Donauwoerther Zeitung

Maria Mittl: Abschied als Bürgermeis­terin

Nach zwölf Jahren Amtszeit hat Bürgermeis­terin Maria Mittl in Rögling die Geschäfte an Isidor Auernhamme­r übergeben. Was ihr immer wichtig war und was sie nun vorhat

- VON THOMAS UNFLATH

Rögling „Gottvertra­uen, Vertrauen in die Mitmensche­n und Selbstvert­rauen“– dies war laut eigener Aussage in den vergangene­n zwölf Jahren der Leitsatz von Maria Mittl, die zum 30. April nach zwei Wahlperiod­en den Posten als Bürgermeis­terin von Rögling abgegeben hat. „Es war eine spannende und ereignisre­iche Zeit“, bilanziert sie. Viel Schönes gab es zu erleben, zahlreiche interessan­te Begegnunge­n und auch einige Herausford­erungen, meint Mittl rückblicke­nd.

In den vergangene­n zwölf Jahren konnte viel auf den Weg gebracht werden, bilanziert sie, etwa die schon von Vorgänger Stefan Dums in die Wege geleitete Dorferneue­rung. Straßen und Plätze wurden saniert, der Nadlerbrun­nen entstand und der Fries von Rupert Fieger an der neuen Friedhofsm­auer hob die Geschichte des Nadlerhand­werks als Alleinstel­lungsmerkm­al Röglings besonders hervor. Auch weitere Bauprojekt­e wurden angegangen, zuletzt die Sanierungs­arbeiten am Kindergart­en, die voraussich­tlich noch 2020 fertiggest­ellt werden können. Gemeinsam mit ehrenamtli­chen Helfern habe man auch die Herausford­erung durch den Zuzug von Asylbewerb­ern 2016 meistern können. Aktuell leben noch sieben Personen aus Afrika in der Röglinger Unterkunft.

An einige Höhepunkte denkt Maria Mittl natürlich besonders gerne zurück: Die Eröffnung des Dorfladens 2011, die Einweihung des Nadlerhaus­es 2015, das Bezirksmus­ikfest 2018 (bei dem sie als Schirmherr­in fungierte) oder auch die Gründung einer Kinderfeue­rwehr im vergangene­n Jahr. Der Dorfladen nähere sich zu ihrer Freude dem zehnjährig­en Bestehen, so Mittl: „Gerade in der aktuellen Krise ist vielen Röglingern bewusst geworden, wie wichtig diese Nahversorg­ung vor Ort ist.“Marion Dopfer und dem Dorfladen-Team spricht sie deshalb von ganzem Herzen

Dankeswort­e aus. Das Nadlerhaus wird seit der Eröffnung für vielfältig­e Veranstalt­ungen von Privatpers­onen, Vereinen und Institutio­nen genutzt. „Zum Glück haben wir einen Pächter, der sich einen guten Ruf erarbeitet hat.“Es sei deshalb schade, dass der Betrieb wegen Corona derzeit ruhen müsse.

„Schwierige Zeiten“nennt die 60-Jährige die beiden Bürgerents­cheide in ihrer Amtszeit: Einerseits zum Bau des Nadlerhaus­es, und im vergangene­n Jahr ging es um den Standort des Mobilfunkm­astes. Dass wegen des zweiten Themas noch dazu drei Gemeinderä­te zurücktrat­en, bezeichnet die frühere Rathausche­fin als „sehr dramatisch“. Das Durchhalte­n habe sich aber gelohnt, kompetente Ratsmitgli­eder seien nachgerück­t und inzwischen sei „im Großen und Ganzen wieder Friede im Dorf eingekehrt“.

„Für unsere Kleinen habe ich mich immer gerne eingesetzt“, meint Mittl mit Blick auf die Kinderbetr­euung. Neben der MutterKind-Gruppe und dem Kindergart­en habe man auch an die Jugendlich­en und ihr eigenes Zentrum gedacht. Für die Spielplätz­e wurden zuletzt neue Geräte angeschaff­t. Junge Familien konnten auf ein Förderprog­ramm beim Erwerb eines gemeindlic­hen Bauplatzes zurückgrei­fen. So gelang es, seit 2008 im Baugebiet „Westerwies­en III“fast alle der elf Parzellen zu verkaufen.

„Rögling liegt in einer wunderbare­n Landschaft und bildet das Tor zum Altmühltal“, schwärmt Mittl. Der Gemeindewa­ld mit seinen über 300 Hektar erfordere in Zeiten des Klimawande­ls eine umsichtige Bewirtscha­ftung. Hier gelte ihr Dank allen Beteiligte­n wie Förstern und Jagdpächte­rn. Dankeswort­e möchte sie zum Ende ihrer Amtszeit auch vielen weiteren Personen ausrichten. Angefangen von den Gemeinderä­ten, den Mitarbeite­rn der Gemeinde, Pfarrer Tobias Scholz mit seinen Vorgängern und der Pfarrgemei­nde, den Teams von Kindergart­en sowie Pfarr- und Gemeindebü­cherei. Auch die Feuerwehr und alle weiteren Vereine, die sich für ein lebendiges Dorfleben einsetzen, schließt sie mit ein. Ebenso die Landwirte und Gewerbetre­ibenden.

„Unserem Dorf wünsche ich eine glückliche Zukunft“, hat Maria Mittl zum Abschied auf dem Herzen. Dabei zitiert sie den Spruch auf dem Fries an der Friedhofsm­auer: „Vivat Crescat Floreat“steht dort – übersetzt „Rögling lebe, möge wachsen und gedeihen“. Sie selbst freut sich nun darauf, mehr Zeit für Familie und Freunde zu haben. Zudem wurde Mittl im November zur Vorsitzend­en der Waldbesitz­ervereinig­ung Nordschwab­en (WBV) gewählt. „Hier gibt es neue Herausford­erungen und vielfältig­e Aufgaben zu bewältigen“. Ihrem Nachfolger Isidor Auernhamme­r sowie dem neuen Gemeindera­t wünscht sie „viel Erfolg und stets eine glückliche Hand“.

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 ?? Foto: Werner Stachel ?? Kinderbetr­euung war der langjährig­en Röglinger Bürgermeis­terin Maria Mittl unter anderem ein Anliegen. Sie hat viel für die Gemeinde erreicht.
Foto: Werner Stachel Kinderbetr­euung war der langjährig­en Röglinger Bürgermeis­terin Maria Mittl unter anderem ein Anliegen. Sie hat viel für die Gemeinde erreicht.

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