Tagespflege: Planungen werden konkreter
Projekt der Caritas-Sozialstation soll 2021 in Wemding entstehen. In welchem Umfang beteiligt sich die Stadt? Warum eine Entscheidung vertagt wird
Wemding Nach Jahren der Gedankenspiele soll 2021 durch die Caritas-Sozialstation eine Tagespflegeeinrichtung in Wemding entstehen. Diese soll in einem Gebäude an der Ecke Harburger Straße/Zechstraße beheimatet sein (wir berichteten). Die neuesten Pläne des Architekten wurden nun im Ferienausschuss des Stadtrats behandelt. Eine Entscheidung über die finanzielle Unterstützung der Kommune wird jedoch erst das neu zusammengesetzte Gremium treffen.
„Wir freuen uns sehr, dass diese Maßnahme umgesetzt wird“, betonte Bürgermeister Martin Drexler. „Es ist wichtig, notwendig, ein wesentliches Zukunftsthema und wir sprechen bereits seit Jahren darüber“, signalisierte er die grundsätzliche Unterstützung der Stadt. Gerda Trollmann, Vorsitzende der Caritas-Sozialstation, und Geschäftsführer Michael Fischer hatten in den Tagen vor der finalen Sitzung der abgelaufenen Legislaturperiode die neuesten Pläne des Nördlinger Architekturbüros Schlientz in der Verwaltung eingereicht. So belaufen sich die aktuell geschätzten Kosten plus Hauskauf auf rund 2,2 Millionen Euro. In Wemding gibt es seit 2010 einen
Grundsatzbeschluss, dass Vereine mit zehn Prozent der zuschussfähigen Kosten bei ihren Maßnahmen unterstützt werden. Dies wären somit rund 220000 Euro.
Nach Eintreffen der Pläne hatte Kämmerer Josef Strauß diese „mit heißer Nadel“(Bürgermeister Drexler) gesichtet und ging in der Sitzung darauf ein. Seiner Ansicht nach könnte ein Betrag von 1,7 Millionen Euro gefördert werden, der in den zuschussfähigen Bereich falle.
Caritas-Vorsitzende Trollmann appellierte an die Ausschussmitglieder, angesichts der Bedeutung des Vorhabens für Wemding und Umgebung sowie des wirtschaftlichen Risikos, das der Verein trage, eine zehnprozentige Förderung der Gesamtsumme in Erwägung zu ziehen.
Gottfried Hänsel (CSU) sprach von „einer dringenden Aufgabe, gerade im ländlichen Bereich“. Auch der Bedarf sei vorhanden, deswegen könne man das Vorhaben nur unterstützen. Dem pflichtete Hans Roßkopf (SPD) bei, der zudem betonte, dass durch die Tagespflege neue Arbeitsplätze entstehen würden. Roßkopf bat jedoch darum, dass auch der neu zusammengestellte Stadtrat Einblick in die Planungen erhalten müsse und somit auch erst die finanzielle Unterstützung in den kommenden Wochen festgezurrt werden sollte.
Werner Waimann (Grüne) erkundigte sich, ob in der Einrichtung auch Nachtpflege möglich sei. Trollmann antwortete, dass dies „noch mal eine ganz andere Thematik“wäre. Für die weitere Zukunft stellte sie eine Erweiterung mit diesem Angebot eventuell in Aussicht, zunächst gehe es aber darum, die Tagespflege zu etablieren.
Bürgermeister Drexler schlug vor, mit den Mitgliedern des neuen Gremiums die örtlichen Gegebenheiten für die Tagespflege in Augenschein zu nehmen und im Anschluss zeitnah eine Entscheidung über die Förderung zu treffen. Dieser Idee schlossen sich die Ausschussmitglieder an. Hans-Ludwig Held (CSU) bot in seiner Funktion als Baureferent noch Hilfe an, um eventuell einige Kosten zu verringern. Beim Durchgehen der Planungen sei ihm einiges an Einsparpotenzial aufgefallen.