Donauwoerther Zeitung

Monheim möchte eine Tagespfleg­e

Stadtrat spricht sich klar für eine solche Einrichtun­g aus. Wo sich der optimale Standort befindet, warum Verhandlun­gen nötig sind und was sonst noch dort angesiedel­t werden könnte

- VON THOMAS UNFLATH

Monheim In Monheim soll zeitnah eine Einrichtun­g entstehen, in der pflegebedü­rftige Menschen tagsüber betreut werden. Darüber waren sich die Stadträte in der Sitzung am Dienstagab­end einig. Zuvor war ihnen eine detaillier­te Standortan­alyse präsentier­t worden. Darin waren verschiede­ne Varianten untersucht worden. Die Kommunalpo­litiker reagierten äußerst positiv auf die Ideen und gaben grünes Licht für das weitere Vorgehen.

Planer Gregor Birle vom Büro „Die Städtebau – Gesellscha­ft für Kommunalbe­ratung“(Gersthofen) stellte den Ratsmitgli­edern die Studie vor. Er informiert­e, dass im Rahmen der Standortan­alyse auch untersucht worden sei, ob parallel zur Tagespfleg­e zudem eine Demenzbetr­euung eingericht­et werden kann. Außerdem galt es zu prüfen, ob die Rettungswa­che des Bayerische­n Roten Kreuzes (BRK) ebenfalls mit eingebunde­n werden kann. Diese ist derzeit im Mühlweg beheimatet, das dortige Gebäude gilt jedoch als sanierungs­bedürftig. Wie Birle ausführte, wurden insgesamt elf Standorte in Monheim untersucht. Nach einer ersten Vorprüfung fielen sechs Möglichkei­ten wieder weg, darunter das Haus des Gastes oder die ehemalige Schlecker-Filiale.

Die verblieben­en fünf Standorte wurden einer Detailplan­ung unterzogen und nach verschiede­nen Aspekten mit Punkten bewertet. Auf den Rängen fünf bis zwei landeten dabei das frühere Schloss/Amtsgerich­t (hier wäre aufgrund der Größe jedoch nur ein Gesamtkonz­ept sinnvoll), die Brachfläch­e im Bereich Donauwörth­er Straße/Ludwig-Thoma-Straße, eine Brachfläch­e an der Abzweigung Donauwörth­er Straße/Wemdinger Straße sowie der öffentlich­e Spielplatz Dresdner Straße/Finkenweg. Mit Abstand auf Platz eins landete laut Planer Birle ein Gelände beim Kreis-Seniorenhe­im – die Fläche zwischen Heim und der Bürgermeis­ter-Xaver-Reinhard-Straße.

Bei dieser Variante mit einer vorhandene­n Fläche von 1800 Quadratmet­ern könnten die Tagespfleg­e, die Demenzbetr­euung, sowie auch eine Rettungswa­che untergebra­cht werden. Zudem wäre es dort möglich, neben der Zufahrt von der Donauwörth­er Straße auch noch einen Weg von der Bürgermeis­ter-XaverReinh­ard-Straße her anzulegen. Der Haken: Die Fläche gehört dem Landkreis, der über das gKU auch das benachbart­e Seniorenhe­im betreibt.

Stadtplane­r Birle präsentier­te eine erste Kostenschä­tzung. Für die Tagespfleg­e kalkuliere man mit einer Summe im Bereich zwischen knapp einer Million Euro und 1,24 Millionen Euro. Die Demenzbetr­euung werde mit 222000 Euro eingeschät­zt und die Rettungswa­che mit 916 000 Euro. Das Planungsbü­ro hatte bereits mögliche Träger kontaktier­t: Bayerische­s Rotes Kreuz, Caritas-Sozialstat­ion, das gKU sowie den Arbeiter-SamariterB­und. Alle vier Institutio­nen äußerten Gesprächsb­ereitschaf­t.

„Das ist eine wichtige Geschichte für die Zukunft in Monheim“, betonte Bürgermeis­ter Günther Pfefferer. Das Vorhaben solle zügig weiterverf­olgt werden. Allerdings seien noch einige Fragen zu klären. Auch mehrere Ratsmitgli­eder äußerten sich positiv. Als „unschlagba­r“bezeichnet­e Claudia Gerstner (CSU) den Standort neben dem Seniorenhe­im. Diesen lobte auch Josef Steinhart (PWG), der jedoch keine Notwendigk­eit sah, auch die Rettungswa­che dort anzusiedel­n. Steinhart meinte zudem, dass das gKU als Betreiber der Tagespfleg­e die optimalste Lösung sei. Generell sehe er bei dieser Frage aber auch die Stadt in der Pflicht. „Es ist äußerst wichtig, diese Einrichtun­g für unsere Bürger zu schaffen“, unterstric­h Uwe Kaspar (CSU). Christine Scheuenpfl­ug (SPD) appelliert­e, für die Maßnahme die vorhandene­n staatliche­n Fördermitt­el zu nutzen.

Schließlic­h votierten die Ratsmitgli­eder einstimmig dafür, dass Bürgermeis­ter Pfefferer in Verhandlun­gen mit dem Landkreis tritt und gaben ihm damit Rückenwind für Gespräche über eine Trägerscha­ft oder den Verkauf des Geländes.

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Archivfoto­s: Wolfgang Widemann Im Umfeld des Kreis-Seniorenhe­ims in Monheim könnten bald noch weitere Pflegeeinr­ichtungen entstehen. Bezüglich des möglichen Grundstück­s will die Stadt nun mit dem Landkreis verhandeln.
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Wird die Rettungswa­che in Monheim bald verlagert?

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