Es ist besser als gar kein Schutz
Viel Verunsicherung ist zu spüren, was die Frage angeht, ob ein einfacher Mundschutz in der Öffentlichkeit nun sinnvoll sei oder nicht. Noch verworrener sind solche Debatten stets, wenn sich auch die Experten uneins sind – so wie bei diesem Spezialthema im Angesicht der ohnehin verunsichernden Corona-Pandemie. Zuletzt schwenkte auch so mancher Mediziner um, der zuletzt noch den Sinn des Tragens vor allem der einfachen OP- und Textilmasken in der Öffentlichkeit infrage gestellt hatte.
Jeder Sanitäter – vor allem jener im Katastrophenschutz – sollte einmal gelernt haben: Ein Schutz ist besser als kein Schutz. Natürlich vermindert auch ein Textilschutz und die einfache OP-Maske die direkte Übertragung von Tröpfchen. Doch natürlich wird dadurch kein besonders ausgeprägter Eigenschutz erreicht – aber zumindest, das sagen die Befürworter, ein minimaler, sofern die Maske nicht durch zu langes Tragen völlig durchfeuchtet ist. Ja, es gibt auch hierzu Erfahrungen und Expertenaussagen – und es gibt freilich auch jene, die das Gegenteil aussagen.
Doch unzweifelhaft sollte in der momentanen Pandemie-Lage auch an einen nur begrenzt sicheren Fremd- und Eigenschutz gedacht werden. Der ersetzt im medizinischen/pflegerischen Bereich und vor allem in der Arbeit mit bestätigten Covid-19-Fällen keineswegs die notwendigen FFP-klassifizierten Masken – aber er kann eben in der Öffentlichkeit das Risiko der weiteren Ausbreitung etwas reduzieren, sofern auch hier Qualitätsstandards eingehalten wurden. Das bedeutet keine absolute Sicherheit für Privatpersonen – aber wer diese finden mag im Leben, dürfte sich ohnehin schwertun. Das Zusammenspiel aus Mund-NasenSchutz, Abstand und Handhygiene vermindert das Ansteckungspotenzial in einer Pandemie jedoch unzweifelhaft. Und klar ist auch: Die vorhandenen FFP-Masken sollten zunächst dem Fachpersonal vorbehalten bleiben.
Insofern sind die Initiativen der Näherinnen und Näher in unserer Region auch nicht von der Hand zu weisen – im Gegenteil: Diese Masken dienen vor allem dem Schutz des Gegenübers. Die Freiwilligen wie auch die Mitarbeiter in Einrichtungen wie St. Johannes schulen sich, besorgen sich mitunter auch in der Medizin eingesetzte Stoffe und tun ihr Bestes, um ihren Mitmenschen zu helfen. Es geht in dieser Phase und in Zeiten des Mangels an Ausrüstung nicht um hundertprozentige Sicherheitsgarantien im „normalen“, öffentlichen Umfeld. Es geht überhaupt um Schutzausrüstung auf einem bislang noch ziemlich leer gefegten Markt.
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