Beide Seiten drehen sich die Tatsachen zurecht
Zur Berichterstattung über die konstituierende Stadtratssitzung in Rain (DZ vom 14. Mai) und den Leserbrief vom 15. Mai:
Der Leserbriefschreiber bemerkt, dass der Bericht über die konstituierende Sitzung objektiv gewesen sei. Mit seiner subjektiven Umlandbrille mag er diesen Eindruck durchaus gehabt haben. Als neutraler Beobachter kann ich diesen Eindruck nicht teilen. Die Einleitung eines Absatzes mit „Gleiches Spiel auch bei der Frage, ob Sitzungsgelder...“und die anschließende Feststellung eines Abstimmungsergebnisses von 16:5 (Ja, genau! Eben nicht 11:10!) darf man tendenziös nennen.
Der Leserbriefschreiber benennt Claudia Marb explizit und bezeichnet sie als Ziehtochter ihres Vorgängers als Zweiten Bürgermeister. Ich weiß ja nicht, was seine Definition eines Ziehvaters ist, aber das Verhältnis dieser beiden scheint der Leserbriefschreiber nur sehr weit aus der Distanz zu kennen, denn ansonsten würden ihm viele Bezeichnungen in den Sinn kommen, aber Ziehvater sicherlich nicht.
Ich möchte noch bemerken, dass es in der konstituierenden Sitzung vor sechs Jahren die Wählervereinigung war, die den Posten des Dritten Bürgermeisters mit Karl Rehm besetzt haben wollte, weil er die meisten Wählerstimmen bekommen hatte. Das wurde seinerzeit vom alten Stadtrat nicht angenommen und in der Folge von den Umlandvertretern (zurecht) auch entsprechend kritisiert. In dieser Legislaturperiode ist man wieder zur altbewährten Praxis zurückgekehrt und hat Herrn König zum Dritten Bürgermeister gewählt. Und siehe da, nun ist es plötzlich nicht mehr in Ordnung, weil kein Kandidat der anderen Tischseite zum Zuge kommt. Sich die Tatsachen zurecht zu drehen, dass man selbst im besten Licht erscheint, das scheinen beide Seiten also leidlich zu beherrschen. Für die Stadt Rain hoffe ich sehr, dass es allen Beteiligten doch noch gelingt, eine konstruktive, sachbezogene Ebene zu finden, denn ansonsten werden das sechs sehr lange Jahre werden.
Stefanie Schmid, Neuburg