Lärmschutz: Eine Lücke in der Wand?
Bahn legt Fahrplan für die Maßnahmen vor
Bäumenheim Bei einem Projekt, das noch mehr Geduld erfordert als die anderen, könnte sich in Bäumenheim bald etwas bewegen: dem Lärmschutz entlang der Bahnlinie. Die Bundesbahn will ihn nun umsetzen, nachdem er mehrmals verschoben worden war. Auf einer Länge von 157 Metern sollen Lärmschutzwände entstehen.
Die Planungen habe die Bahn, so Martin Paninka vor dem „Ferienausschuss“, aufgrund ständig neuer Vorgaben des Bundes immer wieder anpassen müssen. Die Schallschutzwände sollen drei Meter hoch werden. Gleichzeitig sollen Wohngebäude geschützt werden, sodass eine Halbierung des Schienenverkehrlärms erreicht werden soll. Betroffen sind die Besitzer von rund hundert Wohngebäuden, die vor dem 1. April 1974 errichtet wurden. Sie dürfen auf Lärmschutz bei Fenstern hoffen. Bis zu 75 Prozent Förderung könnte der Bund beisteuern.
Die Lärmschutzwände sollen zunächst beginnend ab der Eisenbahnüberführung in der Ortsmitte bis zur Bahnbrücke am Josef-DunauRing erfolgen, gefolgt von der Donauwörther Straße (ab der Eisenbahnüberführung Ortsmitte) bis zur Höhe Pumpwerk Bergl an der Bäumenheimer Straße. Als Letztes soll der Bereich am Sportplatz (von der südlichen Eisenbahnunterführung bis zur Höhe des Sportplatzgeländes) Schallschutzwände erhalten.
Inzwischen wurden 395 Wohngebäude mit 412 Einheiten geprüft. Förderfähig sind Fenster, wenn der Lärmpegel am Tag über 67 Dezibel überschreitet, nachts 57 Dezibel. Wie Bürgermeister Martin Paninka ausführte, hätten 177 Wohngebäude nach den Beurteilungen Anspruch auf eine aktive Lärmvorsorge. Bei 72 Gebäuden bestehe kein Anspruch auf Schallschutz. Jedoch sei vorgesehen, so Paninka, dass aufgrund der unterschiedlichen Bebauungsdichte eine Kombination aus aktiven und passiven Maßnahmen zum Schallschutz möglich seien. Wünschen Anlieger einen passiven Schallschutz, würden diese von der DB Netz AG mit 75 Prozent gefördert.
Der Gemeinderat beurteilte nun die Pläne. Grundsätzlich wurde Zustimmung signalisiert, allerdings gab es auch Kritik. Es könne nicht nachvollzogen werden, dass in der Bahnhofstraße zwischen dem Sportplatz und der Eisenbahnüberführung in der Ortsmitte eine Lücke verbleiben solle, heißt es in einer Stellungnahme der Gemeinde. Dort befänden sich immerhin 16 Wohngebäude in einem engeren Radius, „für die nach Ansicht der Verwaltung durchaus eine Lärmvorsorge abgeleitet werden könnte. Der Gemeinderat hat die Planer aufgefordert, die Ergebnisse zu überprüfen und klarzulegen, warum hier diese Lücke in der Lärmschutzwand vorgesehen sei.
Die Gemeinde erklärt in der Stellungnahme, dass sie bei der Gestaltung der Lärmschutzwände mitreden möchte. Die Anforderungen an das städtebauliche Erscheinungsbild müssten erfüllt werden.