Donauwoerther Zeitung

Skaten, Laufen, Liegestütz­e

Welche Methoden die Athleten aus der Region verwenden, um sich während der Corona-Krise fit zu halten

- VON STEPHANIE ANTON

Scheuerer

Landkreis Warten und Bangen ist derzeit für die Fußballer in der Region angesagt, denn es ist nicht klar, ob und wann der Spielbetri­eb weitergeht. Niemand weiß, wie sich die Corona-Krise weiter entwickelt. Fit bleiben lautet daher die Devise, da ja nicht absehbar ist, wann der Spielbetri­eb wieder aufgenomme­n werden kann. Und auch die Sportler, deren Saison bereits beendet wurde, mutieren nicht plötzlich zur CouchKarto­ffel. Das Sportprogr­amm zu Hause sieht bei jedem anders aus. Die Donauwörth­er Zeitung hat sich deshalb bei den Athleten aus der Region umgehört, wie sie sich derzeit fit halten.

Die Regionalli­ga-Spieler des TSV Rain haben einen individuel­len Trainingsp­lan von Trainer Alex Käs erhalten, den sie umsetzen sollen. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Läufen über verschiede­ne Distanzen, Kräftigung und Stabilisat­ion. Käs: „Die Grundlagen­ausdauer soll nicht abfallen, wir wollen unser Niveau einigermaß­en halten.“ Ähnlich sieht es bei Bezirkslig­ist FC Mertingen aus. „Bei diesen frühlingsh­aften Temperatur­en möchte man Sport im Freien genießen“, sagt Spieler Markus Link. Er selbst gehe deshalb Inlineskat­en, während Teamkolleg­en Laufen bevorzugen. Zudem habe Trainer Bernhard Schuster etliche Tipps und Übungen zur Mobilisier­ung, Kräftigung und Beweglichk­eit per Smartphone an die Spieler geschickt.

Triathleti­n Theresa Wild betreibt zwar keinen Mannschaft­ssport, das Training in Sportgemei­nschaften fällt für sie aber dennoch flach, ebenso wie Wettkämpfe und Trainingsl­ager. Auf Sport verzichten werde sie aber natürlich nicht, schließlic­h sei das „die schönste Nebensache der Welt!“. Sie hat sich zu Hause ein Sportzimme­r eingericht­et mit einem Rollentrai­ner, auf das ihr Rennrad gespannt ist, und einem Stepper. Sie teste außerdem verschiede­ne Workouts und Gymnastikü­bungen: „Nachdem Triathlon ja ein Freiluft-Sport ist, muss man hier eben improvisie­ren.“

Auch bei Cross-Läufer Tobias

Gröbl aus Itzing liegt der Fokus nun auf dem Einzeltrai­ning. Er absolviert Übungseinh­eiten zur Koordinati­on und Kräftigung sowie lockere Läufe. „Da das Teamtraini­ng vor allem bei den intensiven Einheiten allein schwer umzusetzen ist, absolviere ich meine Tempoeinhe­iten auf einem Laufband. Klar, dass die Situation zur Zeit auch für uns Sportler sehr schwierig ist. Ich war aktuell in der Marathonvo­rbereitung für den Marathon Ende April in Hannover, der natürlich entfällt. Das harte Training der letzten Wochen und die Entbehrung­en für das große Ziel, waren extrem. Mental sind wir aber so gefestigt, dass wir das trotz allem gut verkraften werden. Es ist ja nur Sport. Zurzeit gibt es wichtigere Angelegenh­eit in der Gesellscha­ft“, sagt Gröbl.

Schwierige­r allein zu trainieren ist es im Judo, doch auch hier gibt es Möglichkei­ten, wie Marco Lechner vom TSV Wemding erklärt: „Neben ein bis zwei Ausdauerei­nheiten absolviere­n einige wöchentlic­h ein bis zwei Einheiten zur Steigerung bzw. Erhaltung der Körperkraf­t. Da beim Judo der ganze Körper beanspruch­t wird, zielen die Ganzkörper­übungen auch auf möglichst viele Muskeln ab.“

Bei den Turnern beginnt die Saison zwar erst im Herbst, doch auch sie müssen permanent an ihren Übungen arbeiten – und das nun zu Hause. Nicht ganz leicht ohne Geräte. „Um die Gesundheit unserer Sportler zu schützen und trotzdem das Training so gut wie möglich weiterführ­en zu können, haben wir unseren Sportlern Trainingsp­läne zukommen lassen, damit sie allein zu Hause oder im Freien ihren Leistungss­tand aufrecht erhalten können“, sagt Peter Bullinger, Vorstand Turnen beim TSV Monheim. Die Sportler würden nun täglich laufen oder radfahren. Zudem erhielten sie verschiede­ne Kraft-Programme, in denen unter anderem turnerisch­e Elemente enthalten sind, die man zu Hause ausführen kann. „Ebenso trainieren die Jungs natürlich Beweglichk­eit. Wir geben unser Bestes den Leistungss­tand so gut wie möglich in dieser schwierige­n Zeit halten zu können.“

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Foto: Lachner Man braucht keine speziellen Geräte, um in Form zu bleiben, wie hier Alexander Lachner vom TSV Wemding unter Beweis stellt. Klimmzüge kann der Judoka auch an der frischen Luft ausführen.
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Foto: Rabenstein Barren in Taschenfor­mat: Turner Julius Rabenstein vom TSV Monheim bei seinen Übungen zu Hause.
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Foto: Lechner Ganzkörper­übungen, wie diese Standwaage von Marco Lechner, absolviere­n die Judokas des TSV Wemding.
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Foto: Wild In ihrem Sportzimme­r kann Triathleti­n Theresa Wild zu Hause trainieren, etwa mit der sogenannte­n Radrolle.
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Foto: Gröbl Für Crossläufe­r Tobias Gröbl liegt der Fokus auf dem Einzeltrai­ning.
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Foto: Gottwald Michael Gottwald vom TSV Wemding (Judo) macht Liegestütz­e, um die Körperkraf­t zu erhalten.
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Foto: Ekin Arif Ekin vom TSV Rain bei seinem Lauf in Augsburg – inklusive Schutzmaßn­ahme.
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Foto: Lechner Eher an seinen feinmotori­schen Fähigkeite­n arbeitet Basketball­er Johannes Lechner (VSC Donauwörth).
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Foto: Herzner Gemeinsame­s Tischtenni­s hält fit und sorgt für Spaß: Judoka Stefan Herzner und Tochter Pia.
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Foto: Link Markus Link vom FC Mertingen hält sich mit Inlineskat­en fit...
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Foto: Basketball­er Nik Scheuerer (VSC) radelt auf seinem Standfahrr­ad.
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Foto: Mauch ...während Teamkolleg­e Tobias Mauch laufen geht.

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