Vereine fühlen sich auf Eis gelegt
Die Einschränkungen der Corona-Pandemie lähmen das Vereinsleben. Wie die Verantwortlichen damit umgehen
Donauwörth Erst so langsam kommt das öffentliche Leben wieder in Schwung. Die Beschränkungen wegen des Coronavirus machen auch den Vereinen im Landkreis DonauRies zu schaffen und haben teils schmerzliche Folgen für deren Mitglieder. Alle warten auf Lockerungen, weil die Vereine ihre vielfältigen Angebote ihren Mitgliedern auf „normalem Weg“zur Verfügung stellen wollen, schließlich haben die auch Beiträge gezahlt.
„Volle Kraft für den Garten“, heißt die Devise bei den Obst- und Gartenbauvereinen. „Wir bedauern, dass man sich bisher nicht so richtig treffen konnte“, sagt Karola Schwab, die Vorsitzende des Kreisverbandes für Gartenbau- und Landschaftspflege. Eigentlich habe man ein sehr aktives Jahr geplant gehabt, doch jetzt könne man sich nur der Hege und Pflege der eigenen Gärten widmen. Dass alle Veranstaltungen, wie auch der Tag der offenen Gartentür (geplant für 28. Juni), abgesagt werden mussten, schmerze sehr. Vollkommen zum Stillstand gekommen ist das Leben in den Krieger- und Soldatenvereinen. „Wir haben fast alles auf nächstes Jahr verschoben“, sagt Kreisvorsitzender Manfred Färber und ist sicher, dass „2021 ein Jahr mit dicht gedrängtem Programm wird“. Er bedauert sehr, dass direkte Kontakte seit Wochen nicht möglich seien „und alles über Telefon oder Internet läuft“.
Mit Spannung verfolgt derzeit
Claudia Reichenbacher die Nachrichten. Sie ist Vorsitzende der Sektion Donauwörth im Deutschen Alpenverein. Es ist mit mehr als 3500 Mitgliedern der größte Verein in der Großen Kreisstadt. „Wir hoffen, dass es bald grünes Licht gibt“, sagt Reichenbacher. Es wäre wünschenswert, wenn bald wieder die Kletterhalle im Stauferpark geöffnet werden könnte, blickt sie nach vorne, „aber wir wollen natürlich alle auch bald wieder in die Berge“. Der Verband versuche mit Nachdruck, die Interessen zu vertreten. „Wir halten uns mit Radlfahren fit“, schmunzelt Reichenbacher. Sie sagt etwas, dass alle Vereinsvertreter derzeit fühlen: „Wir haben das Gefühl, auf Eis gelegt zu sein.“
Stark betroffen sind auch die Musikvereine.
„Bei uns ruht die Probenarbeit, weil bei Blasinstrumenten ein Abstand von drei bis fünf Metern notwendig wäre, um die Hygieneanforderungen zu erfüllen“, erzählt Josef Brummer, der Vorsitzende des Musikvereins Mertingen. Diese Anforderungen könne man nicht erfüllen. Die Dirigenten bezahle man weiterhin, obwohl derzeit nicht an Einkünfte zu denken sei. Brummer hofft, dass „die jungen Leute nach der langen Pause nicht abspringen“.
Die Vertreter der Stadtkapelle in Monheim haben sich bereits an den Stadtrat gewandt und darum gebeten, die Nebenkosten für die Räumlichkeiten im Kreuzwirt zu erlassen. Momentan habe man keine Einnahmen, da weder Unterricht noch Veranstaltungen durchgeführt werden können. Die laufenden Kosten würden jedoch trotzdem anfallen, berichtete Vorstands- und Ratsmitglied Norbert Meyer. Eine Entscheidung ist bislang noch nicht gefallen.
Auf den Herbst verschoben hat der Jagdverband Donauwörth seine Jahresversammlung, die wegen der Pandemie nicht stattfinden konnte. „Davon war auch die Trophäenschau betroffen“, sagt Vorsitzender Robert Oberfrank. Auch ein Teil der örtlich vorgesehenen Hegegemeinschaftstreffen sei ausgefallen, ebenso wie die Fortbildungsveranstaltungen für die Jäger.
Einen Lichtblick sieht Oberfrank allerdings: „Wenigstens die Hundekurse können jetzt wieder anlaufen.“Aber auch hier gilt: „Alles mit Abstand...“