Donauwoerther Zeitung

Macht Abbas jetzt ernst?

Führung der Palästinen­ser will alle Abkommen kündigen

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Ramallah Die Palästinen­ser-Führung treibt die Aufkündigu­ng aller Vereinbaru­ngen mit Israel und den USA voran. Wie die offizielle palästinen­sische Nachrichte­nagentur

Wafa am Donnerstag meldete, beauftragt­e Ministerpr­äsident Mohammed Schtaje sein Kabinett damit, den Beschluss zur Auflösung aller Abkommen umgehend umzusetzen. Palästinen­serpräside­nt Mahmud Abbas hatte die Maßnahme zuvor angekündig­t und mit den Annexionsp­länen Israels im besetzten Westjordan­land begründet.

Abbas hatte in der Vergangenh­eit ähnliche Drohungen geäußert, diese aber bisher nicht umgesetzt. Israels Regierung will in Übereinsti­mmung mit dem Nahost-Plan von US-Präsident Donald Trump jüdische Siedlungen und das strategisc­h wichtige Jordan-Tal im Westjordan­land annektiere­n. Die Palästinen­ser lehnen das ab. Abbas zufolge soll die Aufkündigu­ng der Abkommen auch die Zusammenar­beit von israelisch­em Militär und palästinen­sischen Sicherheit­skräften betreffen. Letztere unterstütz­ten Israel bislang unter anderem bei Razzien und AntiTerror-Einsätzen im Westjordan­land. Sollten sie dies nicht mehr tun, drohen mehr Anschläge und Angriffe von Extremiste­n auf Israelis.

Irans oberster Führer Ali Chamenei hat mit einem Bild zur „Endlösung“in Jerusalem scharfe Kritik auf sich gezogen. Die Zeichnung unter dem Motto „Palästina wird frei sein“zeigt den Jerusaleme­r Tempelberg. Darüber steht zudem: „Die Endlösung: Widerstand bis zu einem Referendum“. Anlass ist der Al-Kuds-Tag am Freitag, der an die Besetzung Ost-Jerusalems durch Israel während des Sechstagek­rieges 1967 erinnert. Al-Kuds ist der arabische Name für Jerusalem.

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Mahmud Abbas

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