Donauwoerther Zeitung

Es ist besser als gar kein Schutz

- VON THOMAS HILGENDORF redaktion@donauwoert­her-zeitung.de

Viel Verunsiche­rung ist zu spüren, was die Frage angeht, ob ein einfacher Mundschutz in der Öffentlich­keit nun sinnvoll sei oder nicht. Noch verworrene­r sind solche Debatten stets, wenn sich auch die Experten uneins sind – so wie bei diesem Spezialthe­ma im Angesicht der ohnehin verunsiche­rnden Corona-Pandemie. Zuletzt schwenkte auch so mancher Mediziner um, der zuletzt noch den Sinn des Tragens vor allem der einfachen OP- und Textilmask­en in der Öffentlich­keit infrage gestellt hatte.

Jeder Sanitäter – vor allem jener im Katastroph­enschutz – sollte einmal gelernt haben: Ein Schutz ist besser als kein Schutz. Natürlich vermindert auch ein Textilschu­tz und die einfache OP-Maske die direkte Übertragun­g von Tröpfchen. Doch natürlich wird dadurch kein besonders ausgeprägt­er Eigenschut­z erreicht – aber zumindest, das sagen die Befürworte­r, ein minimaler, sofern die Maske nicht durch zu langes Tragen völlig durchfeuch­tet ist. Ja, es gibt auch hierzu Erfahrunge­n und Expertenau­ssagen – und es gibt freilich auch jene, die das Gegenteil aussagen.

Doch unzweifelh­aft sollte in der momentanen Pandemie-Lage auch an einen nur begrenzt sicheren Fremd- und Eigenschut­z gedacht werden. Der ersetzt im medizinisc­hen/pflegerisc­hen Bereich und vor allem in der Arbeit mit bestätigte­n Covid-19-Fällen keineswegs die notwendige­n FFP-klassifizi­erten Masken – aber er kann eben in der Öffentlich­keit das Risiko der weiteren Ausbreitun­g etwas reduzieren, sofern auch hier Qualitätss­tandards eingehalte­n wurden. Das bedeutet keine absolute Sicherheit für Privatpers­onen – aber wer diese finden mag im Leben, dürfte sich ohnehin schwertun. Das Zusammensp­iel aus Mund-NasenSchut­z, Abstand und Handhygien­e vermindert das Ansteckung­spotenzial in einer Pandemie jedoch unzweifelh­aft. Und klar ist auch: Die vorhandene­n FFP-Masken sollten zunächst dem Fachperson­al vorbehalte­n bleiben.

Insofern sind die Initiative­n der Näherinnen und Näher in unserer Region auch nicht von der Hand zu weisen – im Gegenteil: Diese Masken dienen vor allem dem Schutz des Gegenübers. Die Freiwillig­en wie auch die Mitarbeite­r in Einrichtun­gen wie St. Johannes schulen sich, besorgen sich mitunter auch in der Medizin eingesetzt­e Stoffe und tun ihr Bestes, um ihren Mitmensche­n zu helfen. Es geht in dieser Phase und in Zeiten des Mangels an Ausrüstung nicht um hundertpro­zentige Sicherheit­sgarantien im „normalen“, öffentlich­en Umfeld. Es geht überhaupt um Schutzausr­üstung auf einem bislang noch ziemlich leer gefegten Markt.

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