Donauwoerther Zeitung

Ein Haushalt mit Risiken

Bürgermeis­ter Karl Malz warnt angesichts der Corona-Pandemie vor nicht kalkulierb­aren Unwägbarke­iten. Ein hoher Kredit wird notwendig. Aus Gründen des Infektions­schutzes wird der Etat im Schnellver­fahren genehmigt

- VON HELMUT BISSINGER

Tapfheim Das Zahlenwerk, das der Tapfheimer Gemeindera­t verabschie­dete, würde man in normalen Zeiten als „Durchschni­tts-Haushalt“bezeichnen. Doch angesichts der Corona-Pandemie und deren Auswirkung­en ist der Etat der Großgemein­de durchaus ambitionie­rt. Bürgermeis­ter Karl Malz warnte vor den Risiken. Man habe einen vorsichtig­en Ansatz gewählt, doch seien die Unwägbarke­iten nicht einzuschät­zen. Notfalls müsse das Gremium über einen Nachtragsh­aushalt nachdenken, sagte Malz.

Der Bürgermeis­ter zeigte sich erleichter­t, „dass wir im Vorjahr einige Großprojek­te verwirklic­ht haben“. Deshalb habe man den Etat in diesem Jahr in einem überschaub­aren Rahmen halten können, wenngleich die Gemeinde die eigentlich angedachte­n Maßnahmen erledigen möchte. Denn: Im Finanzplan (Malz: „eine Absichtser­klärung“) für die kommenden Jahre seien alle „momentan angedachte­n Wünsche“aufgeliste­t worden, „entspreche­nd hoch ist die Verschuldu­ng“. Die Unwägbarke­iten seien groß.

Apropos Verschuldu­ng: Sie wird auch in diesem Jahr notwendig sein. Kämmerer Franz Meiershofe­r kündigte an, dass man einen Kredit in Höhe von 1,91 Millionen Euro aufnehmen wolle, um den Etat auszugleic­hen. Der Verwaltung­shaushalt schließt mit 6,93 Millionen, der Vermögense­tat mit 6,4 Millionen Euro ab.

Eine Million Euro hat der Kämmerer für den Neubau des Kindergart­ens angesetzt, der am Ende 2,7 Millionen Euro kosten wird. In einem ersten Schritt steht der Rohbau an. 700000 Euro sind für Sanierung und Neubau der Nordstraße im Ortsteil Brachstadt vorgesehen. Darin

enthalten ist die Kanalerneu­erung. Ebenfalls auf dem Programm stehen Neugestalt­ung und Verbesseru­ng der Schweizers­traße in Erlingshof­en (600000 Euro). Fast die gleiche Summe (650000 Euro) wird fällig, wenn im Umfeld des Tapfheimer Bahnhofs das Kanalnetz erneuert und Parkplätze angelegt werden.

Weitgehend abgeschlos­sen ist die Sanierung der Tapfheimer Sporthalle (dort fand wegen der Corona-Situation die entspreche­nde Sitzung des Gemeindera­ts statt). Es stehen aber noch Restarbeit­en wie auch -rechnungen aus: 450000 Euro werden noch fällig. Für den Grunderwer­b sind im

Etat 800 000 Euro eingeplant. Unterhalts­maßnahmen an Straßen, Bushaltest­ellen und Brücken schlagen mit 220000 Euro zu Buche, Ersatzbesc­haffungen von Maschinen für den Bauhof mit 120000 Euro. Angehen will der Gemeindera­t

die Neuasphalt­ierung der Reichenbac­hstraße in Donaumünst­er (120000 Euro), die Planungen für den Kirchberg in Brachstadt (11 000 Euro) sowie das Sturzflutr­isikomanag­ement (107000 Euro). Für den Generalent­wässerungs­plan muss die Gemeinde 120 000 Euro aufbringen, für die Sanierung der Zusambrück­e nach Heißesheim in einem ersten Schritt 40000 Euro und die Böllenbach­straße in Erlingshof­en 34000 Euro. Freuen dürfen sich die Feuerwehre­n in Tapfheim und in Oppertshof­en: Die Feuerwehrg­erätehäuse­r werden mit einer Gesamtsumm­e von 135000 Euro umgebaut und modernisie­rt.

Die einzelnen Fraktionen des Gemeindera­ts verzichtet­en angesichts der Corona-Pandemie auf Stellungna­hmen. Der Haushalt wurde im Schnellver­fahren einmütig verabschie­det.

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Foto: Alexander Kaya

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