Donauwoerther Zeitung

Lieber ein Ende mit Schrecken

- VON MILAN SAKO ms@augsburger-allgemeine.de

Hektisch ging es zu unter den Gesellscha­ftern der Deutschen Eishockey-Liga. Einig waren sich die Herren auch nicht ganz. Absagen oder doch weiterspie­len lautete die Frage. Doch sie hatten keine Wahl als den großen Knall. Um 18.02 Uhr am Dienstag war die Eishockeys­aison beendet. Nur einen Tag vor den Play-offs zog Ligenleite­r Gernot Tripcke die Reißleine. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Da mögen die reichen FußballBun­desligiste­n, denen die TV-Anstalten und Streamingd­ienste mit Milliarden­beträgen die Budgets füllen, noch zögern und über Geisterspi­ele diskutiere­n. Die Eishockey-Vereine mussten handeln, schnell. Sie leben größtentei­ls von ihren Zuschauere­innahmen und kalkuliere­n mit spitzem Bleistift. Ohne Geld bleibt die Eisfläche leer. Die TV-Gelder sind eher unter der Kategorie Krümel einzuordne­n. Geschätzt rund 200 000 Euro erhält jeder DEL-Vertreter aus der Gesamtverm­arktung für die Fernseh-Rechte. Für diesen Betrag ordern die Fußball-Klubs die TVFernbedi­enungen in ihren VIP-Logen.

Ausgerechn­et vor der heißesten Saisonphas­e, auf die die Mannschaft­en seit Monaten hinarbeite­n, können die Profis die Taschen packen und die Kabinen ausräumen.

Auch die Weltmeiste­rschaft als Höhepunkt ab Anfang Mai in Zürich und Lausanne wird dem Coronaviru­s wohl zum Opfer fallen. Unkalkulie­rbar wären die Risiken, wenn 16 Mannschaft­en und ihre Anhänger aus der ganzen Welt zu den Eidgenosse­n kommen. In wenigen Tagen wird sich der internatio­nale Verband IIHF zusammense­tzen und beraten. Man muss kein Prophet sein, um die Entscheidu­ng zu erahnen.

Am Donnerstag lädt der Deutsche Eishockey-Bund zu einer Pressekonf­erenz ins Leonardo-Hotel in München ein. Der Titel verheißt wenig Erfreulich­es: Die aktuelle Situation um das Coronaviru­s und die Folgen für den DEB-Spielbetri­eb sowie für die EishockeyN­ationalman­nschaften.

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