Monheim möchte eine Tagespflege
Stadtrat spricht sich klar für eine solche Einrichtung aus. Wo sich der optimale Standort befindet, warum Verhandlungen nötig sind und was sonst noch dort angesiedelt werden könnte
Monheim In Monheim soll zeitnah eine Einrichtung entstehen, in der pflegebedürftige Menschen tagsüber betreut werden. Darüber waren sich die Stadträte in der Sitzung am Dienstagabend einig. Zuvor war ihnen eine detaillierte Standortanalyse präsentiert worden. Darin waren verschiedene Varianten untersucht worden. Die Kommunalpolitiker reagierten äußerst positiv auf die Ideen und gaben grünes Licht für das weitere Vorgehen.
Planer Gregor Birle vom Büro „Die Städtebau – Gesellschaft für Kommunalberatung“(Gersthofen) stellte den Ratsmitgliedern die Studie vor. Er informierte, dass im Rahmen der Standortanalyse auch untersucht worden sei, ob parallel zur Tagespflege zudem eine Demenzbetreuung eingerichtet werden kann. Außerdem galt es zu prüfen, ob die Rettungswache des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) ebenfalls mit eingebunden werden kann. Diese ist derzeit im Mühlweg beheimatet, das dortige Gebäude gilt jedoch als sanierungsbedürftig. Wie Birle ausführte, wurden insgesamt elf Standorte in Monheim untersucht. Nach einer ersten Vorprüfung fielen sechs Möglichkeiten wieder weg, darunter das Haus des Gastes oder die ehemalige Schlecker-Filiale.
Die verbliebenen fünf Standorte wurden einer Detailplanung unterzogen und nach verschiedenen Aspekten mit Punkten bewertet. Auf den Rängen fünf bis zwei landeten dabei das frühere Schloss/Amtsgericht (hier wäre aufgrund der Größe jedoch nur ein Gesamtkonzept sinnvoll), die Brachfläche im Bereich Donauwörther Straße/Ludwig-Thoma-Straße, eine Brachfläche an der Abzweigung Donauwörther Straße/Wemdinger Straße sowie der öffentliche Spielplatz Dresdner Straße/Finkenweg. Mit Abstand auf Platz eins landete laut Planer Birle ein Gelände beim Kreis-Seniorenheim – die Fläche zwischen Heim und der Bürgermeister-Xaver-Reinhard-Straße.
Bei dieser Variante mit einer vorhandenen Fläche von 1800 Quadratmetern könnten die Tagespflege, die Demenzbetreuung, sowie auch eine Rettungswache untergebracht werden. Zudem wäre es dort möglich, neben der Zufahrt von der Donauwörther Straße auch noch einen Weg von der Bürgermeister-XaverReinhard-Straße her anzulegen. Der Haken: Die Fläche gehört dem Landkreis, der über das gKU auch das benachbarte Seniorenheim betreibt.
Stadtplaner Birle präsentierte eine erste Kostenschätzung. Für die Tagespflege kalkuliere man mit einer Summe im Bereich zwischen knapp einer Million Euro und 1,24 Millionen Euro. Die Demenzbetreuung werde mit 222000 Euro eingeschätzt und die Rettungswache mit 916 000 Euro. Das Planungsbüro hatte bereits mögliche Träger kontaktiert: Bayerisches Rotes Kreuz, Caritas-Sozialstation, das gKU sowie den Arbeiter-SamariterBund. Alle vier Institutionen äußerten Gesprächsbereitschaft.
„Das ist eine wichtige Geschichte für die Zukunft in Monheim“, betonte Bürgermeister Günther Pfefferer. Das Vorhaben solle zügig weiterverfolgt werden. Allerdings seien noch einige Fragen zu klären. Auch mehrere Ratsmitglieder äußerten sich positiv. Als „unschlagbar“bezeichnete Claudia Gerstner (CSU) den Standort neben dem Seniorenheim. Diesen lobte auch Josef Steinhart (PWG), der jedoch keine Notwendigkeit sah, auch die Rettungswache dort anzusiedeln. Steinhart meinte zudem, dass das gKU als Betreiber der Tagespflege die optimalste Lösung sei. Generell sehe er bei dieser Frage aber auch die Stadt in der Pflicht. „Es ist äußerst wichtig, diese Einrichtung für unsere Bürger zu schaffen“, unterstrich Uwe Kaspar (CSU). Christine Scheuenpflug (SPD) appellierte, für die Maßnahme die vorhandenen staatlichen Fördermittel zu nutzen.
Schließlich votierten die Ratsmitglieder einstimmig dafür, dass Bürgermeister Pfefferer in Verhandlungen mit dem Landkreis tritt und gaben ihm damit Rückenwind für Gespräche über eine Trägerschaft oder den Verkauf des Geländes.