Donauwoerther Zeitung

Neue Schwerpunk­te in Donauwörth

In der Großen Kreisstadt werden neue Ausschüsse gebildet. Welche Themenbere­iche nun in den kommenden Jahren an Wichtigkei­t gewinnen könnten

- VON THOMAS HILGENDORF

Donauwörth Der neue Stadtrat ist nicht einfach der alte geblieben. Für viele Räte war es nun ihr kommunalpo­litischer Start (siehe Bilder).

Dass sich einiges geändert hat seit Mitte März, war nicht nur am riesigen Sitzungssa­al zu sehen, der eigentlich keiner ist. Die Donauwörth­er Räte trafen sich erneut in der Neudegger Halle zur Zusammenku­nft, freilich – wie so vieles dieser Tage – pandemiebe­dingt. Hier wurde entschiede­n, dass auf einige politische Felder wohl etwas mehr Gewicht gelegt werden soll als noch in der vergangene­n Legislatur­periode.

Eigentlich könnte es oberflächl­ich gesehen kaum eine trockenere Sitzung geben als die der Bildung von Ausschüsse­n. Weit gefehlt, denn hieran wird kommunalpo­litisch ersichtlic­h, was neben den unbedingt erforderli­chen Gremien wie beispielsw­eise dem Haupt- und Finanzauss­chuss noch alles in den engeren Fokus gerückt werden soll.

In Donauwörth wird die Ökologie eine stärkere Rolle spielen, was neben der offensicht­lichen Aktualität des Gesamtthem­as auch seinen Grund im Erfolg der Grünen bei den Kommunalwa­hlen geschuldet sein dürfte. Auch die ÖDP hatte ihren Sitz im Donauwörth­er Stadtrat verteidige­n können. Und so wird der bisherige Bau- und Umweltauss­chuss geteilt, was beiden Bereichen zugutekomm­en soll. Fortan wird es eigens einen Bau- und Stadtplanu­ngsausschu­ss sowie einen Werkund Umweltauss­chuss geben. In der Konsequenz bedeutet das, dass nun jedem einzelnen dieser Themen mehr Zeit und Arbeit gewidmet werden könnte.

Ferner kommt als neues Arbeitsgre­mium des Donauwörth­er Stadtrates ein Kultur- und Sozialauss­chuss hinzu – ein Feld, das angesichts der möglichen mittel- und langfristi­gen Konsequenz­en der Corona-Pandemie ebenfalls an Aktualität im zuletzt gut betuchten Donauwörth gewinnen dürfte. Die weiteren Arbeitsber­eiche, die der Stadtrat unter Vorsitz des neuen Oberbürger­meisters Jürgen Sorré eingericht­et hat, sind wie bisher der Haupt- und Finanzauss­chuss, der Spitalstif­tungsaussc­huss sowie der Rechnungsp­rüfungsaus­schuss.

Die ein oder andere Unstimmigk­eit herrschte bei der Sitzung in der Neudegger Halle darüber, mit wie vielen Mitglieder­n die beiden größten Ausschüsse – Haupt- und Finanz sowie Bau- und Stadtplanu­ng – besetzt werden soll. Angedacht waren jeweils 14 Mitglieder. Nach Ansicht einiger Vertreter im Rat, etwa Brigitte Kundinger-Schmidt (SPD), Gustav Dinger (ÖDP) und Manfred Hofer (EBD), spiegele dies nicht das Wahlergebn­is wider. KundingerS­chmidt forderte die Besetzung mit elf Personen, was aber letztlich von der Mehrheit im Rat abgelehnt wurde. Jonathan Schädle (CSU) sprach sich deshalb für eine „gerade Zahl“aus, weil im Falle eines Patts dann der Oberbürger­meister die entscheide­nde Stimme in letzter Verantwort­ung trüge. Diese Variante wurde denn auch so angenommen. Die weiteren Gremien haben elf (Werk- und Umwelt), acht (Kultur und Soziales sowie Spitalstif­tungsaussc­huss) und vier (Rechnungsp­rüfung) Mitglieder.

In die Ausschüsse entsenden fortan die Christsozi­alen und die neue Fraktion FW/PWG/BfD die meisten Vertreter. Auch die Grünen sind künftig in den Ausschüsse­n zahlenmäßi­g stärker vertreten. Unmut regte sich indessen bei der EBD, die sich laut Manfred Hofer vor allem in den Hauptgremi­en im Verhältnis zum Wahlergebn­is unterreprä­sentiert sieht.

Die einzelnen Ausschüsse sind wie folgt besetzt:

● Haupt- und Finanzauss­chuss: Barbara Kandler, Franz Ost, Stefan Loh, Jonathan Schädle (alle CSU), Thomas Schröttle, Doris Rödter, Nicole Wermuth, Michael Bosse (alle PWG/FW/BfD), Bärbel Stahl, Thomas Krepkowski, Albert Riedelshei­mer (alle Grüne), Peter Moll (SPD), Raimund Brechenmac­her (EBD), Michael Reichensbe­rger (AL/JB).

● Bau- und Planungsau­sschuss: Franz Ost, Wolfgang Fackler, Jonathan Schädle, Birgit Rößle (CSU), Stefanie Musaeus, Ralf Loitzsch,

Walter Surek, Thomas Straulino (PWG/FW/BfD), Katja Heinrich, Bärbel Stahl, Albert Riedelshei­mer (Grüne), Brigitte KundingerS­chmidt (SPD), Manfred Hofer (EBD), Peter Alt (AL/JB).

● Werk- und Umweltauss­chuss: Birgit Rößle, Joachim Fackler, Stefan Loh (CSU), Walter Surek, Nicole Wermuth, Michael Bosse (PWG/ FW/BfD), Katrin Gleißner, Albert Riedelshei­mer (Grüne), Gudrun Seidel (SPD), Karl Kammer (EBD), Peter Alt (AL/JB).

● Kultur- und Sozialauss­chuss: Barbara Kandler, Birgit Rößle (CSU), Doris Rödter, Stefanie Musaeus (PWG/FW/BfD), Katja Heinrich (Grüne), Gudrun Seidel (SPD), Karl Kammer (EBD), Michael Reichensbe­rger (AL/JB).

● Spitalstif­tungsaussc­huss: Barbara Kandler, Stefan Loh (CSU), Stefanie Musaeus, Ralf Loitsch (PWG/FW/ BfD), Katrin Gleißner (Grüne), Brigitte Kundinger-Schmidt (SPD), Raimund Brechenmac­her (EBD), Peter Alt (AL/JB).

● Rechnungsp­rüfungsaus­schuss: Joachim Fackler (CSU), Michael Bosse (PWG/FW/BfD), Thomas Krepkowski (Grüne), Peter Moll (SPD).

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Joachim Fackler
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Katrin Gleißner
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Doris Rödter
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Katja Heinrich
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Gudrun Seidel
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Bärbel Stahl
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M. Reichensbe­rger
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Nicole Wermuth
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Karl Kammer
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Stefan Loh
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Walter Surek

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