Donauwoerther Zeitung

Ein „Landbürger­meister“sagt Servus

Peter Mahl war 18 Jahre Gemeindeob­erhaupt in Niederschö­nenfeld. Neben der Politik war ihm auch das gesellscha­ftliche Leben stets wichtig. Nun wird es für ihn verstärkt „tierisch“

- VON ADALBERT RIEHL

Niederschö­nenfeld Peter Mahl bezeichnet­e sich selbst gerne als „Landbürger­meister“und war dies 18 Jahre lang im besten Sinn – jederzeit und von jedermann ansprechba­r, der Tradition und den beiden Dorfgemein­schaften verpflicht­et und gleichzeit­ig offen für Neues und für Entwicklun­gen. Die Bürger schätzten seine Offenheit, auch wenn es um ihr Geld ging, bestätigte­n ihn ohne Mitbewerbe­r 2008 und 2014 im Amt, nachdem er bei seiner ersten Wahl 2002 nur drei Stimmen vor dem Mitbewerbe­r lag.

Für den Start im Mai 2002 war er optimal vorbereite­t, denn schon seit 1984 war er Gemeindera­tsmitglied. Aber nicht nur der Umgang mit dem Bürger machte ihm sichtlich Freude. Er vertrat seine Gemeinde nachhaltig und verlässlic­h im Landkreis, in beiden Rainer Schulverbä­nden und der Verwaltung­sgemeinsch­aft und suchte die Zusammenar­beit „auf Augenhöhe“mit der Justizvoll­zugsanstal­t als größtem Betrieb der Gemeinde.

Die Zeichen der Zeit hat Mahl stets erkannt, setzte in vertrauens­voller Zusammenar­beit mit dem Gemeindera­t stets die Prioritäte­n richtig und entwickelt­e die Gemeinde weiter. Das Augenmaß für das finanziell Machbare zeichnete ihn samt Gemeindera­t aus: Trotz der bevorstehe­nden Investitio­nen der Rainer Schulverbä­nde ist die Gemeinde für künftige Herausford­erungen durch eine angemessen­e Rücklage gerüstet.

Die Erfüllung der Pflichtauf­gaben war für Bürgermeis­ter Mahl selbstvers­tändlich. Abwasserbe­trieb und Wasservers­orgung erforderte­n hohen Einsatz: Kanal- und Wasserleit­ungserneue­rung in der Ortsdurchf­ahrt Feldheim gleich zu Beginn seiner Amtszeit, später die Maßnahme in der Raiffeisen­straße und neuerdings die moderne Gemeinde-Kläranlage sowie die Leitungssa­nierungen in Niederschö­nenfeld. Überschaub­are Baugebiets­erschließu­ngen wurden durchgefüh­rt, neuerdings auch Nachverdic­htungen im Innerortsb­ereich angestoßen, um den Landverbra­uch moderat zu halten. Zeitgemäße Ausstattun­g für die beiden Feuerwehre­n ist für Mahl nicht nur eine Notwendigk­eit, sondern gleichzeit­ig Wertschätz­ung der Feuerwehrl­eute.

Im Kindergart­enbereich wurde bedarfsori­entiert weiterentw­ickelt: Mit einem ersten Anbau an den 1996 fertiggest­ellten Bau in der Ortsmitte von Feldheim wurden Krippenplä­tze geschaffen. Neuerdings sind die ersten Planungssc­hritte erledigt, damit die notwendige Mensa gebaut werden kann. Aufgeschlo­ssen ist er gegenüber Themen der erneuerbar­en Energien: Drei Fotovoltai­kanlagen nennt die Gemeinde zwischenze­itlich selbst ihr Eigen – auf Schützenhe­im, Bauhof und Klärwerksg­ebäude. Nicht minder wichtig war für Peter Mahl stets das gesellscha­ftliche Leben der Gemeinde und die sogenannte­n „freiwillig­en Aufgaben“. Er ist nicht nur selbst Vorsitzend­er des Soldaten- und Kameradsch­aftsverein­s, sondern förderte mit seinem Gemeindera­t die Vereine und alles ehrenamtli­che Engagement. Bei Besuchen im Rahmen der Freundscha­ft mit Feldheim (Brandenbur­g), die seit 1990 gepflegt wird, ist er stets mit dabei. Und ein

Herzensanl­iegen ist ihm die Partnersch­aft mit Plestin-les-Grèves: Bei den Besuchsfah­rten in die Bretagne, die im dreijährig­en Turnus stattfinde­n, ist er stets dabei, zuletzt 2018. Auch die Gäste hat er alle drei Jahre in Feldheim empfangen, zuletzt 2019 und vorher 2016 mit der Benennung des „Plestin-les-Grèves-Platz“in der Ortsmitte von Feldheim. Heuer ist das Zwischenja­hr ohne gegenseiti­gen Besuch.

Langweilig wird dem fünffachen Opa bestimmt nicht, denn auf dem Reiterhof der Pferdefreu­nde Donau-Lech, den seine Frau Maria leitet, ist er eine feste „ehrenamtli­che“Größe.

 ?? Foto: Gemeinde Niederschö­nenfeld ?? Gelebte Freundscha­ft ist Peter Mahl stets wichtig, hier bei der Einweihung des Plestin-les-Grèves-Platzes in Feldheim. Nach 18 Jahren als Bürgermeis­ter ist für ihn jetzt Schluss.
Foto: Gemeinde Niederschö­nenfeld Gelebte Freundscha­ft ist Peter Mahl stets wichtig, hier bei der Einweihung des Plestin-les-Grèves-Platzes in Feldheim. Nach 18 Jahren als Bürgermeis­ter ist für ihn jetzt Schluss.

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