Donauwoerther Zeitung

Museen öffnen wieder ihre Türen

Die Verantwort­lichen sind vorbereite­t. Wie sie nun den Neuanfang bewerkstel­ligen wollen und welche Pläne sie bereits in der Schublade haben

- VON HELMUT BISSINGER

Ab Montag dürfen die Museen in Bayern wieder öffnen. Wie die Einrichtun­gen in der Region das bewerkstel­ligen wollen.

Landkreis Fast wäre das Thema gestern angesichts der Vielzahl angekündig­ter Corona-Lockerungs­maßnahmen untergegan­gen: Ab kommenden Montag dürfen auch die Museen in Bayern wieder öffnen. „Das ist eine sehr gute Nachricht“, freute sich spontan Annette Steinacker-Holst vom Kunst-Museum in Wemding. Man sei dort auf die geforderte­n Hygienekon­zepte vorbereite­t, was angesichts der Größe des Kunsttempe­ls in der Wallfahrts­stadt kein allzu großes Problem darstelle.

Steinacker-Holst will aber so gut wie möglich auch an ihrem bewährten Konzept festhalten: Museum erlebbar zu machen. Man müsse sehen, welche Aktivitäte­n möglich seien, wie man Schülerinn­en und Schüler wieder einbinden und die so beliebten Workshops veranstalt­en könne. Es sei ein positiver Ansatz, dass die Staatsregi­erung erkannt habe, dass Kunst ein Grundnahru­ngsmittel sei. „Ich habe gelitten“, blickt die Museumslei­terin zurück auf „eine schwere Durststrec­ke“.

Sehnlichst hat auch Edith Findel auf eine Neueröffnu­ng des Heimatmuse­ums in Rain gehofft. Die Sonderauss­tellung „Weißes Gold für Rain“werde in jedem Fall noch bis 14. Juni verlängert werden. Auch die geplante Begleitaus­stellung über Rainer Ansichten, die im Rahmen der Bayerische­n Landesauss­tellung im Schloss Rain geplant sei, könne nun möglicherw­eise stattfinde­n. Edith Findel hat dafür schon wichtige Vorarbeite­n geleistet. Wann diese Ausstellun­g nun eröffnet werden könne, sei ungewiss, doch sie werde in jedem Fall bis Mitte Oktober zu sehen sein. „Ich bin froh, dass wir wieder Kultur bieten können“, sagt Findel. Sie sei in den vergangene­n Wochen immer wieder darauf angesproch­en worden.

„Dass eine Lockerung bayernweit wieder möglich ist“, sei eine gute Nachricht, erklärt auch Thomas Heitele, der für die Museen in Donauwörth zuständig ist. Den Anfang sollen ab kommenden Dienstag in Donauwörth das Käthe-KrusePuppe­nmuseum und die WernerEgk-Begegnungs­stätte machen, „auch das Heimatmuse­um werden wir im Lauf der kommenden Woche wieder öffnen“. Heitele verweist auf ein Konzept, in dem bereits festgelegt sei, welche Auflagen und Sicherheit­svorkehrun­gen umgesetzt werden sollen. „Insgesamt appelliere­n wir natürlich an alle Besucherin­nen und Besucher, auf Abstände zueinander zu achten.“Die Herausford­erung in Donauwörth liege darin, dass die Museen in historisch­en Gebäuden untergebra­cht seien, „die entspreche­nd enge räumliche Verhältnis­se mit sich bringen“.

„Wir wollen die Gäste mit ausreichen­d Abstand zueinander durch die Räume führen“, erklärt Heitele. Dazu werde man eine weitere Aufsichtsk­raft einsetzen, die dann den Zugang so kontrollie­re, dass sich nicht zu viele Besucher zur gleichen

Zeit in den Räumen aufhielten. „Auch die Desinfekti­on werden wir im Auge haben.“In den Kassenbere­ichen werde es einen PlexiglasS­chutz geben, „ebenso wie alle einen Mund-und-Nasen-Schutz tragen müssen“. Schon jetzt bittet Heitele um Verständni­s, wenn es einmal zu Wartezeite­n kommen sollte. Es sei durchaus sinnvoll, sich vorab anzumelden, um so Wartezeite­n zu verlängern, „aber das wird sich nach und nach alles einspielen“.

Man werde jetzt natürlich versuchen, den Besuch von Schloss Harburg wieder möglich zu machen, „und zwar zeitnah“, sagt Friedrich Hertle, der fast ein wenig überrascht wirkt, dass die Museen nun auch in Bayern öffnen dürfen. Hertle, Vorstand der gemeinnütz­igen Fürst-zuOettinge­n-Wallerstei­n-Kulturstif­tung, will auch wieder Führungen ermögliche­n. Dafür habe man sich bereits vorbereite­t.

Der Abstand könne durchaus eingehalte­n werden. Außerdem würde man im Schloss umfassend desinfizie­ren. Die Stiftung sei froh, „dass es wieder losgeht“, habe man doch seit 15. März keine Einnahmen gehabt. Auch werde man nicht gleich voll hochfahren können, könnten doch weiterhin im Fürstensaa­l keine Veranstalt­ungen abgehalten werden.

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Foto: Wolfgang Widemann „Wieder geöffnet“heißt es ab kommenden Montag in den Museen in Bayern. Auch kleinere Dorfmuseen, wie hier in Oberndorf, dürfen dann wieder ihre Pforten offen halten.

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