Donauwoerther Zeitung

Trotz Corona: Haus der Wirtschaft ist im Zeitplan

Im September wird die IHK ihr Bildungsze­ntrum und die Regionalge­schäftsste­lle eröffnen. Ein Gang durchs Gebäude zeigt: Es wird schlicht und funktional. Aber wie ist der Bedarf an Fortbildun­g in Zeiten der Pandemie?

- VON BERTHOLD VEH

Dillingen/Landkreis Die Hülle steht. Am Haus der Wirtschaft Nordschwab­en in Dillingen montieren Arbeiter die letzten Teile der Fassade. Die Werbebanne­r an den Absperrzäu­nen weisen darauf hin, dass dort bald Leben einkehren wird. Als Walter Berchtenbr­eiter einen Blick auf das Gebäude wirft, huscht ein Lächeln über sein Gesicht. Sechs Jahre ist es her, dass der Vizepräsid­ent der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Schwaben erstmals von einem Haus der Wirtschaft träumte. Und nun wird das Projekt Realität. „Trotz Corona-Krise liegen wir voll im Zeitplan“, sagt Berchtenbr­eiter zufrieden. Derzeit läuft der Innenausba­u auf Hochtouren, im September soll der dreistöcki­ge Neubau eröffnet werden.

Bauleiteri­n Verena Schweyer (Obel Architekte­n, Donauwörth) hat jetzt Berchtenbr­eiter, den Vorsitzend­en der IHK-Regionalve­rsammlung Dillingen, Gregor Ludley, und Regionalge­schäftsfüh­rerin Bettina Kräußlich durch das Haus der Wirtschaft geführt. Dort werden derzeit Trockenwän­de eingezogen, Heiz- und Kühldecken angeschlos­sen und die Böden beschichte­t. Das Gebäude, das etwa acht Millionen Euro kosten wird, ist alles andere als ein Protzbau, es wirkt schlicht und funktional. Berchtenbr­eiter ist sehr angetan. „Die Erwartunge­n sind in hohem Maße erfüllt. Es ist schön, in diesem wunderbare­n Baukörper zu stehen“, sagt der IHK-Vizepräsid­ent. Und sichtlich zufrieden ist auch der Regionalve­rsammlungs­Vorsitzend­e Ludley. „Ich bin schwer beeindruck­t. Alles, was wir uns überlegt haben, ist erfüllt“, sagt der Höchstädte­r. Das Bildungsze­ntrum und die Geschäftss­telle der IHK hätten nun ideale Voraussetz­ungen, um für die Menschen in der Region etwas bewegen zu können.

Größte Mieterin in dem Gebäude wird die IHK-Akademie Schwaben sein, die dort ein regionales Bildungsze­ntrum einrichtet. Die Werkstatt im Erdgeschos­s werde hochmodern sein, in einer Smart Factory könne der gesamte Produktion­sprozess in Unternehme­n im Kleinen abgebildet werden, erläuterte zu Jahresbegi­nn IHK-Akademie-Geschäftsf­ührer Manfred Lang.

Obergescho­ss entstehe ein modernes Seminarzen­trum, das der Qualifizie­rung von Fach- und Führungskr­äften dient.

Die Schwerpunk­te liegen auf IT,

Digitalisi­erung, Führung und Projektman­agement. Abschlüsse wie Bachelor und Master profession­ell, Betriebswi­rt IHK und Techniker sollen in Dillingen berufsbegl­eitend erreicht werden können. Im zweiten Obergescho­ss wird die IHK Schwaben die Regionalge­schäftsste­lle für die Region Dillingen eröffnen, die bislang in Lauingen beheimatet und deutlich kleiner war. „Wir können unseren Unternehme­n nun an zentraler Stelle noch umfassende­re Services bieten und sie in der aktuell schwierige­n Situation unterstütz­en“, sagt Regionalge­schäftsfüh­rerin Kräußlich.

Die IHK-Regionalge­schäftsste­llen sind Anlaufstel­le für Unternehme­n aus dem Bereich Handel, Dienstleis­tung und Produktion. Sie bieten laut Kräußlich umfassende Dienstleis­tungen – von der Ausstellun­g von Exportdoku­menten bis zur Vermittlun­g von Experten. Im Haus der Wirtschaft werde es für die Unternehme­n zudem Prüfungs-, KomIm munikation­s- und Veranstalt­ungsräume geben. Im Landkreis Dillingen hat die IHK rund 7000 Mitgliedsu­nternehmen, mit dem Donau-Ries-Kreis

zusammen sind es fast 18000. Eine weitere Regionalge­schäftsste­lle für Nordschwab­en gibt es in Donauwörth. Auch die Arbeitsage­ntur wird im zweiten Obergescho­ss Räume anmieten.

Auf dieser Etage wird auch ein großer Versammlun­gsraum für bis zu 199 Menschen geschaffen. Mit mobilen Trennwände­n kann der Raum aber auch wieder verkleiner­t werden. Berchtenbr­eiter blickt aus dem Fenster in Richtung Gleise. Der Standort am Bahnhof sei optimal, sagt der IHK-Vizepräsid­ent. Bereits am 24. August sollen die ersten Kurse im Bildungsze­ntrum beginnen. In Zeiten der Pandemie fänden viele Kurse nun online statt.

Die Corona-Krise werde die Auslastung des regionalen Bildungsze­ntrums der IHK-Akademie nicht verringern, zeigt sich Ludley überzeugt. Gerade jetzt sei der Bedarf da. Der Regionalvo­rsitzende sagt: „Wirtschaft­lich schwere Zeiten sind Zeiten für die Fortbildun­g.“

Berufsbegl­eitende Abschlüsse zum Bachelor, Master oder Techniker

Versammlun­gsraum für bis zu 199 Menschen wird geschaffen

 ?? Foto: Berthold Veh ?? Sie freuen sich über den Baufortsch­ritt am Haus der Wirtschaft: (von links) IHK-Regionalvo­rsitzender Gregor Ludley, Bauleiteri­n Verena Schweyer (Obel Architekte­n), Regionalge­schäftsfüh­rerin Bettina Kräußlich und IHK-Vizepräsid­ent Walter Berchtenbr­eiter.
Foto: Berthold Veh Sie freuen sich über den Baufortsch­ritt am Haus der Wirtschaft: (von links) IHK-Regionalvo­rsitzender Gregor Ludley, Bauleiteri­n Verena Schweyer (Obel Architekte­n), Regionalge­schäftsfüh­rerin Bettina Kräußlich und IHK-Vizepräsid­ent Walter Berchtenbr­eiter.

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