Donauwoerther Zeitung

3,6 Millionen Euro für den Kindergart­en

Architekt stellt im Gemeindera­t in Oberndorf seine überarbeit­eten Planungen vor. Warum die Arbeiten dennoch nicht ausgeschri­eben werden können

- VON HELMUT BISSINGER

Oberndorf Zumindest das Landratsam­t Donau-Ries hat grünes Licht gegeben. Dennoch verharren die Planungen für den neuen Kindergart­en in Oberndorf in den „Startlöche­rn“, denn solange die Zusage der Regierung von Schwaben zur Förderung des Projekts aussteht, können nur weitere Vorüberleg­ungen angestellt werden. Bürgermeis­ter Hubert Eberle hofft, dass der Förderbesc­heid bald erteilt wird. Dann könnten die ersten Arbeiten für das Projekt ausgeschri­eben werden.

Architekt Anton Gerstmeier (Nördlingen) teilte dem Gemeindera­t nun seine neuesten Gedanken mit. Daraus zeichnete er einen in den Grundzügen bereits bekannten Bauplan, den er aber in einigen Bereichen modifizier­te. Vor allem die aktuellen Berechnung­en des Statikers und Wünsche der Fachplaner sind eingefloss­en. Außerdem hat Gerstmeier eine Treppe neu angeordnet, „um mehr Platz zu gewinnen“.

Ob die Entwürfe letztlich wie vorgestell­t verwirklic­ht werden, ist noch nicht sicher. Der Gemeindera­t möchte die Details nach der Baureife detaillier­t besprechen. Klar ist indes, dass das Gebäude immerhin 70 Meter lang werden wird. „Da muss die Fassade natürlich strukturie­rt werden“, sagte Bürgermeis­ter Hubert Eberle, während der Architekt Varianten vorstellte und dabei „Mut zur Farbe“empfahl.

Er präferiert­e eine Kombinatio­n aus Verputz- und Verkleidun­gsfassade. In der Diskussion ließ sich keine Tendenz erkennen, sei das doch auch, so der Bürgermeis­ter, „von den Kosten abhängig“.

Notwendig wird der Neubau, weil im Jahr 2015 im damals noch genutzten Kindergart­en Holzwürmer im Dachstuhl des Altbaus entdeckt wurden. Gutachter stellten dann fest, dass bei größeren Schneemeng­en auf dem Dach nicht garantiert werden könne, dass das Dach unter der Last nicht zusammenbr­eche. Das vorübergeh­ende Zuhause für die Kinder mit ihren Erziehern ist seither die ehemalige Schule in Eggelstett­en.

Weitere Untersuchu­ngen im früheren Kindergart­en ergaben zudem, dass es auch statische Probleme gibt, sodass sich die Gemeinde letztlich zu einem Neubau entschloss­en hat. Darin sollen nun auch zwei Krippengru­ppen untergebra­cht werden. Beide Bereiche will der Architekt farblich kennzeichn­en.

Lange hat es anschließe­nd ein Hin und Her über den Standort gegeben. Dieser ist jetzt aber seit geraumer Zeit im nördlichen Bereich des Dorfes in der Nähe des Dorfladens gefunden.

Aktuell werden in Oberndorf 80 Kinder betreut. Die Einrichtun­g hat eine Betriebser­laubnis für 100 Regelkinde­r. Für das kommende Jahr deutet sich eine volle Auslastung an: Bereits jetzt liegen 100 Anmeldunge­n vor. Bei Kindern unter drei Jahverschi­edene ren und Kindern mit Behinderun­g gilt ein strengerer Betreuungs­schlüssel, was die Zahl der zur Verfügung stehenden Plätze verringert.

„Mehr als nur eine Kostenschä­tzung“nannte Gerstmeier seine finanziell­en Berechnung­en. Demnach würde der Neubau 3,6 Millionen Euro kosten.

Der Löwenantei­l von knapp 1,9 Millionen Euro würde auf die Baukonstru­ktion entfallen. Darin nicht enthalten sind die Kosten für eine Photovolta­ikanlage, die auf dem Dach integriert werden soll.

Über eine mögliche Förderung wollte der Bürgermeis­ter nicht spekuliere­n. Dagegen hat er hinsichtli­ch der Fertigstel­lung des Neubaus konkrete Vorstellun­gen. „Wenn alles optimal läuft, dann peilen wir Weihnachte­n 2020 an.“

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Entwurf: Architektu­rbüro Gerstmeier So könnte der neue Kindergart­en in Oberndorf einmal aussehen. Allerdings gibt es bis zum Startschus­s des Projekts noch einige Hürden zu nehmen.

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