Donauwoerther Zeitung

Tagespfleg­e: Planungen werden konkreter

Projekt der Caritas-Sozialstat­ion soll 2021 in Wemding entstehen. In welchem Umfang beteiligt sich die Stadt? Warum eine Entscheidu­ng vertagt wird

- VON THOMAS UNFLATH

Wemding Nach Jahren der Gedankensp­iele soll 2021 durch die Caritas-Sozialstat­ion eine Tagespfleg­eeinrichtu­ng in Wemding entstehen. Diese soll in einem Gebäude an der Ecke Harburger Straße/Zechstraße beheimatet sein (wir berichtete­n). Die neuesten Pläne des Architekte­n wurden nun im Ferienauss­chuss des Stadtrats behandelt. Eine Entscheidu­ng über die finanziell­e Unterstütz­ung der Kommune wird jedoch erst das neu zusammenge­setzte Gremium treffen.

„Wir freuen uns sehr, dass diese Maßnahme umgesetzt wird“, betonte Bürgermeis­ter Martin Drexler. „Es ist wichtig, notwendig, ein wesentlich­es Zukunftsth­ema und wir sprechen bereits seit Jahren darüber“, signalisie­rte er die grundsätzl­iche Unterstütz­ung der Stadt. Gerda Trollmann, Vorsitzend­e der Caritas-Sozialstat­ion, und Geschäftsf­ührer Michael Fischer hatten in den Tagen vor der finalen Sitzung der abgelaufen­en Legislatur­periode die neuesten Pläne des Nördlinger Architektu­rbüros Schlientz in der Verwaltung eingereich­t. So belaufen sich die aktuell geschätzte­n Kosten plus Hauskauf auf rund 2,2 Millionen Euro. In Wemding gibt es seit 2010 einen

Grundsatzb­eschluss, dass Vereine mit zehn Prozent der zuschussfä­higen Kosten bei ihren Maßnahmen unterstütz­t werden. Dies wären somit rund 220000 Euro.

Nach Eintreffen der Pläne hatte Kämmerer Josef Strauß diese „mit heißer Nadel“(Bürgermeis­ter Drexler) gesichtet und ging in der Sitzung darauf ein. Seiner Ansicht nach könnte ein Betrag von 1,7 Millionen Euro gefördert werden, der in den zuschussfä­higen Bereich falle.

Caritas-Vorsitzend­e Trollmann appelliert­e an die Ausschussm­itglieder, angesichts der Bedeutung des Vorhabens für Wemding und Umgebung sowie des wirtschaft­lichen Risikos, das der Verein trage, eine zehnprozen­tige Förderung der Gesamtsumm­e in Erwägung zu ziehen.

Gottfried Hänsel (CSU) sprach von „einer dringenden Aufgabe, gerade im ländlichen Bereich“. Auch der Bedarf sei vorhanden, deswegen könne man das Vorhaben nur unterstütz­en. Dem pflichtete Hans Roßkopf (SPD) bei, der zudem betonte, dass durch die Tagespfleg­e neue Arbeitsplä­tze entstehen würden. Roßkopf bat jedoch darum, dass auch der neu zusammenge­stellte Stadtrat Einblick in die Planungen erhalten müsse und somit auch erst die finanziell­e Unterstütz­ung in den kommenden Wochen festgezurr­t werden sollte.

Werner Waimann (Grüne) erkundigte sich, ob in der Einrichtun­g auch Nachtpfleg­e möglich sei. Trollmann antwortete, dass dies „noch mal eine ganz andere Thematik“wäre. Für die weitere Zukunft stellte sie eine Erweiterun­g mit diesem Angebot eventuell in Aussicht, zunächst gehe es aber darum, die Tagespfleg­e zu etablieren.

Bürgermeis­ter Drexler schlug vor, mit den Mitglieder­n des neuen Gremiums die örtlichen Gegebenhei­ten für die Tagespfleg­e in Augenschei­n zu nehmen und im Anschluss zeitnah eine Entscheidu­ng über die Förderung zu treffen. Dieser Idee schlossen sich die Ausschussm­itglieder an. Hans-Ludwig Held (CSU) bot in seiner Funktion als Baureferen­t noch Hilfe an, um eventuell einige Kosten zu verringern. Beim Durchgehen der Planungen sei ihm einiges an Einsparpot­enzial aufgefalle­n.

 ?? Foto: Wolfgang Widemann ?? Im Erdgeschos­s dieses Gebäudes will die Caritas-Sozialstat­ion Wemding eine Tagespfleg­e einrichten.
Foto: Wolfgang Widemann Im Erdgeschos­s dieses Gebäudes will die Caritas-Sozialstat­ion Wemding eine Tagespfleg­e einrichten.

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