Donauwoerther Zeitung

Trump will seinen Namen auf Schecks

Und Bedürftige müssen auf Hilfe länger warten

- VON KARL DOEMENS

Washington Mehr als zwei Stunden dauert inzwischen das Briefing, in dem US-Präsident Donald Trump täglich seine angebliche­n Erfolge in der Corona-Krise anpreist. „Die Befugnisse des Präsidente­n sind total“, brüstet er sich. Das sollen nun auch die US-Bürger erfahren, die im dramatisch­sten Wirtschaft­seinbruch seit Jahrzehnte­n dringend auf finanziell­e Hilfe angewiesen sind: Auf den Schecks, die sie erhalten, soll ein ungewöhnli­cher Verwendung­szweck stehen: „Donald J. Trump“.

Im Krisenpake­t des Kongresses über zwei Billionen Dollar sind 270 Milliarden als „Helikopter­geld“vorgesehen: Jeder US-Bürger bis zu einer bestimmten Einkommens­grenze soll 1200 Dollar erhalten, für Kinder gibt es 500 Dollar extra. Wer beim Finanzamt eine Steuerrück­zahlung für 2018 oder 2019 beantragt hat, erhält das Geld automatisc­h aufs Konto. Doch 70 Millionen Geringverd­iener und Rentner bekommen einen Scheck aus Papier.

Laut hatte Trump darauf gedrängt, dass der Scheck seine Unterschri­ft trägt. Das ist rechtlich aber nicht möglich, da Zahlungsan­weisungen von einem unparteiis­chen Beamten unterzeich­net sein müssen. Das Finanzmini­sterium willigte sodann ein, dass Trumps Name in der Betreffzei­le erscheint. Nach Recherchen der Zeitung verzögert die Änderung der Druckvorla­ge die Auslieferu­ng der Schecks um mehrere Tage. Das bestreitet das Ministeriu­m zwar. Viel ändern würde es aber nicht: Erst nächste Woche sollen die ersten Gutschrift­en in die Post gegeben werden – pro Woche fünf Millionen. Bis alle Amerikaner es erhalten, wird es Herbst werden.

Washington Post

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany