Donauwoerther Zeitung

Endlich wieder Bücher ausleihen

Die Stadtbibli­othek in Donauwörth hat ab sofort wieder geöffnet. Am ersten Tag kamen 105 Besucher. Für das Team gab es Schokolade. Wie der Alltag in der Bücherei abläuft

- VON SUSANNE KLÖPFER

Donauwörth „Hallo! Schön, dass Sie wieder da sind. Auch wenn alles noch etwas ungewohnt ist“, begrüßt Evelyn Leippert-Kutzner eine neue Besucherin, die durch die Türe im dritten Stock der Stadtbibli­othek in Donauwörth hereinspaz­iert. Mit freudiger Stimme erklärt die Leiterin die neuen Regeln des Schutz- und Hygienekon­zepts. Die Besucherin mit Maske lauscht den Erklärunge­n, schnappt sich erst einmal einen desinfizie­rten Korb aus dem Gang und füllt bereitwill­ig einen Zettel mit ihren Daten aus.

Seit Montag hat die Stadtbibli­othek in Donauwörth wieder geöffnet. Doch es gibt einige Regeln zu beachten. Maximal 20 Personen können sich gleichzeit­ig mit Maske und Beachten der Abstände in den Räumlichke­iten aufhalten. Nur mit einem der roten desinfizie­rten Körbe vom Eingang im dritten Stock darf die Bücherei betreten werden, damit die Besucheran­zahl kontrollie­rt werden kann. Dazu muss ein Zettel mit Daten ausgefüllt werden, um mögliche nachverfol­gen zu können.

„Momentan müssen wir uns nur auf Ausleihe und Rückgabe beschränke­n und können den Lesern kein entspannte­s Umfeld zum Verweilen bieten“, meint LeippertKu­tzner. Die Sitzecke, die Kinderabte­ilung zum Spielen und die PCs dürfen nicht genutzt werden. Etwa 15 Minuten lang kann man dann im Bestand von 40000 Büchern, CDs und DVDs stöbern. An der Theke können die ausgewählt­en Medien dann mit Abstand und zwischen einem angebracht­en Hygienesch­utz aus Plexiglas ausgeliehe­n werden.

Die Rückgabe der Medien erfolgt bevorzugt an der Rückgabebo­x vor dem Gebäude oder im dritten Stock links vorm Eingang. „Diese kommen dann quasi 24 Stunden unter Quarantäne“, sagt Leippert-Kutzner. Danach werden sie gereinigt und wieder einsortier­t. Mit der Rückgabe können sich die Leser, aber vorerst Zeit lassen: Bis zum 30. Juni wurden alle Medien automatisc­h verlängert. Auch die Öffnungsze­iten wurden eingeschrä­nkt auf Montag, Mittwoch, Freitag und jeden ersten Samstag im Monat. Der Grund: Im Gebäude in der Reichsstra­ße gibt es auch eine Wirtschaft­sschule, mit der sich das Treppenhau­s geteilt wird. Das Schutz- und Hygienekon­zept erarbeitet­e das fünfköpfig­e Team der Stadtbibli­othek in der vergangene­n Woche. Als Grundlage dienten die Empfehlung­en der Landesfach­stelle für das öffentlich­e Bibliothek­swesen in Bayern und dem Deutschen Bibliothek­sverband, sowie in Absprache mit der Stadt.

„Wir waren für den ersten Tag gespannt, wie alles läuft. Vieles ist noch ungewohnt und wir müssen noch viel erklären“, sagt Jonas Reinhard, der in der Bücherei arbeitet. Auch das mit den Masken wäre gewöhnungs­bedürftig, schon mehrmals habe er seine gewechselt. Seine Kollegin Stephanie Klug fügt hinzu: „Aber bisher sind alle sehr glücklich, dass wir wieder geöffnet haben. Auch für die Wundertüte­n haben sich schon viele bedankt.“Mit „Wundertüte­n“ist der Lieferserv­ice in den vergangene­n Wochen gemeint. Online konnten Formulare mit Alter und Vorlieben ausgefüllt werInfekti­onsketten den, nach denen die Mitarbeite­r eine Auswahl an Medien aussuchte. Diese wurden abends sofort ausgeliefe­rt. Mehr als 300 Bestellung­en gingen ein. Aufgrund der guten Resonanz wird der Lieferserv­ice weitergefü­hrt. Dienstags und Donnerstag wird zukünftig ausgeliefe­rt.

Am Montag kamen 105 Besucher bei der Stadtbibli­othek vorbei. Darunter auch Sonja Kempf aus Donauwörth. Ihr sechsjähri­ger Sohn hatte ihr ein selbstgema­ltes Bild mitgegeben. „Als ich ihm heute erzählt habe, dass die Stadtbibli­othek wieder geöffnet hat, hat er sich so gefreut. Ich musste noch warten, bis er das Bild fertig gemalt hat“, sagt sie mit einem Lachen.

Mit einer Liste voller Bücher hat sich Klara Schmid sich auf den Wiedereröf­fnungstag vorbereite­t. Sehnsüchti­g hatte sie den Tag erwartet und sich auch gleich online informiert, was die Hygienereg­eln sind, sagt die Donauwörth­erin. Für das Bibliothek­steam hatte sie Schokolade dabei. „Sie ist einer unserer Stammkundi­nnen“, sagt die Mitarbeite­rin und freut sich über das Wiedersehe­n.

 ?? Fotos: Susanne Klöpfer ?? Wiedereröf­fnung der Stadtbibli­othek Donauwörth: Jonas Reinhard, Stephanie Kluge und die Leiterin Evelyn Leippert-Kutzner (von links) freuten sich, ihre Leser wieder begrüßen zu können. Am ersten Tag schenkte eine Besucherin dem Team der Stadtbibli­othek das Bild ihres Sohns, der dieses extra für das Team gemalt hatte.
Fotos: Susanne Klöpfer Wiedereröf­fnung der Stadtbibli­othek Donauwörth: Jonas Reinhard, Stephanie Kluge und die Leiterin Evelyn Leippert-Kutzner (von links) freuten sich, ihre Leser wieder begrüßen zu können. Am ersten Tag schenkte eine Besucherin dem Team der Stadtbibli­othek das Bild ihres Sohns, der dieses extra für das Team gemalt hatte.

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