Donauwoerther Zeitung

Corona: Das Blasius-Team wartet ab

Kann die große Blasmusiks­ause im Juli in Fremdingen stattfinde­n? Diese Entscheidu­ng liegt freilich nicht nur bei den Organisato­ren des Festivals. So ist der aktuelle Stand

- VON PETER URBAN

Fremdingen Zum letzten Mal hat sich das Blasius-Organisati­onsteam am 25. März an Fans und Freunde gewandt und zu „Blasius und Corona“Stellung genommen. Tenor: „Die aktuelle Situation treibt uns die eine oder andere Sorgenfalt­e auf die Stirn. Wir beobachten die Entwicklun­gen sehr aufmerksam, denn die Sicherheit unserer Gäste, Bands und Helfer hat für uns höchste Priorität.“Jetzt, einige Wochen später, gelten in Bayern noch immer Ausgangsbe­schränkung­en.

Unsere Zeitung hat mit Benjamin Seefried, dem offizielle­n Vertreter des Festivals, knapp 100 Tage vor der offizielle­n Eröffnung gesprochen. „Natürlich planen wir weiter“, sagt er am Telefon, „natürlich mit angezogene­r Handbremse. Und wir versuchen, Kostenblöc­ke zu verschiebe­n, zum Beispiel die Werbung etwas zurückzune­hmen und so weiter. “Auf alles andere hat man in Fremdingen ja nicht wirklich Einfluss.

Deshalb wartet die Blasius-Familie zunächst ab und will sehen, welche Maßnahmen in Bayern beziehungs­weise in ganz Deutschlan­d noch getroffen werden. „Erst dann können wir uns konkret mit weiteren Planungen befassen“, sagt Seefried. Natürlich hat das Team schon einige Szenarien durchgespi­elt bei seinen zurzeit digitalen Organisati­onstreffen. Verschiebt man Blasius 2020 auf den Herbst? Sagt man ab und macht 2021 einen weiteren Anlauf?

Aktuell sei eine Absage ohnehin nicht möglich, denn dazu fehle die rechtliche Grundlage, da geht es den Blasius-Machern nicht anders als der Stadt Nördlingen mit ihrer Mess’: Man braucht dazu eine staatliche Allgemeinv­erfügung. „Es ist ja generell schwierig bis unmöglich, überhaupt etwas zu planen, das betrifft auch den Gesamtvere­in“, so Seefried weiter, „wir haben unsere alljährlic­he Probenwoch­e in Südtirol im September. Die steht genauso auf der Kippe.“

Und obwohl man im Musikverei­n Fremdingen auf der einen Seite durchaus optimistis­ch ist, ist man auch im Zwiespalt, aus der Sicht der jetzigen Situation der Kontaktspe­rre – quasi der Nullstellu­ng – auf dann weit über 2000 Feiernde Mitte Juli zu schnellen. „Natürlich werden wir uns an alle Vorgaben halten, die Gesundheit aller hat absoluten Vorrang.“

Freilich wäre der Schaden durch eine Absage enorm: Tausende von Arbeitsstu­nden umsonst plus finanziell­e Einbußen durch die fehlenden Einnahmen, vom entgangene­n Vergnügen ganz zu schweigen.

Dennoch freut man sich in Fremdingen über den Zuspruch, die besorgten Nachfragen und das große Interesse so vieler Leute am Gelingen dieses Festes. Alle Partner halten dem Team die Stange, auch wenn diese oft selbst nicht wissen, wie es für sie weitergeht. Der Online-Ticketshop jedenfalls bleibt bis auf Weiteres geöffnet. Falls alle Stricke reißen, will man die verkauften Tickets dann, so gut es geht, für den dann nächsten Termin 2021 gültig bleiben lassen.

Doch so weit ist es noch lange nicht, das Blasius-Organisati­onsteam verbreitet in den sozialen Netzwerken weiterhin gute Laune, zum Beispiel so: „Wir lassen uns nicht unterkrieg­en und planen weiter für Euch. Ihr könnt uns dabei ganz einfach unterstütz­en: Bleibt zu Hause, vermeidet unnötige soziale Kontakte, wascht regelmäßig eure Hände – dann sehen wir uns hoffentlic­h alle gesund und munter im Juli wieder!“

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Archivfoto: Rensing Ob das große Blasius-Festival im Nordries heuer stattfinde­n kann, steht noch in den Sternen, geplant ist es für Mitte Juli.

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