Skaten, Laufen, Liegestütze
Welche Methoden die Athleten aus der Region verwenden, um sich während der Corona-Krise fit zu halten
Scheuerer
Landkreis Warten und Bangen ist derzeit für die Fußballer in der Region angesagt, denn es ist nicht klar, ob und wann der Spielbetrieb weitergeht. Niemand weiß, wie sich die Corona-Krise weiter entwickelt. Fit bleiben lautet daher die Devise, da ja nicht absehbar ist, wann der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Und auch die Sportler, deren Saison bereits beendet wurde, mutieren nicht plötzlich zur CouchKartoffel. Das Sportprogramm zu Hause sieht bei jedem anders aus. Die Donauwörther Zeitung hat sich deshalb bei den Athleten aus der Region umgehört, wie sie sich derzeit fit halten.
Die Regionalliga-Spieler des TSV Rain haben einen individuellen Trainingsplan von Trainer Alex Käs erhalten, den sie umsetzen sollen. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Läufen über verschiedene Distanzen, Kräftigung und Stabilisation. Käs: „Die Grundlagenausdauer soll nicht abfallen, wir wollen unser Niveau einigermaßen halten.“ Ähnlich sieht es bei Bezirksligist FC Mertingen aus. „Bei diesen frühlingshaften Temperaturen möchte man Sport im Freien genießen“, sagt Spieler Markus Link. Er selbst gehe deshalb Inlineskaten, während Teamkollegen Laufen bevorzugen. Zudem habe Trainer Bernhard Schuster etliche Tipps und Übungen zur Mobilisierung, Kräftigung und Beweglichkeit per Smartphone an die Spieler geschickt.
Triathletin Theresa Wild betreibt zwar keinen Mannschaftssport, das Training in Sportgemeinschaften fällt für sie aber dennoch flach, ebenso wie Wettkämpfe und Trainingslager. Auf Sport verzichten werde sie aber natürlich nicht, schließlich sei das „die schönste Nebensache der Welt!“. Sie hat sich zu Hause ein Sportzimmer eingerichtet mit einem Rollentrainer, auf das ihr Rennrad gespannt ist, und einem Stepper. Sie teste außerdem verschiedene Workouts und Gymnastikübungen: „Nachdem Triathlon ja ein Freiluft-Sport ist, muss man hier eben improvisieren.“
Auch bei Cross-Läufer Tobias
Gröbl aus Itzing liegt der Fokus nun auf dem Einzeltraining. Er absolviert Übungseinheiten zur Koordination und Kräftigung sowie lockere Läufe. „Da das Teamtraining vor allem bei den intensiven Einheiten allein schwer umzusetzen ist, absolviere ich meine Tempoeinheiten auf einem Laufband. Klar, dass die Situation zur Zeit auch für uns Sportler sehr schwierig ist. Ich war aktuell in der Marathonvorbereitung für den Marathon Ende April in Hannover, der natürlich entfällt. Das harte Training der letzten Wochen und die Entbehrungen für das große Ziel, waren extrem. Mental sind wir aber so gefestigt, dass wir das trotz allem gut verkraften werden. Es ist ja nur Sport. Zurzeit gibt es wichtigere Angelegenheit in der Gesellschaft“, sagt Gröbl.
Schwieriger allein zu trainieren ist es im Judo, doch auch hier gibt es Möglichkeiten, wie Marco Lechner vom TSV Wemding erklärt: „Neben ein bis zwei Ausdauereinheiten absolvieren einige wöchentlich ein bis zwei Einheiten zur Steigerung bzw. Erhaltung der Körperkraft. Da beim Judo der ganze Körper beansprucht wird, zielen die Ganzkörperübungen auch auf möglichst viele Muskeln ab.“
Bei den Turnern beginnt die Saison zwar erst im Herbst, doch auch sie müssen permanent an ihren Übungen arbeiten – und das nun zu Hause. Nicht ganz leicht ohne Geräte. „Um die Gesundheit unserer Sportler zu schützen und trotzdem das Training so gut wie möglich weiterführen zu können, haben wir unseren Sportlern Trainingspläne zukommen lassen, damit sie allein zu Hause oder im Freien ihren Leistungsstand aufrecht erhalten können“, sagt Peter Bullinger, Vorstand Turnen beim TSV Monheim. Die Sportler würden nun täglich laufen oder radfahren. Zudem erhielten sie verschiedene Kraft-Programme, in denen unter anderem turnerische Elemente enthalten sind, die man zu Hause ausführen kann. „Ebenso trainieren die Jungs natürlich Beweglichkeit. Wir geben unser Bestes den Leistungsstand so gut wie möglich in dieser schwierigen Zeit halten zu können.“