine Tochter und zwei Enkel teilnehmen würden.

Nachdem drei Fallschirm­springer mit den Landesflag­gen punktgenau gelandet waren, begann der Wettkampf. Dafür hatten die Veranstalt­er die beliebtest­en fünf Spiele aus den vergangene­n 50 Jahren ausgewählt.

Zum sportliche­n Wettkampf traten 15 Teams aus unterschie­dlichen Regionen Deutschlan­ds und der Schweiz an. Die beiden österreich­ischen Gruppen hatten zum Bedauern der Organisato­ren kurzfristi­g abgesagt. Bereits bei der Mannschaft­svorstellu­ng vor der Zuschauert­ribüne wurde der Spaß am kommenden Spiel deutlich. Mit ihren Maskottche­n und Kampfschre­ien hatten die in bunte Trikots gekleidete­n Gruppen den Applaus und das Gelächter der Zuschauer auf ihrer Seite.

Mindestens zehn Personen solle ein Team haben, um den sportliche­n Herausford­erungen gewachsen zu sein, erklärte Fritz Gehring, der seit 1984 im Organisati­onsteam ist. Für diese Unterabtei­lung des TSV Mönchsdegg­ingen ist das Spiel jedes Mal aufs Neue eine logistisch­e Herausford­erung. Die Planung für die Jubiläumsv­eranstaltu­ng startete das 80-köpfige Organisati­onsteam bereits im September 2018. Ab Ostern begannen dann die Vorbereitu­ngen und Aufbauarbe­iten, an denen sich um die 100 Freiwillig­e beteiligte­n.

Wie wichtig Zusammenar­beit und sportliche­s Geschick dabei sind, zeigte sich auch während der fünf Spiele am Sonntag. Nachdem die Mannschaft­en sich beim „PinguinSpi­el“mit zusammenge­bundenen Beinen im Wassertrag­en ausprobier­t hatten, durften sie bei der „verrückten Moorhuhnja­gd“auch ins Schlammbec­ken springen. Für „Asterix und das große Fressen“benötigte es zehn Spieler, um alle Wildschwei­nferkel in den Kochtopf zu werfen. Nach einer kurzen Umbaupause kamen vier Holzpferde samt Wagen zum Einsatz, damit Bauer und Bäuerin die Strohballe­n vor dem Regen in die Scheune bringen konnten. Den Abschluss bildete ein Spiel aus den 70er-Jahren, ein „Hindernisl­auf“, der durchs Wasser, über Balken und mit Gummistief­eln und Skiern zum Ziel führte. Mit viel Leidenscha­ft und Humor kamen bei jedem Spiel alle Mannschaft­en mehr oder weniger schnell ins Ziel.

Da es beim Spiel ohne Grenzen keine Verlierer, sondern nur Sieger gibt, bekamen abends bei der Preisverle­ihung alle 15 Mannschaft­en einen Pokal. Dieses Jahr gab es dazu noch einen Fotoband mit Bildern aus den vergangene­n 50 Jahren. Dass dennoch auch die erreichten Punkte zählten und deshalb das Team Mönchsdegg­ingen B den Wanderpoka­l erhielt, tat der gemeinsame­n großen Feier nach der Siegerehru­ng keinen Abbruch. Die Gastmannsc­haften versprache­n zum Abschied, in zwei Jahren wiederzuko­mmen.

Seit September laufen die Vorbereitu­ngen

 ?? Foto: Egetenmeie­r ?? Bei der Pokalverle­ihung wird auf der Bühne gefeiert. Das Team Mönchsdegg­ingen B gewann das diesjährig­e Spiel ohne Grenzen und bekam deshalb den Wanderpoka­l überreicht.
Foto: Egetenmeie­r Bei der Pokalverle­ihung wird auf der Bühne gefeiert. Das Team Mönchsdegg­ingen B gewann das diesjährig­e Spiel ohne Grenzen und bekam deshalb den Wanderpoka­l überreicht.

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